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Die Abaddon-Mission (German Edition)

Die Abaddon-Mission (German Edition)

Titel: Die Abaddon-Mission (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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gewohnt unwirsch ausfiel: »Die Landefähre legt in exakt zwei Stu n den ab. Möglicherweise wird sie nicht zum Schiff zurückkehren. Ich we r de niemanden bitten, mit uns zu kommen...«
    Als die Wolkendecke endlich aufriß, starrte Mar i an fasziniert auf die unter ihnen vorbeiziehende Landschaft. Begriffe, die ihm bis d a hin als leere Worthülsen erschienen waren, erhielten plötzlich Sinn und Bedeutung: »Ozean«, »Insel«, »R e ge n wald«.
    Die Männer schwiegen noch immer, doch Marian ahnte, was in ihnen vorging. Sie waren auf dem Weg nach Hause , was immer sie dort unten e r wartete.
    Ein dumpfer Schmerz preßte Marians Brust z u sammen. Ein Schmerz, für den es keine logische Erklärung gab und auch keinen Trost.
    Nachdem die Raumfähre den größten der drei Ozeane überflogen hatte, näherte sie sich im Sin k flug dem Festland. Marian bemerkte, wie sich die Männer anstießen und aufgeregt auf eine von Str a ßenschluchten durchzogene Ansammlung von G e bäuden deuteten, die rasch hinter ihnen zurückblieb, ohne daß Einzelheiten zu erkennen waren.
    »San Francisco«, flüsterte eine Stimme andächtig, dann wurde es wieder still.
    Während die Landefähre an Höhe verlor, lösten sich die Grün- und Ockertöne der Vegetation in Wälder, Buschlandschaften und riesige Grasflächen auf. Wenn es dort unten Tiere gab, dann hielten sie sich versteckt, bis auf einem Schwarm dunkler V ö gel, der sich, aufgeschreckt vom Schatten des Flu g köpers, flügelschlagend über den Wipfeln eines schmalen Waldstücks erhob.
    Der Pilot hatte mittlerweile zur Landung angesetzt und steuerte die Fähre in Richtung eines grauen Pl a teaus, das auf Grund seiner Ausdehnung und Ge o metrie offensichtlich künstlichen Ursprungs war.
    Die graue Fläche wurde rasch größer, bis sie schließlich das gesamte Blickfeld einnahm. Die B e schleunigung des Gegenschubs preßte die Männer in die Gurte, während die Landefähre automatisch das Fahrwerk ausfuhr und mit zwei, drei Bocksprüngen holpernd auf der Piste au f setzte.
    Obwohl die Besatzung der »Eternity« nur selten Gelegenheit g e habt hatte, auf einem Planeten zu landen, verlief das Ausstiegsm a növer planmäßig und diszipliniert. Keiner der Männer schien es da r auf angelegt zu haben, den Boden seines Heimatplan e ten vor den anderen zu b e treten.
    Wortlos nahm die Besatzung die Meßwerte der Analysegeräte zur Kenntnis: kaum meßbare Radi o aktivität, Zusammensetzung der A t mosphäre im erwarteten Rahmen, keine unbekannten Mikroorg a nismen, extrem schwache elektrom a gnetische Fe l der.
    Kein Grund zur Besorgnis a l so.
    Als Marian als einer der letzten die Treppe hina b stieg und die rissige, von Unkraut überwucherte B e tonpiste betrat, wurde ihm schwindelig. Schwer a t mend stützte er sich am Geländer ab und wa r tete, bis er sein Gleichgewicht wiede r gefunden hatte.
    Erstaunt beobachtete er, wie einige der Männer i h re Helme a b nahmen und die Schutzanzüge ablegten. Irritiert wartete Marian auf eine Reaktion des Kap i täns, aber Rohan war viel zu beschäftigt, um seine Leute zur Ordnung rufen zu können.
    Der rothaarige Hüne kniete barhäuptig am Boden und betastete mit bloßen Händen die Grasbüschel, die aus den Rissen in der brüchigen Betonpiste quo l len. Zunächst glaubte Marian an einen täuschenden Lichtreflex, aber das Glitzern auf den Wangen des Kapitäns konnte nur eine Ursache h a ben: John D. Rohan weinte!
    Verlegen wandte sich Marian ab und löste die Ve r schraubungen seines Helmes. Vorsichtig sog er die Luft des Planeten ein, die fremdartig und würzig roch, ganz anders als das sterile, mit künstl i chen Duftstoffen versetzte Gasgemisch auf der » E tern i ty«.
    Wenn die Atmosphäre des Planeten seinen Lu n gen nicht schaden konnte, dann machte auch der Schutzanzug keinen Sinn mehr. Mar i an beeilte sich, dem Beispiel der Männer zu folgen, die ihre Ra u m anzüge abgelegt hatten und sich zum Abmarsch b e reitmac h ten.
    Hinter ihm dröhnten die Dieselmotoren der beiden Amphibie n fahrzeuge auf, die im Zeitlupentempo die Laderampe hinabkrochen. Waffenstarrende, stähle r ne Monster, die in dieser friedlichen Umgebung sel t sam deplaziert wirkten. In ihrem Schutz marschie r ten die Männer schweigend auf das flache Verso r gungsgebäude des Rau m hafens zu.
    Obwohl Marian nur seine Waffe und einen Al l wellen-Scanner trug, geriet er schon bald ins Schwitzen. Die Luft roch nicht nur fremdartig, so n dern war auch mit Feuchtigkeit

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