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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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zurücktraben. Da wusste ich, dass wir Bergin verloren hatten.
    Ich ließ den Blick über Dutzende von Hauseingängen gleiten. Wenn Bergin in einem der kleinen Hotels oder Restaurants untergetaucht war oder - Gott bewahre - die Treppe zur BART-Station hinuntergerannt war, dann war er weg.
    Ein verschwommener weißer Fleck zog meine Aufmerksamkeit auf sich - es war Bergin, der ein Stück weiter die Straße hinauf parallel zur Straßenbahn lief und sie als Deckung benutzte.
    »Conklin!«
    »Ich seh ihn, Lieutenant!«
    Rich Conklins Schritte waren kaum kürzer als die Bergins, und er war topfit. Als Conklin hinter dem Cable Car die Straße überquerte, hörte ich ihn rufen: »Aus dem Weg! Zurücktreten!«
    Es gelang ihm nicht, die Lücke zu schließen.
    Ich war nahe genug, um zu sehen, wie Conklin mit der linken Hand den Haltegriff der Straßenbahn packte, auf die hintere Plattform sprang und sechs, sieben Meter mitfuhr, um sich dann mit einem gekonnten Tackle auf Bergins Rücken zu stürzen und den Hünen von den Beinen zu holen.
    Bergin landete auf dem Gehsteig und ächzte, als die Luft aus seiner Lunge gepresst wurde.
    Ich rang nach Luft, und meine Knie zitterten vor Erschöpfung. Ich glaubte nicht, dass mein Herz noch schneller schlagen könnte, aber ich hatte es geschafft. Ich stand vor Bergin, die Glock mit beiden Händen gepackt, die Mündung auf seinen Kopf gerichtet.
    »Unten bleiben, du Schwein!«, keuchte ich. »Unten bleiben und beide Hände ausstrecken. Ich will keinen Finger zucken sehen.«

87
    Schwer atmend gab ich unseren Standort durch, während Conklin Louie Bergin die Hände auf den Rücken drehte und ihm Handschellen anlegte.
    Bergins Handflächen und die rechte Hälfte seines Gesichts waren von dem Sturz zerkratzt und blutig.
    Aber er sagte kein Wort.
    Und er wehrte sich nicht.
    Ich dachte schon voraus, und ich sah Ärger auf uns zukommen. Alles, was wir gegen Bergin in der Hand hatten, war »Missachtung der Anordnungen eines Polizisten«, ein Vergehen, das mit einer geringen Kautionssumme aus der Welt geschafft werden konnte.
    Wenn er in der Lage wäre, tausend Dollar auf den Tisch zu blättern, könnte er in einer halben Stunde wieder auf freiem Fuß sein. Zum Abendessen könnte er schon in Vancouver sein, und wir würden ihn nie wieder sehen.
    Conklin las meine Gedanken.
    »Lieutenant, Sie haben es gesehen. Er hat Widerstand gegen die Festnahme geleistet.«
    Ich starrte ihn verblüfft an. Widerstand? Der Mann lag auf dem Pflaster wie ein toter Thunfisch.
    »Er hat mich geschlagen«, beharrte Conklin und rieb sich das Kinn. »Hat einen satten Treffer gelandet, bevor es mir gelang, ihn zu überwältigen. Die Sache ist sonnenklar, Lieutenant - dieser Gorilla hier hat einen Polizeibeamten geschlagen.«
    »Ich wünschte, ich hätte dich geschlagen, du Arschloch«, brummte der am Boden liegende Bergin. »Ich hätte dir den Kiefer gebrochen.«
    »Sie sind bitte ganz still«, entgegnete Conklin gelassen. »Ich sag Ihnen, wenn Sie mit Reden an der Reihe sind.«
    Ich begriff, was Conklin vorhatte: Er wollte die Schwere der Vorwürfe gegen den Festgenommenen - und damit die Kautionssumme - in die Höhe treiben.
    Es war nicht gerade fair, aber unsere Lage war verzweifelt. Wir brauchten dringend Zeit, um herauszufinden, ob Bergin der Mörder unserer Mädchen war.
    Conklin las Bergin seine Rechte vor und verfrachtete ihn gerade auf den Rücksitz eines Streifenwagens, als Jacobi neben uns anhielt und mir anbot, mich ins Präsidium zurückzufahren.
    Unterwegs gestand ich Jacobi, dass ich es kaum erwarten konnte, Louis Bergin zu vernehmen, Antworten auf meine Fragen zu bekommen, ihm ein Geständnis zu entlocken, den Namen seines Komplizen herauszubekommen - kurz, die Car-Girl-Killer hinter Schloss und Riegel zu bringen.
    »Alles okay mit dir, Boxer? Du hörst dich ziemlich durcheinander an.«
    »Ja«, gab ich zu. »Ich denke die ganze Zeit: Was ist, wenn Louis Bergin nicht unser Täter ist? Was dann? Dann bin ich nämlich endgültig mit meinem Latein am Ende.«

88
    Jacobi und ich warteten ungeduldig in meinem Büro, während Bergin erkennungsdienstlich erfasst wurde und sein Foto und seine Fingerabdrücke erstmals ins System eingespeist wurden.
    »Du solltest ihn zusammen mit Conklin vernehmen«, sagte Jacobi.
    »Es ist dein Fall«, erwiderte ich. »Und deine Vernehmung.«
    »Ich will sehen, wie Conklin sich schlägt, Boxer. Ich werde gleich hinter der Scheibe sein.«
    Louis Bergin hatte seinen hünenhaften

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