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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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Lichtkegel der Straßenbeleuchtung. Rasch sprang er über die Leitplanke und rannte den dunklen Pfad zum Strand hinunter.
    Es galt, eine Entscheidung zu fällen, was Lindsay Boxer betraf.
    Keine leichte Entscheidung.
    Die Frau war schließlich Polizistin.
72
    Am frühen Morgen erwachte ich mit einem Gedanken, der aus meinem Unterbewusstsein hervorschoss wie ein Delphin, der aus den Fluten auftaucht.
    Ich ließ Martha zur Hintertür raus, setzte den Kaffee auf und fuhr meinen Laptop hoch.
    Mir war eingefallen, dass Bob Hinton von zwei weiteren Personen gesprochen hatte, die vor zwei Jahren in Half Moon Bay ermordet worden waren: Ray und Molly Whittaker. Ray war Fotograf, Molly Schauspielerin, eine Nebendarstellerin in Hollywood.
    Ich loggte mich in die NCIC-Datei ein und gab die Namen ein. Der Schock saß mir noch in den Knochen, als ich nach oben ging und die Mädels weckte.
    Als sie angezogen waren und mit mir bei Kaffee und Scones saßen, erzählte ich ihnen, was ich über Ray und Molly Whittaker herausgefunden hatte.
    »Sie waren im Pornogeschäft, alle beide. Ray stand hinter der Kamera und filmte, während Molly es mit Minderjährigen trieb. Jungen, Mädchen, das schien ihnen ganz egal zu sein«, sagte ich. »Sie standen deswegen auch vor Gericht, wurden aber freigesprochen. Und ihr Anwalt?
Das war mal wieder Brancusi!
«
    Die Mädels kannten mich nur zu gut. Sie redeten mir ins Gewissen, ermahnten mich zur Vorsicht und erinnerten mich daran, dass ich hier im Grunde genommen eine bloße Zivilistin war. So logisch es auch schien, nach einer Verbindung zwischen den Whittakers und Dennis Agnew zu forschen, ich war hier nun mal nicht in meinem Revier, ich hatte keine Rückendeckung und konnte mir lediglich einen Riesenärger einhandeln.
    Ich muss ungefähr ein halbes Dutzend Mal »ich weiß, ich weiß« gesagt haben, und als wir uns in der Einfahrt voneinander verabschiedeten, versprach ich den Mädels hoch und heilig, dass ich ganz brav sein würde.
    »Du solltest dir überlegen, ob du nicht lieber nach Hause zurückfahren willst«, sagte Claire schließlich, während sie mein Gesicht in beiden Händen hielt.
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde bestimmt darüber nachdenken.«
    Sie knuddelten mich beide, als ob sie mich nie wieder sehen würden, was mich ehrlich gesagt ziemlich fertig machte. Während Claire schon auf die Straße zurücksetzte, beugte Cindy sich aus dem Autofenster.
    »Ich ruf dich heute Abend an. Denk drüber nach, was wir gesagt haben.
Denk drüber nach!
«
    Ich warf den beiden Kusshände nach und ging ins Haus. Dort nahm ich meine Handtasche von dem Türknauf, an den ich sie gehängt hatte, und kramte darin herum, bis ich sicher war, dass ich alles hatte: mein Handy, meine Marke, meine Waffe.
    Eine Minute später startete ich den Explorer.
    Es war nur eine kurze Fahrt in die Stadt, und in meinem Gehirn arbeitete es wie wild bis zu dem Moment, als ich den Wagen vor dem Polizeigebäude abstellte.
    Ich fand den Chief in seinem Büro. Mit einem Kaffeebecher in der Hand starrte er auf seinen Computerbildschirm, neben sich auf dem Stuhl eine Schachtel Donuts mit Zucker.
    »Die Dinger werden Sie noch umbringen«, sagte ich. Er nahm die Donuts vom Stuhl, damit ich mich setzen konnte.
    »Wäre nicht der schlechteste Abgang, wenn Sie mich fragen – Tod durch Donuts. Was liegt an, Lieutenant?«
    »Das hier«, sagte ich. Ich entfaltete das Blatt mit Dennis Agnews Vorstrafenregister und knallte es auf den unordentlichen Papierstapel auf Starks Schreibtisch. »Ray und Molly Whittaker wurden ausgepeitscht, nicht wahr?«
    »Stimmt, sie waren die Ersten.«
    »Hatten Sie damals irgendeinen Verdächtigen im Auge?«
    Der Chief nickte.
    »Damals konnten wir's nicht beweisen, und das können wir bis heute nicht, aber wir beobachten den Kerl schon sehr lange.«
    Er nahm Dennis Agnews Vorstrafenliste und gab sie mir zurück. »Wir wissen alles über Dennis Agnew Er ist unser Hauptverdächtiger.«
73
    Bei Sonnenuntergang saß ich auf der Veranda und klimperte eine kleine Melodie auf meiner Gitarre. Da sah ich plötzlich ein Paar Scheinwerfer langsam die Straße heraufkommen und vor Cats Haus anhalten.
    Ich war schon auf dem Weg zu dem Wagen, als der Fahrer ausstieg und die hintere Tür auf der Beifahrerseite öffnete.
    »Ich weiß schon«, sagte ich und strahlte dabei so sehr, dass ich fast eine Straßenlampe hätte ersetzen können. »Du warst bloß zufällig in der Gegend.«
    »Genau«, antwortete Joe und schlang den

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