Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
Vom Netzwerk:
der Soldaten betrachtete, würde den kleinen flinken Dan Cahill zwischen den riesigen Terrakottafiguren wahrscheinlich gar nicht bemerken.
    Ganz schön abgefahren, eine künstliche Armee zu bauen, nur um einen Toten zu beschützen. Doch als Janus musste Jonah den alten Chinesen Respekt zollen, die das geschaffen hatten.
    Aus seinem Blickwinkel sahen die Reihen der Soldaten fast aus wie sein Konzertpublikum – abgesehen davon, dass sie nicht schrien und johlten.
    Er blickte auf die Anzeige. Die Teepause dauerte noch an, würde aber sicher bald zu Ende sein.
    Beeilung, Cous …
    Er starrte noch immer auf die Anzeige. Ziemlich schlaue Technik, aber es gab noch ein paar Schwachpunkte auszubügeln.
    Man konnte zwar jeden sehen, aber die Perspektive war schwer zu beurteilen. Jonah war sich ziemlich sicher, dass die Wachen ganz hinten standen. Doch auf dem Display sah es so aus, als wären sie genau in der Mitte und weiter vorn. Zwei weitere Sicherheitsleute waren auf den seitlichen Pfaden und ebenfalls ganz hinten. Der kleinere Lichtpunkt, der sich bewegte, war Dan. Aber…
    Jonah runzelte die Stirn. Was war das für ein Licht?? Wenn der Typ weiter hinten war, müsste sein Wärmebild dann nicht wie bei den Tee trinkenden Wachen oben erscheinen?
    Jonah stieß das Display verärgert an. Auf diesem blöden Ding sah es so aus, als wäre mitten in der Terrakottaarmee noch jemand!
    Und das Dan-Cahill-Pünktchen bewegte sich genau auf diesen Jemand zu.
     
    27 … 28 … 29 …
    Dan eilte an den Kriegern vorüber und stolperte fast über den Huf eines Terrakottapferdes. Als er sich erschrocken aufrichtete, stieß er mit dem Kinn gegen den Ellbogen eines Bogenschützen in der Reihe vor ihm.
    Jonahs Vater zufolge waren alle Krieger ursprünglich mit echten Waffen ausgestattet gewesen. Ich hätte mir gerade den Kopf absäbeln können! , schoss es ihm durch den Kopf. Bestimmt wäre es noch schwieriger gewesen, durch die engen Reihen zu gehen, wenn die Krieger mit rasiermesserscharfen Schwertern und Pfeilspitzen bewaffnet gewesen wären.
    Dan kletterte über einen noch nicht ausgegrabenen Hügel. 47 … 48 … nur noch ein paar Soldaten … Er spähte voraus und versuchte, Nummer 53 auszumachen.
    Zuerst sah er den Morgenstern – eine schwere, mit Zacken besetzte Eisenkugel, die mittels einer Kette an einem Holzstiel befestigt war.
    Vielleicht sind ja doch noch ein paar von ihnen bewaffnet …
    Dieser Gedanke machte schnell einem anderen Platz: Wenn das die Nummer 53 ist, dann steckt in der Waffe vielleicht der Hinweis!
    Gespannt schlich er weiter. Gerade, als er bemerkte, dass die Figur kleiner war als die anderen, setzte sich Terrakottasoldat Nummer 53 in Bewegung . Einen Moment war Dan wie gelähmt. Als er wieder zu sich kam, pfiff der Morgenstern bereits durch die Luft, auf Kollisionskurs mit seinem Kopf. Völlig überrumpelt duckte sich Dan instinktiv und die tödlichen Zacken zischten nur Millimeter an seinem Ohr vorbei. Der Ellbogen eines Kriegers ging dabei zu Bruch und Hand und Unterarm fielen zu Boden.
    Keine Knochen, kein Toter im Innern, dachte Dan enttäuscht, während er sich auf sein eigenes Überleben konzentrieren musste.
    Der falsche Soldat schwang die Waffe, um erneut anzugreifen. Ungeachtet seines Entsetzens erkannte Dan, dass der Angreifer von Kopf bis Fuß in Schaumstoff gehüllt war, das farblich der verblichenen Farbe der Terrakottaarmee ähnelte. Er trug eine Maske aus Gummi, die den Gesichtern der Statuen nachempfunden war. Von Nahem war die Ähnlichkeit nicht besonders groß, doch solange er zwischen den anderen Soldaten gestanden hatte, war er nicht weiter aufgefallen.
    »Wer bist du?«, keuchte Dan.
    Die Antwort war ein weiterer Angriff mit dem Morgenstern, ein vernichtender Schlag, der Dan nur wieder knapp verfehlte. Der Junge spürte einen brennenden Schmerz, als die Kette ihn am Arm streifte.
    Jetzt gab es für ihn nur noch einen einzigen Gedanken: Lauf.
     
    Eine Falle! Jonahs Augen waren starr auf die kleine Anzeige gerichtet, auf der er die Verfolgungsjagd zwischen Dan und seinem Angreifer beobachten konnte. Die Sicherheitsleute hatten sie noch nicht bemerkt, aber das war nur noch eine Frage der Zeit.
    Ich muss hier raus!
    Im Nu war er auf den Beinen und sprintete zur Vordertür, deren Schloss er zerstört hatte. Von dort ging es zum Drehkreuz, zum Auto, ins Hotel – alles würde gut werden …
    Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Dan. Er konnte ihn doch nicht einfach allein

Weitere Kostenlose Bücher