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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Dong Chang’an Jie Straße. Dort wurde klar, was Saladin wirklich geortet hatte – einen Straßenhändler, der Fischklöße anbot.
    Nellie stöhnte enttäuscht auf: »Für einen Kater bist du ein ziemlich gieriges Schwein.«
    »Mrrp!«
    Endlich gelang es Amy, ein wenig Abstand zu ihrer Aufregung zu gewinnen und sich der Realität zu stellen.
    Dan musste etwas zugestoßen sein.

Siebtes Kapitel
    Das Erste, was er spürte, waren schreckliche Kopfschmerzen. Es war ein hartnäckiges Pochen genau hinter dem rechten Auge. Der ganze Raum schien im Rhythmus des Schmerzes zu trommeln – oder vielleicht trommelte auch sein Schmerz im Rhythmus mit dem Raum? Was war das für ein Lärm?
    Und warum bewegte sich sein Bett?
    Abrupt setzte er sich auf und fiel fast vom Förderband auf den Fabrikboden dreißig Meter unter ihm. Was zum …
    Schlagartig war die Erinnerung wieder da – an. Die Entführung, das Verhör, das Chloroform, die Kabras. Sie hatten ihn wohl einfach in einer der Fabriken abgeladen, die China zu einer der führenden Industrienationen machten!
    Dan analysierte fieberhaft seine Lage. Hinter ihm und vor ihm auf dem Förderband lagen große Tafeln mehrfarbigen Kunststoffs. Etwa zehn Meter vor ihm fielen die Stücke durch einen Trichter in ein gigantisches Stampfwerk. Je näher er dem Trichter kam, desto lauter wurde der Lärm.
    Dans Benommenheit war mit einem Schlag verflogen.
    Die stampfen mich ein und verarbeiten mich dann zu einem Sonderangebot im Supermarkt!
    Der einzige Weg vom Förderband führte vier Stockwerke senkrecht nach unten. Es hatte auch keinen Sinn, um Hilfe zu rufen, denn im allgemeinen Lärm würde niemand ihn hören. Er musste das Förderband irgendwie anhalten!
    Dan sprang auf die Füße und rannte gegen die Laufrichtung des Bandes. Immer, wenn er zu einer Kunststoffplatte kam, versuchte er, diese in die seitlichen Zwischenräume des Bandes zu klemmen. Zunächst geschah gar nichts, doch Dan gab nicht auf. Er würde jede weitere Platte unter das Förderband klemmen, bis es endlich klappte.
    Es sei denn, ich will wissen, wie es in der Höllenmaschine da unten aussieht!
    Als er das erste Wackeln spürte, spornte ihn das so an, dass er sein Tempo noch steigerte. Es folgte der Geruch verbrannten Gummis und schon musste er um sein Gleichgewicht kämpfen, da das Band zu ruckeln begann. Rauchschwaden hüllten ihn ein und die automatische Sprinkleranlage sprang an. Einen Augenblick später blieb das Förderband stehen und das Stampfwerk stellte den Betrieb ein.
    Dan wollte schon laut losjubeln, doch der Freudenschrei blieb ihm im Hals stecken, als er Dutzende Fabrikarbeiter erblickte, die mit Brettern einen Laufsteg zu ihm bauten.
    Es war klar, dass er jetzt nur noch über das Stampfwerk nach unten gelangen konnte. Dan rannte das Band entlang und sprang auf einen Metallring hinab. Von dort sah die Route nach unten aus wie die Kletterwand im Sportzentrum von Boston: Er brauchte nur noch Haltepunkte für seine Hände und Füße finden.
    Als er unten ankam, stolperte er fast über eine Palette mit dem fertigen Fabrikprodukt. Es war ein beweglicher Lutscherhalter in Form einer Figur. All die Maschinen und Arbeiter, die riesenhafte Anlage, und das alles für Lutscher? Was für ein Schwachsinn.
    Er nahm sich einen und hätte sich vor Überraschung fast auf die Zunge gebissen. Die Figur stellte niemand Geringeren dar als seinen Cousin Jonah Wizard, Star einer Reality-TV-Show, Hip-Hop-Großmeister und Rivale auf der Jagd nach den Zeichen. Jonahs gekünsteltes Grinsen zierte regelmäßig Poster, Zeitschriften, Spielfiguren, PEZ-Spender, Frühstücksboxen und nun auch bewegliche Lutscherhalter.
    Dan drückte auf den kleinen Knopf am unteren Ende des Halters. Der Lutscher drehte sich und Jonahs Stimme krächzte: »Alles cool, yo?«
    Bevor er sich darüber noch richtig amüsieren konnte, packte ein ziemlich aufgeregter Vorarbeiter ihn am Arm. Innerhalb weniger Sekunden war er von einer kleinen Armee wütender Fabrikarbeiter umgeben, die ihn auf Chinesisch anschrien.
    Dan schleckte an dem Lutscher und bemühte sich, auszusehen wie ein zufällig durchkommender Tourist. »Mmmh, Traubengeschmack. Den mag ich am liebsten.«
    Der Vorarbeiter versuchte es nun auf Englisch, das er mit einem starken chinesischen Akzent sprach. »Was machen du hier, Junge? Du machen alles kaputt!«
    »Schauenlieber nach dem Förderband da oben«, riet ihm Dan. »Da klemmt etwas. Das passiert wohl häufiger, was?«
    »Passiert nie!«,

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