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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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Lindsay? Ich dachte, diese alten Spritschlucker wären inzwischen alle verschrottet und verboten?«
    »Mach mir mein Baby nicht madig«, sagte ich lachend.
    »Fährt es denn?«
    »Wo denkst du hin, Butterfly? – es
fliegt

    Die Mädels überreichten mir einen mit Schleifchen verzierten Wellness-Geschenkkorb mit allerhand Entspannungsbädern und Lotionen, und nachdem mein Vorschlag ohne Gegenstimmen angenommen worden war, stiegen wir alle in den Bonneville und starteten zu einer Spritztour.
    Ich ließ die Fenster herunter, und während wir auf dem sanften Polster der großen Weißwandreifen dahinglitten, zerzauste uns die milde Seebrise die Haare. Wir kurvten ein bisschen durch Cats Viertel und waren auf dem Weg hinauf in die Berge, als Claire mir einen Umschlag zeigte.
    »Fast hätte ich's vergessen. Das soll ich dir von Jacobi geben.«
    Ich warf einen Blick auf den braunen DIN-A4-Umschlag in ihrer Hand. Am Abend zuvor hatte ich Jacobi angerufen und ihn gebeten, mir alles zusammenzustellen, was er über Dennis Agnew alias Randy Long herausfinden konnte.
    Ich erzählte Cindy und Claire von meiner ersten zufälligen Begegnung mit Agnew in der Cormorant Bar, dem Grinsduell an Keiths Tankstelle und dem Beinahe-Auffahrunfall. Dann schilderte ich in allen Einzelheiten den Ablauf meines gruseligen Besuchs im Playmate-Palast.
    »Das hat er wirklich zu dir gesagt?«, rief Cindy, als ich Agnews Bemerkung über Frauen, die sich vor Männern erniedrigen, um sich stark zu fühlen, wörtlich zitierte. Ihre Wangen liefen knallrosa an – ein Zeichen, dass sie stinksauer war. »So was wie
den
müsste man echt verschrotten und verbieten!«
    Ich lachte und sagte: »Agnew hat so was wie eine Stargalerie in seinem Büro, so ähnlich wie Tony Soprano in seiner Bada Bing Bar. Lauter Autogrammkarten von Pornostars und Fotos von Mafiosi. Irgendwie unwirklich. Machst du das mal bitte auf, Claire.«
    Claire zog drei zusammengeheftete Blätter aus dem Umschlag. Auf dem obersten klebte eine Haftnotiz mit Anmerkungen von Jacobi.
    »Lies doch mal vor, ja?«, bat Cindy und hängte sich über die Lehne des Vordersitzes.
    »Tja, da hätten wir den üblichen Kleinkram – Alkohol am Steuer, Körperverletzung, eine Anzeige wegen Drogenbesitz, und in Folsom hat er auch schon mal gesessen. Aber jetzt kommt's, Linds. Hier steht, dass er vor fünf Jahren wegen Mordes vor Gericht gestanden hat. Die Anklage wurde fallen gelassen.«
    Ich nahm die Hand vom Steuer und zupfte den Zettel mit Jacobis handgeschriebener Notiz ab. »Das Opfer war Agnews Freundin. Und sein Anwalt war Ralph Brancusi.«
    Mehr musste ich nicht sagen. Wir wusste alle, dass Brancusi ein berühmter Strafverteidiger war, den sich nur die Reichen leisten konnten.
    Und Brancusi war auch der bevorzugte Anwalt der Mafia.
69
    Als wir zurückkamen, stand ein Streifenwagen in Cats Einfahrt, und Chief Stark kam uns entgegen. Er sah so finster drein wie immer, die Stirn zerfurcht, mit einem gehetzten Blick in den Augen, der regelrecht ansteckend war.
    »Was gibt's, Chief? Was ist jetzt schon wieder passiert?«
    »Der Gerichtsmediziner beginnt jeden Moment mit den Autopsien der Sarduccis«, sagte er und blinzelte in die Sonne. »Ich überbringe Ihnen die offizielle Einladung.«
    Ich war ganz aus dem Häuschen, als ich das hörte, wollte mir aber in Gegenwart des Polizeichefs nichts anmerken lassen. Ich stellte Cindy und Claire vor.
    »Dr. Washburn leitet die Gerichtsmedizin in San Francisco«, erläuterte ich. »Ist es okay, wenn sie mitkommt?«
    »Klar, warum nicht?«, brummte der Chief. »Ich nehme jede Hilfe an, die mir angeboten wird. Ich bin schließlich lernfähig, nicht wahr?«
    Cindy sah uns drei an und erkannte gleich, dass die Einladung nicht für sie galt. Na ja, sie war schließlich von der Presse.
    »Schon kapiert«, erklärte sie ohne Groll. »Ich warte einfach so lange hier, kein Problem. Ich habe meinen Laptop, und der Redaktionsschluss rückt näher. Außerdem hab ich Lepra.«
    Claire und ich stiegen wieder in den Bonneville und folgten dem Wagen des Polizeichefs in Richtung Highway.
    »Das ist super«, machte ich meiner Begeisterung Luft. »Er lässt mich bei den Ermittlungen mitmischen.«
    »Was tu ich hier eigentlich?«, meinte Claire kopfschüttelnd. »Ich leiste dir auch noch Beihilfe bei deiner absolut unklugen Einmischung in die Fälle anderer Leute, obwohl wir beide genau wissen, dass du dich eigentlich mit einem Gin Tonic auf die Terrasse fläzen und die Beine hochlegen

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