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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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wenn Mom wieder mal Dad anschrie, er solle die Schnauze halten und die Mädchen nicht aufwecken.
    Und ich weiß noch, wie es war, nachdem mein Vater uns verlassen hatte: die herrlichen, allzu kurzen Jahre der Freiheit vom eisernen Regime meines Vaters, unter dem wir alle gelitten hatten. Mom blühte auf. Sie legte sich eine kesse Kurzhaarfrisur zu, nahm Gesangsunterricht bei Marci Weinstein, die nur ein paar Häuser weiter wohnte. Sechs oder sieben Jahre waren ihr vergönnt, in denen sie, wie sie es nannte, »frei atmen konnte« - bevor ein aggressiver Tumor in der Brust sie zu Boden warf.
    Ich hatte eine nebulöse Erinnerung an den Tag ihrer Beerdigung, als ich genau an dieser Stelle gestanden hatte, ohne eine Spur von jener Anmut, Würde und Beredsamkeit, die Yuki heute gezeigt hatte. Ich war stumm, von Wut zerfleischt, und ich hielt mein Gesicht krampfhaft abgewandt, um meinem Vater nicht in die Augen sehen zu müssen.
    Jetzt, als ich im Schneidersitz neben dem Grab meiner Mutter hockte, blickte ich auf die herbstlich braunen Hügel im Süden von San Francisco, während ein Jet über mich hinwegzog. Ich wünschte, meine Mutter hätte sehen können, dass es Cat und mir gut ging, dass Cat eine starke Frau war, dass sie zwei gesunde und kluge Mädchen hatte und dass meine Schwester und ich wieder Freundinnen waren.
    Ich wünschte, ich hätte ihr sagen können, dass die Arbeit bei der Polizei meinem Leben einen Sinn gegeben hatte. Ich bin nicht immer so selbstsicher gewesen, aber ich denke, dass ich mich zu einer Frau entwickelt habe, auf die sie hätte stolz sein können.
    Ich fuhr mit der Hand über die Rundung ihres Grabsteins und sagte etwas, was ich mir selbst nicht oft eingestehe.
    »Du fehlst mir wirklich, Mom. Ich wünschte, du wärest hier. Ich wünschte, ich wäre ein bisschen netter zu dir gewesen, als du noch gelebt hast.«

43
    Auf dem Rückweg von Colma nach San Francisco kreisten meine Gedanken um Liebe und Tod. Immer wieder kamen mir Bilder von Menschen in den Sinn, die ich von Herzen geliebt hatte und die gestorben waren.
    Die Lichter an der Bay Bridge funkelten, als ich in die Stadt hineinfuhr und den Wagen durch die engen, steilen Straßen von Potrero Hill steuerte.
    Ich parkte den Explorer ein paar Häuser von meiner Wohnung entfernt und dachte bereits an die kleinen Routinearbeiten und die bescheidenen Freuden eines ruhigen Abends, die mich in meinen eigenen vier Wänden erwarteten.
    Ich hatte den Schlüssel schon in der Hand und wollte gerade aufschließen, als ich plötzlich Marthas unverwechselbares Bellen hörte - aber nicht aus dem Haus, sondern von der Straße!
    Das konnte doch nicht sein - es war einfach unmöglich!
    War ich etwa verrückt geworden?
    Oder war Martha heute Morgen irgendwie aus der Wohnung geschlüpft, als ich zur Beerdigung aufgebrochen war?
    Ich fuhr herum, lauschte angestrengt und suchte voller Panik die Straße nach Martha ab.
    Und da sah ich meinen Liebling aus dem Beifahrerfenster einer schwarzen Limousine schauen, die urplötzlich hinter meinem Wagen aufgetaucht war und am Straßenrand parkte.
    Ein Gefühl der Dankbarkeit durchflutete mich. Ein barmherziger Samariter hatte sie gefunden und nach Hause gebracht.
    Ich spähte durch das offene Fenster des Wagens, um mich bei dem Fahrer dafür zu bedanken, dass er mir mein Mädchen wiedergebracht hatte - und mir blieb fast das Herz stehen.
    Wie hatte ich das nur vergessen können?
    Es war Joe.

44
    Joe hatte die Arme voller Einkaufstüten, als er aus dem Wagen stieg, aber ich schnappte ihn mir trotzdem und drückte und küsste ihn, während Martha an meinen Beinen hochsprang.
    »Wann bist du angekommen?«, fragte ich.
    »Heute Morgen um zehn. Wie geplant.«
    »O nein!«
    »Ich hatte einen schönen Tag. Hab ein bisschen Football geschaut und dann mit Martha ein Mittagsschläfchen gehalten. Anschließend bin ich mit ihr einkaufen gegangen.«
    »O Gott, Joe.«
    »Du hast vergessen, dass ich komme, nicht wahr?«
    »O Mann, es tut mir ja so leid. Ich hab uns den Tag versaut.«
    »Das genügt mir nicht, Fräulein. Bei Weitem nicht. Denk ja nicht, dass du so leicht davonkommst.«
    »Ich kann alles erklären.«
    »Ich hoffe, du hast eine plausible Ausrede«, sagte er. »Und komm ja nicht auf die Idee, dir einen Anwalt zu nehmen.«
    Ich lachte und legte den Arm um seine Taille, als wir die Treppe hinaufgingen.
    »Ich mach’s auch wieder gut.«
    »Das will ich doch schwer hoffen«, brummte er, und dann nahm er mich ganz fest in den

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