Die 7 Geheimnisse Der Schildkroete

oder Sicherheit? Für Fernsehen oder Fitness-Studio? Für Leistungssport oder Meditation? Entscheide ich mich dafür, abends Überstunden zu machen oder ein Brahms-Konzert zu besuchen? Und nicht zuletzt: Entscheide ich mich für Ruhe oder Eile?

     
    Aus Kurmas Übungen: Die Kürze des Lebens wohl bedenken
     
    Es wäre wunderbar, wenn wir alle ohne Stress, Eile oder das Gefühl, ständig etwas zu verpassen oder etwas erreichen zu müssen, leben könnten. Stattdessen lieber langsam und gemächlich – wie Kurma, die Schildkröte. Eine einfache Möglichkeit, dem näher zu kommen, besteht darin, das Leben als kostbares Geschenk zu begreifen. Dabei ist es allerdings auch wichtig, sich die Frage zu stellen, was das Leben denn eigentlich so kostbar macht! Um das herauszufinden, können Sie kurz die Augen schließen und sich vorstellen, Sie wären bereits am Ende Ihrer Zeit angelangt – sei es durch Krankheit, einen Unfall oder durch Alter (keine Sorge, es ist ja nur eine Übung …).
    Woran werden Sie denken, wenn Ihre letzten Tage oder Stunden geschlagen haben? Worüber werden Sie besonders glücklich sein?
    • Darüber, dass Sie Ihre Steuererklärungen immer pünktlich abgegeben haben?
    • Darüber, dass Ihr Auto schneller als 180 fahren konnte, oder nur sechs Liter Benzin auf 100 Kilometer gebraucht hat?
    • Über Ihren ersten DSL-Anschluss und eine reibungslose Internet-Verbindung?
    • Über Termine, Konferenzen oder die Entwicklung der Börsenkurse?
    • Über gute Friseure, neue Diäten oder die Bräune aus der Sonnenbank?
    Oder werden Sie sich lieber an andere Dinge erinnern? Beispielsweise
    • an die Zeiten, in denen Sie gelacht, getanzt und geliebt haben?
    • an ein Gedicht, ein Gemälde oder eine Frühlingswiese?
    • an die Zeit, die Sie sich genommen haben, um ein Kind im Arm zu halten und es zu trösten?
    • an Gewitterwolken in einer Sommernacht oder nasses Gras unter Ihren Füßen?
    • an Menschen, die Sie wirklich von Herzen geliebt haben, und an die Augenblicke, die Sie mit ihnen teilen konnten?
    • an einen Kuss?
    Wir sind die Meister unserer Zeit. Wir haben es in der Hand, jede Sekunde zu genießen und auszukosten – oder aber unsere kostbare Zeit zu vergeuden und totzuschlagen. Zeit lässt sich zwar nicht in Geld ausdrücken, doch was wäre, wenn jede Minute unseres Lebens einen Euro wert wäre? Wären wir wirklich bereit, damit für stumpfsinnige Fernsehserien, für langweilige Treffen mit uninteressanten Menschen, für überflüssiges Gerede und unbefriedigende, vergängliche Vergnügungen zu bezahlen? Oder würden wir dafür eher Freude, wahren Genuss, inneren Frieden, die Gemeinschaft mit guten Freunden und unseren Liebsten oder andere wertvolle Erfahrungen eintauschen?
    Wir denken, die Antwort fällt nicht schwer...

     
     
    KURMAS LOB DER LANGSAMKEIT
     
    Der langsame Weg führt zum Ursprung zurück.
    Ohne Zeit – kein Spüren,
    Ohne Zeit – kein Leben.
    Der schnelle Weg bringt selten Glück.
    Wohin du auch reist -
auf schnellen Beinen
mit hastigem Geist
verlierst du doch nur dich selbst.
    KURMAS GEHEIMNISSE
     
    Gelassenheit . Nimm die Dinge nicht zu wichtig – vor allem aber nicht dich selbst!
     
     
    Langsamkeit . Mit Eile lässt sich das Glück nicht einfangen. Willst du dein Ziel erreichen – mach einen Umweg!

     

3 BESTÄNDIGKEIT
     

Das Geheimnis, niemals aufzugeben und sein Ziel nicht aus den Augen zu lassen
     

     
     
    DER DRITTE WETTLAUF. Shashaka, der Hase, dachte immer wieder über die beiden Wettrennen mit der Schildkröte nach. Ihm wurde ganz heiß und kalt, als er sich vorstellte, wie sich die anderen Tiere wohl nun über ihn lustig machen würden. Es dauerte eine Weile, bis er es wagte, einen neuen Wettlauf zu fordern. Schließlich jedoch überwand er seinen Stolz und suchte die Meisterin auf. »Zweimal, Kurma, habt Ihr das Rennen gewonnen; einmal habe ich verschlafen und dann hat mich ein Unwetter überrascht. Das wird mir nicht wieder geschehen! Wagt Ihr es noch einmal?« Kurma lächelte mild und nickte. Doch Shashaka war vorsichtig geworden. »Aber nicht wieder den Pfad zu den Sonnenblumen – der bringt mir kein Glück. Lasst uns zur alten verlassenen Bärenhöhle laufen.« Kurma war einverstanden.
    Kurz vor Sonnenaufgang erschien der Hase bei der Meisterin. »Kein Sturm in Sicht – und ich bin gut ausgeschlafen! Welche Weisheit habt Ihr diesmal für mich?« Kurma verbeugte sich und antwortete, ganz so als hätte sie den Spott nicht bemerkt: