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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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auf, in Begleitung von Broderick Wizard.
    »Geht es euch gut?«
    Sein berühmter Sohn blickte nicht einmal auf, doch für Dan war der Mann ein hochwillkommener Anblick. Er ließ ihn ahnen, wie es war, wenn ein Vater seinen Sohn in letzter Minute aus einer Notlage befreite.
    »Mit uns ist alles in Ordnung«, erklärte Dan. »Danke, dass Sie uns hier rausholen.«
    Jonahs Vater führte sie eilig aus dem Gebäude zur wartenden Limousine. Die missbilligenden Blicke, die ihnen die Polizisten zuwarfen, sprachen Bände. Es wäre wohl besser, wenn sie rasch verschwinden würden, ehe es sich die Beamten anders überlegten.
    »Frag besser nicht, was die Plattenfirma dazu zu sagen hatte«, sagte Broderick, während die Limousine die Polizeiwache hinter sich ließ. »Die mussten Gefallen einfordern, für die sie noch in 20 Jahren bezahlen werden.«
    Jonah sank tief in den Ledersitz. »Ich dachte, das Gangsta-Image wäre gut fürs Geschäft.«
    »Nicht in China«, knurrte Broderick. »Die nehmen ihre Terrakottasoldaten sehr ernst. Und du hast sechs davon zerlegt. «
    »Daran sind die Kabras schuld«, wehrte sich Dan. »Und der Schläger, den sie angeheuert haben.«
    »Der muss jedenfalls davongekommen sein«, sagte Jonahs Vater, »denn dieser ganze Schlamassel geht auf euer Konto. Ihr glaubt ja gar nicht, was die ganze Sache uns kostet. Die in Venedig sind an die Decke gegangen! Seit der unseligen Geschichte damals, als Lufbery auf der Piccadilly der Löwe entlaufen ist, mussten die Janus nicht mehr so viel Geld für eine Verschleierungsaktion ausgeben!«
    Als Antwort kam von Jonah nur ein leises Schnarchen. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Das galt auch für Dan, der sich aber nicht erinnern konnte, jemals so aufgedreht gewesen zu sein – nicht einmal damals, als er über einen Liter Red Bull getrunken hatte. Er beobachtete den Sonnenaufgang über Xian. Ein neuer Tag brach an, den er beinahe nicht mehr erlebt hätte. Das war ein großartiges Gefühl.
    Jonah wachte auf, als die Limousine vor dem Bell Tower hielt. Er folgte den anderen wie ein Zombie in den Privataufzug zum Penthouse.
    »In deinem Zimmer wartet eine Überraschung auf dich«, versprach Broderick seinem Sohn.
    »Und ich habe eine Überraschung für dich. Ich bin draußen. Keine Zeichenjagd mehr. Ich will das nicht mehr. Mir gefällt nicht, was es aus mir macht. Sag Mutter, dass sie einen anderen Trottel dafür finden soll.«
    In diesem Moment öffnete sich die Aufzugtür, die direkt in die Suite führte, und eine kräftige weibliche Stimme fragte: »Warum sagst du es mir nicht selbst, Jonah?«
    Jonahs Augen weiteten sich. »Mutter?«
    Cora Wizard, Bildhauerin und Performance-Künstlerin von Weltruhm. Die jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten und legendäre Anführerin der Janus-Linie.
    Die Frau, die vor ihnen stand, erinnerte Dan ziemlich stark an einen Hippie. Sie trug eine schlichte, lose Tunika und das schulterlange Haar wurde von einem Stirnband zusammengehalten. Das war Jonahs Mutter?
    Doch bei genauerem Hinsehen verbarg sich hinter ihrer schlichten Erscheinung ein Fünf-Sterne-General. Die schwarzen Augen bewegten sich wie der Zielmechanismus eines lasergesteuerten Raketenwerfers. Um den Hals trug sie ein Lederband mit einem kunstvollen Kupferanhänger – einem, für den sie berühmt war. Auf ein Wort von ihr eilten die geistreichsten und kreativsten Köpfe des Erdballs herbei: Schauspieler, Musiker, Regisseure, Schriftsteller, Maler, Kabarettisten, Bildhauer, Magier und Showleute.
    »Du musst jemand neues finden, der den Wettbewerb für die Janus gewinnt«, sagte Jonah schlicht. »Ich kann das nicht mehr.«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, mein Sohn, nachdem du drei Monate weg gewesen bist«, erwiderte Cora spöttisch. Dann wandte sie ihren stechenden Blick Dan zu. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, endlich Grace’ Enkel kennenzulernen.«
    »Du hörst mir gar nicht zu, Mom«, warf Jonah ein.
    »Das nennt man Multitasking, mein Lieber.« Sie schnitt ihm mit mütterlicher, aber stahlharter Stimme das Wort ab. »Du wirst die Hilfe, die du brauchst, schon bald bekommen.« An Dan gerichtet fuhr sie fort: »Du und deine Schwester, ihr seid der Stolz der Familie. Alle schwärmen davon, wie hervorragend ihr euch schlagt. Und nun begreifen wir auch, warum.«
    Dan wartete ab. Was meinte sie nur?
    »In all den Wochen habt ihr euch gefragt, welcher Cahill-Linie ihr angehört. Nun, das Rätsel ist gelöst. Unsere

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