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Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

Titel: Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aljoscha A. Schwarz , Ronald P. Schweppe
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schnell und am besten gleich auf einmal tun will, sollte sich nicht wundern, falls er sein Leben irgendwann als oberflächlich empfindet. Natürlich können wir im Prinzip mehrere Dinge gleichzeitig tun. Beispielsweise können wir
    • die Zeitung lesen, während wir unser Frühstücksei verspeisen und dabei noch »zuhören«, was unser Partner uns gerade erzählt;
    • Auto fahren, während wir eine Zigarette rauchen und mit dem Handy telefonieren;
    • unsere E-Mails checken, während wir uns die Zähne putzen und Radio hören.
    Das Problem ist nur: Wer vieles zur gleichen Zeit tut, kann das natürlich immer nur oberflächlich tun. Ob man durch Multitasking wirklich schneller auf der Zielgeraden ist, ist fraglich (erst recht, was einen an diesem Ziel dann überhaupt erwartet …). Sicher ist aber, dass unser Geist verwirrt und zerstreut wird, wenn unsere Aufmerksamkeit sich ständig gleichzeitig auf all die vielen bunten Glasperlen dieser Welt richten muss. Bestenfalls fühlen wir uns dann bald gehetzt, schlimmstenfalls bekommen wir einen Herzinfarkt.
     
    Yuna, die Eule, hatte einige Gäste eingeladen, einen sonnigen Nachmittag mit ihr auf der großen grünen Lichtung zu verbringen. Für Leckereien war gesorgt, ebenso für unterhaltsame Spiele und sogar für etwas Musik. Pikki hatte Kurma abgeholt und so waren beide auf dem Weg zu Yuna. Wie so oft rannte Pikki immer ein ganzes Stück voraus, bemerkte dann irgendwann, dass Kurma nicht folgen konnte (oder wollte), drehte sich um und lief wieder zurück. Nachdem die beiden wieder eine Weile nebeneinander gegangen waren, preschte Pikki wieder nach vorn, kam schließlich zurück – und so ging es während der ganzen Strecke. Schließlich sagte Pikki sichtlich nervös: »Kurma, siehst du nicht, wie schnell ich hin und her laufe – hast du da kein schlechtes Gewissen, so langsam zu gehen?« Kurma antwortete: »Ach liebe Pikki – es mag schon sein, dass ich langsam gehe, aber dafür gehe ich immer nur nach vorne und nie rückwärts. Wer aber immer vorwärtsgeht – und sei es noch so langsam – wird doch sein Ziel erreichen.«
    Konzentration auf seinen Weg, oder besser gesagt auf jeden einzelnen Schritt seines Weges, schult den Geist und kann enorme Energien entfachen. Nur die Kraft der Konzentration ermöglicht es Menschen, Formel-I-Rennen zu gewinnen, Violinvirtuosen zu werden, den Nobelpreis für Physik zu gewinnen oder auch nur ein volles Glas Wasser durchs Zimmer zu tragen, ohne dass die Hälfte auf dem Boden landet.
    Langsamkeit ist die Voraussetzung für Konzentration. Wer zum Beispiel ein Instrument oder Tangotanzen lernt, muss sich die Tonleitern oder Tanzschritte erst einmal sehr langsam anschauen, um sie schließlich zu verinnerlichen. Die Verlangsamung von Bewegungen können Sie jedoch auch bei ganz gewöhnlichen Handlungen praktizieren – bei Tätigkeiten, die Ihnen längst in Fleisch und Blut übergegangen sind. Auf diese Weise entschleunigen Sie Ihren Alltag und bringen Ihre innere Stoppuhr zum Stillstand. Und das ist noch weitaus wichtiger.

     
    Aus Kurmas Übungen: Langsam, langsam!
     
    Die folgenden drei Übungen helfen dabei, das Tempo aus dem Alltag herauszunehmen und zugleich die Achtsamkeit zu entwickeln. Sie besteht aus drei Schritten, die Sie unabhängig voneinander fast jederzeit und überall ausführen können:
    1. Suchen Sie ein paar Dinge aus, die Sie heute tun werden. Nehmen Sie sich vor, diese Dinge sehr, sehr langsam zu tun. Dabei ist es nicht nur wichtig, äußerlich auf Zeitlupe umzustellen. Sie sollten sich auch innerlich jede Menge Zeit lassen. Verlangsamen Sie Ihre Bewegungen beispielsweise, während Sie
    • die Kaffeemaschine bedienen,
    • ein Fenster putzen,
    • Gemüse schneiden,
    • durch den Supermarkt gehen.
    2. Kin-Hin ist eine Form meditativen Gehens, die aus dem Zen stammt und traditionell mit bestimmten Handstellungen ausgeführt wird. Für die einfache, westliche Variante konzentrieren Sie sich jedoch nur auf die Grundprinzipien: Gehen Sie sehr, sehr langsam, machen Sie winzig kleine Schritte – eine halbe Fußlänge pro Schritt genügt. Kombinieren Sie das Gehen außerdem mit Ihrem Atem: Einatmend machen Sie einen Schritt, beim Ausatmen den nächsten usw. Spüren Sie, wie Ihre Füße den Boden beim Abrollen mit der ganzen Sohle berühren. Bleiben Sie bewusst bei jedem einzelnen Schritt.
    3. Die dritte Entschleunigungsübung heißt »Stopp! Und jetzt noch einmal in Zeitlupe!«. So wie ein Regisseur, der sich eine

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