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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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Prostituierten«, sagte Tracchio zu mir.
    »Das sind wir ihr schuldig.«
    »Ich weiß, Boxer. Wir sind es ihnen allen schuldig.«
    Tracchio ließ das Fenster herunter und die zwölf Grad kühle Morgenluft herein.
    Ich wusste, warum ihm so heiß war.
    Er hatte den Job des Polizeichefs übernommen, ohne je Detective gewesen zu sein. Und er hatte die Polizeibehörde mit der erbärmlichsten Aufklärungsrate im ganzen Land geerbt. Im Moment verließ er sich voll und ganz auf mich. Ich wollte ihn nicht enttäuschen.
    Auf dem Sitz zwischen uns lag die Chronicle vom Sonntag. Die Schlagzeile auf dem Titel lautete MORD BEI AUTOAUSSTELLUNG, und der Artikel wurde auf Seite drei fortgesetzt, mit einem Foto unseres Opfers, für das die Presse den Namen »Showgirl« übernommen hatte, und einem Aufruf an die Bevölkerung, sich mit Informationen über das Mädchen oder anderen sachdienlichen Hinweisen bei der Polizei zu melden.
    Freunde des Mädchens hatten sie auf dem Foto erkannt, und jetzt hatte »Showgirl« einen Namen.
    Lauren McKenna hatte keinen festen Freund gehabt, sie hatte auf schicke, modische Schuhe gestanden, und sie mochte vielleicht ihren Körper verkauft haben, aber sie war auch als Vollzeitstudentin in Berkeley eingeschrieben.
    Sie war erst neunzehn gewesen.
    Ihr Tod war sinnlos und tragisch. Und ihre Mörder genossen immer noch ihre Freiheit. Und planten wahrscheinlich schon den nächsten Mord.
    Tracchio trommelte mit den Fingern auf der Türverkleidung herum, als ich nach rechts auf den Union Square abbog.
    Ich ging meine Theorie in Gedanken noch einmal durch. Wenn ich falschläge, würde der Chief am meisten darunter zu leiden haben.
    Trotz dieses quälenden Fünkchens Zweifel war ich immer noch davon überzeugt, dass alles passte. Die Mörder der drei Mädchen arbeiteten bei Nordstrom.

84
    Das Nobelkaufhaus, das auch zu meinen bevorzugten Shopping-Adressen zählte, hatte noch nicht geöffnet. Aber die Mitarbeiter von Nordstrom hatten sich in der Hauptetage versammelt, wo sie nervös in Grüppchen umherstanden und warteten.
    Der Generaldirektor von Nordstrom, Peter Fox, sah sehr elegant aus in seinem Ralph-Lauren-Anzug mit Hahnentrittmuster und seinen italienischen Fünfhundert-Dollar-Schuhen.
    Er gab sich betont gelassen, aber ich sah die Schweißperlen auf seiner Oberlippe und die Besorgnis in seinem Blick, als er den Chief und mich durch das Kaufhaus führte.
    »Ich habe die Waren auf der Liste, die Sie mir gefaxt haben, sorgfältig überprüft«, sagte er zu mir. »Und zwar persönlich. Sie hatten recht - die Artikel wurden gestohlen, aber ich kann einfach nicht glauben, dass einer unserer Mitarbeiter in Morde verwickelt sein soll.«
    Die eindrucksvollen geschwungenen Rolltreppen, die von der Hauptetage des Nordstrom zu den oberen Stockwerken und zu der Shopping-Mall darunter führen, standen still.
    Der Duft von Black Pearl hing in der Luft, als ich ein Dutzend Stufen hinaufstieg, um über die glitzernden Verkaufstheken und Auslagen hinwegblicken zu können und von allen gesehen zu werden.
    Ich stellte mich vor, und nachdem ringsum Ruhe eingekehrt war, erklärte ich, warum wir hier waren.
    »Unser kriminaltechnisches Labor hat an den Schuhen der Opfer Fingerabdrücke gefunden«, sagte ich, »und wir möchten gerne alle diejenigen ausschließen, die diese Schuhe vielleicht im Rahmen ihrer Arbeit angefasst haben.
    Falls Sie ein Problem damit haben, sich Fingerabdrücke und einen schmerzlosen Abstrich von der Innenseite der Wange abnehmen zu lassen, dann melden Sie sich bei Inspector Jacobi und nennen Sie ihm Ihren Namen. Das ist der gut aussehende Herr in der braunen Jacke, der dort am Informationsschalter steht. Danach dürfen Sie gehen.«
    Auf den Marmorfliesen zwischen den Auslagen bildeten sich drei lange Schlangen. Clappers Männer nahmen den Leuten DNA-Proben ab und schickten sie dann zu einem Tisch, wo ihre Personalien überprüft und ihre Fingerabdrücke abgenommen wurden.
    Molly Pierson, die Personalchefin, stand direkt hinter mir. Sie hatte eine weiße Igelfrisur und eine hellgrüne Brille, die ihre dunklen Augen umrahmte. Mit dem Kugelschreiber in der Hand ging sie die Liste der Angestellten durch und strich die Namen der Anwesenden aus.
    »Ich habe ihn doch vor ein paar Minuten noch gesehen - ich weiß, dass er da ist«, murmelte sie und ließ den Blick unruhig durch den Verkaufsraum schweifen. Ihre Nervosität steckte mich an.
    »Von wem sprechen Sie?«, fragte ich.
    »Louis Bergin. Unser

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