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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Das war typisch Janus, auch wenn Jonah nie für möglich gehalten hätte, dass sie es auch mit ihrem eigenen Sohn so halten würde.
    Der Abt führte sie in einen kleinen Vorraum, in dem ein unbehandelter runder Tisch stand. Erst als sich die Tür mit einem Klicken hinter ihnen schloss, merkten sie, dass es sich dabei um einen Sicherheitsraum handelte.
    »Das Wichtigste zuerst«, erklärte Li Wu Chen. »Wer ist der Junge und warum ist er bei euch?«
    »Er heißt Dan Cahill«, erwiderte Jonahs Vater.
    »Cahill«, wiederholte der Abt interessiert. »Janus?«
    Jonah zuckte mit den Schultern. »Das weiß keiner. Er ist der Enkel von Grace Cahill.«
    Li Wu Chen war beeindruckt. »Ah, Grace Cahill. Eine gute Blutlinie. Eine gefährliche Frau. Nur wenige haben es geschafft, der Entschlüsselung der Rätsel, die nicht gelöst werden können, so nahe zu kommen.«
    »Jetzt aber mal halblang«, unterbrach Jonah ihn. »Grace hat ja einiges geschafft, aber meine Mutter hat sie locker in die Tasche gesteckt. Ich glaube, deshalb hat meine Mutter uns auch hier zusammengebracht. Venedig fehlt eine Zutat, um die Janus-Formel zu duplizieren …«
    Der Abt sprang auf die Füße und rief etwas auf Mandarin. »Bitte entschuldige meine überschwängliche Reaktion«, sagte er verlegen und setzte sich wieder. »Wir asiatischen Janus haben zu lange im Schatten der Tomas-Rüpel verbracht, mit ihren riesigen Muskeln und kleinem Gehirn.«
    »Wort drauf«, stimmte Jonah zu. Spontan fielen ihm die Holts ein.
    »Alle Ressourcen des Shaolin-Ordens stehen vollständig zu eurer Verfügung. Welches ist die fehlende Zutat?«
    »Ich bin dran«, versicherte ihm Jonah. »Mom ist überzeugt, dass sie hier in China ist, aber wir wissen nicht, was es ist oder wo wir es finden können. Deshalb haben wir den Cahill-Jungen dabei.«
    Li Wu Chen runzelte die Stirn. »Aber der kleine Junge weiß doch sicherlich nichts, was dem Janus-Zweig nicht schon längst bekannt wäre.«
    »Unterschätzen Sie den Kleinen nicht«, entgegnete Jonah. »Er wirkt vielleicht naiv, aber er und seine Sis haben schon wahre Wunder vollbracht. Vielleicht liegt es an der Verbindung zu Grace – wer weiß?«
    »Es ist klug, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen«, räumte der Abt widerstrebend ein. »Vielleicht schließt es sich nicht gegenseitig aus, ein Janus zu sein und auf dem Cover von Tiger Beat zu erscheinen. Wenn man ihn clever manipuliert, könnte sich Grace’ Nachkomme sogar noch als wertvoll erweisen.«
    »Äh – danke.« Sollte das ein Kompliment sein?
    »Deine Mutter sucht aus gutem Grund in China nach der fehlenden Zutat«, erklärte Li Wu Chen. »Schon vor Jahrhunderten war es das Ziel der Qing-Kaiser, die Janus-Substanz herzustellen. Weil sie davon aber so sehr besessen waren – und nicht etwa, weil sie sich allein den Künsten widmeten –, vernachlässigten sie allerdings ihr Volk.«
    »Aber haben sie es auch geschafft?«, wollte Jonah wissen. »Hat einer dieser Kaiser die Formel gefunden?«
    »Wir glauben, die Antwort lautet Ja.«
    »Glauben?«, warf Broderick ein. »Wissen Sie es denn nicht?«
    Der Abt richtete seine Antwort wieder an Jonah, nicht an seinen Vater. »Über die Jahrzehnte wurde folgende Geschichte überliefert: Pu Yi, der letzte Kaiser, stellte einen Lehrer namens Reginald Fleming Johnston ein, einen Janus-Wissenschaftler von den Britischen Inseln. Gemeinsam sollen sie dann in einem Geheimlabor in der Verbotenen Stadt das Serum hergestellt haben.«
    Am düsteren Blick seines Vaters konnte Jonah ablesen, dass es ihm missfiel, ignoriert zu werden. Doch hier ging es um mehr als Brodericks angeschlagenes Ego. »Was ist damit passiert? «, hakte Jonah weiter nach.
    »Die ganze Sache verlief höchst unglücklich. Es war im Jahr 1924. Pu Yi spürte, dass er bald ins Exil würde gehen müssen. Aber die Sicherheit der Substanz war natürlich von höchster Wichtigkeit. Deswegen vertraute Johnston sie einem britischen Cahill mit ganz besonderen Fähigkeiten an, dank dem die Formel dauerhaft versteckt und sicher aufbewahrt werden konnte. Es heißt, dass kein anderer damals lebender Mensch diese Aufgabe hätte bewältigen können.«
    »Aber wo hat er es versteckt?« Broderick schrie die Frage fast heraus.
    Li Wu Cheng schüttelte den Kopf. »An dieser Stelle endet die Überlieferung.«
    »Erzählen Sie mir von diesem tollen Typen, den er angeheuert hatte, das Teil zu verstecken«, forderte Jonah. »Wer war er?«
    »Auch das ist nicht bekannt. Nachdem er die

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