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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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bewacht.«
    »Das ist alles?«, fragte Jonah. »Ein paar Statuen?«
    »Es sind Tausende von Terrakottasoldaten, überlebensgroß und mit einer fantastischen Detailgenauigkeit angefertigt. Noch heute werden jeden Monat neue Bataillone gefunden und ausgegraben.«
    Jonahs Vater war skeptisch. »Aber warum sind Sie so sicher, dass es in der Nachricht um diesen Ort geht?«
    »Das bezieht sich auf eine spezielle Terrakottafigur«, erklärte Li Wu Cheng. »Der 53. Soldat in der 38. Reihe der 1. Ausgrabungsgrube. «
    »Oder«, fügte Broderick hinzu, »es ist eine Falle.«
    »Alles gut«, sagte Jonah fröhlich. »Falle oder keine Falle, ich checke das ab.«
    Der Mönch sah ihn mit großen Augen an. »Aber nicht einmal du kannst so waghalsig sein! Der Sohn von Cora Wizard wäre für die anderen Familienzweige ein fantastischer Fang.«
    Jonah blieb gelassen. »Ich werde auch gar nicht in die Schusslinie geraten.« Er zeigte sein Strahle-Lächeln, das schon so viele Titelseiten geziert hatte. »Ich wusste, dass es noch nützlich sein könnte, den kleinen Cahill dabeizuhaben.«

Vierzehntes Kapitel
    Nach den ersten 300 Stufen war Dan völlig außer Atem. Nach 500 Stufen hätte er sich fast die Lunge aus dem Leib gehustet.
    Ein paarmal waren Mönche und Kung-Fu-Schüler in orangefarbener Kleidung an ihm vorbeigezogen und die endlosen Stufen gen Gipfel gerannt. Kein Wunder, dass die Shaolin-Kämpfer nicht zu schlagen waren. Wer hier trainierte, konnte wahrscheinlich den Tempel oder gar den ganzen Berg stemmen.
    Dan hörte bei etwa 750 mit dem Zählen auf, doch die Statue des Bodhidharma war immer noch nicht in Sicht.
    Mittlerweile rann ihm aus jeder Pore seines Körpers der Schweiß.
    Ich schwitze meine kostbare Wushu -Tracht komplett durch!
    Dan sah auf die Uhr: Er war schon seit fast einer Stunde unterwegs. Wo war denn nur dieser Bärtige Buddha – auf dem Mond?
    Wieder begegnete ihm eine Gruppe von Mönchen im Laufschritt, diesmal auf dem Weg nach unten. Die Luft war deutlich kühler geworden. Es konnte also nicht mehr weit bis zur Bergspitze sein. Die Stufen bogen plötzlich nach rechts ab und da war er – sieben Meter hoch. Unwillkürlich entfuhr Dan ein Schrei. Verlegen sah er sich um. Puh, keine trainierenden Mönche, keine wandernden Touristen. Er war allein.
    Der Junge untersuchte das riesige Podest und ließ den Blick dann an den Falten der Robe Bodhidharmas entlangwandern. Dort waren keinerlei Zeichen oder Symbole zu finden, nicht einmal die kleinste Ritze im Stein, in der eine Geheimbotschaft hätte verborgen sein können.
    Habe ich mich etwa getäuscht mit dem Bärtigen Buddha?
    Als er um die Statue herum wanderte, fiel sein Blick auf einen kleinen Schrein, der sich dahinter befand. Er trat ein. Überall waren chinesische Schriftzeichen, doch auf einem einsamen englischsprachigen Schild stand: Dharma-Höhle. Ein Pfeil deutete auf eine Öffnung im Felsen.
    Schon wieder eine Höhle!
    Seit er nach den Zeichen suchte, war Dan bereits in so vielen Tunneln, Schächten, Gruben und Katakomben gewesen, dass es ihm für den Rest seines Lebens reichte. Einige davon hatten ihn fast das Leben gekostet.
    Doch er wollte den langen Marsch nicht umsonst gemacht haben. Also ließ er sich auf alle Viere nieder und krabbelte in die Höhle. Es war dunkel, kalt und feucht vom Nebel.
    Nach etwa fünf Metern umhüllte Dan vollkommene Dunkelheit. Zwischen den uralten Steinen blieb ihm nur ein schmaler Weg und das Gefühl der Enge war nun kaum mehr auszuhalten. Es war, als hätte ihn der Song Shan verschluckt. Panik ergriff Dan und er begann zu hyperventilieren. War es sein Asthma? Nein, beim Ausatmen spürte er die Luft, die aus seiner Lunge entwich. Aber sein Atem ging immer schneller und er konnte nichts dagegen unternehmen.
    Was geschah mit ihm? War er krank?
    Ich habe einen Anfall von Klaustrophobie!
    Er schloss die Augen und versuchte, sämtliche bösen Gedanken zu vertreiben. Er war nicht in einem unvorstellbar engen Gang eingeschlossen, inmitten von Millionen von Tonnen Fels. Er hing hier nur so ein bisschen rum, weil er es so wollte.
    Das Ganze dauerte nur etwa eine halbe Minute, die ihm aber vorkam wie eine Ewigkeit. Endlich normalisierte sich seine Atmung wieder und er konnte weiterkriechen.
    Seine Hand ertastete einen losen Stein und er spürte, wie dieser leicht wackelte. Eine Sekunde später kam sein Knie auf dieselbe Stelle. Merkwürdig. Er kroch ein paar Zentimeter zurück und drückte nochmals gegen den Stein. Dieser machte

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