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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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legen Sie meinem Mandanten zur Last?«, fragte Montana. Er knallte seinen bronzefarbenen Aktenkoffer auf den Tisch und klappte die Verschlüsse auf.
    »Wir haben heute Morgen Mr. Bergins Wohnung durchsucht«, sagte Conklin. »Dort trafen wir eine attraktive junge Frau an. Ihre Freundin, nicht wahr, Louie? Sie heißt Cherry Chu.«
    »Sie hat mit alldem nichts zu tun«, murmelte Louie.
    Louies Stimme war wie das Grollen eines Vulkans, bedrohlich, brodelnd vor mühsam unterdrückter Rage. Conklin trat noch näher an ihn heran, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich direkt vor den Verdächtigen.
    »Hat sie nicht, wie?«, sagte Conklin. »Tja, wir haben Sie trotzdem festgenommen. Ich glaube, sie wird Sie verpfeifen. Genauer gesagt, sie hat’s schon getan.«
    Louis ballte die Fäuste und schüttelte trotzig den Kopf.
    »Sie würde niemals gegen mich aussagen.«
    »Sie musste gar nichts sagen. Wir haben sie wegen Defenestration in Gewahrsam genommen«, sagte Conklin. »Wissen Sie, was das ist, Louie?«
    »Herrgott noch mal«, schaltete sich Montana ein. »Was sind Sie bloß für ein Sadist, Inspector?«
    Louie schaute ungläubig drein. »Sie sind vom Morddezernat und verhaften sie wegen eines Sexualdelikts?«
    Conklin lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Defenestration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ›Fenstersturz‹. Tja, Louie. Wir haben versucht, sie zu retten, aber sie ist gesprungen. Jetzt liegt sie im Leichenschauhaus. Herzliches Beileid.«
    »Neiiin!«, brüllte Louie.
    Sein ganzer Körper schien sich aufzublähen, die Sehnen an seinem Hals traten hervor, die Muskeln schwollen an. Und dann packte er die Tischkante wie Samson die Säulen des Tempels und machte Anstalten aufzustehen.
    Conklin legte beide Hände auf Bergins Schultern und drückte ihn auf seinen Stuhl zurück.
    »Mr. Montana«, sagte ich, »sorgen Sie dafür, dass Ihr Mandant sich benimmt, oder ich muss ihm Handschellen anlegen lassen.«
    »Louie, lassen Sie sich nicht provozieren. Hören Sie einfach nur zu.«
    Auch ich hörte zu und beobachtete alles genau.
    Conklin besaß eine schnelle Auffassungsgabe und ein natürliches Talent für Vernehmungen. Und ein mutiger Cop war er obendrein.
    Ich konnte verstehen, warum Jacobi stolz auf ihn war. Ich war auch stolz auf ihn.
    »Wir haben bei der Obduktion etwas ziemlich Ungewöhnliches herausgefunden«, sagte Conklin. »Ich habe nicht schlecht gestaunt, als die Rechtsmedizinerin es uns sagte. Ich meine, wo Cherry doch so ein scharfes Gerät war, Louie. Schwer zu glauben.«
    Ich beobachtete Louies Miene genau, als Conklin zwei Führerscheine nacheinander wie Spielkarten auf den Tisch knallte.
    Es war verblüffend, die beiden Fotos so Seite an Seite zu sehen. Wenn man vom einen zum anderen schaute, war es kaum zu übersehen: die gleichen Augen, die gleichen Wangenknochen. Der gleiche Mund.
    Conklin fuhr fort: »Ich musste die Bilder nebeneinander sehen, sonst hätte ich es nicht geglaubt. Kenneth Guthrie. Cherry Chu. Die beiden sind ein und dieselbe Person.
    Ich schätze mal, er war Ken, als er mit Ihnen die Morde beging, nicht wahr, Louie? Und als Cherry Chu war er ihre Freundin. - Ihre Freundin «, sagte Conklin mit Verwunderung in der Stimme. »Junge, Ihre Freundin war ein Mann. «

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    Ich konnte zusehen, wie das Blut aus Louies Gesicht wich - zuerst war es rot, dann fleckig und schließlich käsig weiß. Er stöhnte auf und begann mit dem Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, bis sein Anwalt aufsprang, ihn an den Schultern packte und so lange schüttelte, bis Louie damit aufhörte.
    Als Montana zu mir aufblickte, sah ich an seiner Miene, dass er kurz davor war, zu explodieren.
    »Was zum Teufel will Ihr Inspector damit erreichen, Lieutenant? Haben Sie irgendwelche Beweise gegen Mr. Bergin? Wenn nicht, dann können Sie mir - mit Verlaub - den Buckel runterrutschen, und wir sehen uns bei der Anklageerhebung wieder.«
    »Wir haben am Körper eines der Opfer einen Fingerabdruck von Louie gefunden«, sagte ich, »und seine DNA ist im Labor. Versehen mit dem Vermerk Eilt sehr .«
    »Er hat Ihnen eine DNA-Probe gegeben?«
    »Er hat sie fallen lassen, und wir haben sie aufgehoben«, sagte ich. Ich setzte mich neben Louie und redete auf ihn ein.
    »Louie, helfen Sie mir, zu begreifen, warum Sie und ›Cherry‹ diese jungen Frauen getötet haben. Inspector Conklin und ich sind wirklich sehr daran interessiert, Ihre Version der Ereignisse zu hören. Vielleicht gibt es ja irgendwelche mildernden

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