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Die Abenteuer von Aguila und Jaguar

Die Abenteuer von Aguila und Jaguar

Titel: Die Abenteuer von Aguila und Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Allende
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Mensch, und jetzt war er noch dazu nervös: Sie konnten alle enden wie Karakawe. Kate hatte keinen Plan, aber zunächst war es wahrscheinlich am besten, in den feindlichen Reihen für Unruhe zu sorgen.
    »Herr Hauptmann, ich denke, diese Männer müssen dringend ins Krankenhaus.« Sie zeigte auf Carías und die verwundeten Soldaten.
    »Schnauze!«, bellte der Hauptmann.
    Aber einige Minuten später ordnete Ariosto an, Mauro Carías und die drei Soldaten in einen der Hubschrauber zu verfrachten. Er verlangte von Omayra Torres, sie solle versuchen, die Pfeile ausden Körpern der Verwundeten zu ziehen, aber die Ärztin achtete überhaupt nicht auf ihn: Sie hatte nur Augen für ihren sterbenden Geliebten. Kate Cold und César Santos taten, was sie konnten, um aus Lappen notdürftige Verbände herzustellen, damit die unglücklichen Soldaten nicht noch mehr Blut verloren.
    ~
    Während einige Soldaten damit beschäftigt waren, ihre verletzten Kameraden im Hubschrauber unterzubringen, und sich ein paar andere vergeblich damit abmühten, eine Funkverbindung nach Santa María de la Lluvia zu bekommen, erklärte Kate Professor Leblanc flüsternd, für wie gefährlich sie ihre Lage hielt. Der Anthropologe war zum selben Ergebnis gekommen: Bei Ariosto waren sie übler dran als bei den Indianern oder der Bestie.
    »Vielleicht könnten wir in den Wald fliehen …«, zischte Kate.
    Und zum ersten Mal überraschte sie dieser Mann mit einer vernünftigen Antwort. Sie war so sehr an die Wutausbrüche und die haltlosen Bemerkungen des Professors gewöhnt, dass sie jetzt, als sie sah, wie gefasst er war, ganz selbstverständlich bereit war, auf ihn zu hören.
    »Das wäre Wahnsinn«, hatte Leblanc mit Nachdruck geantwortet. »Die einzige Möglichkeit, von hier wegzukommen, ist der Hubschrauber. Ariosto ist die Schlüsselfigur. Ein Glück für uns, dass er dumm ist und eingebildet. Wir müssen so tun, als hegten wir keinen Verdacht gegen ihn, und ihn überlisten.«
    »Und wie?« Kate sah ihn ungläubig an.
    »Indem wir ihn beeinflussen. Er hat Angst, also bieten wir ihm eine Möglichkeit an, seine Haut zu retten und aus der ganzen Sache als Held herauszukommen«, sagte Leblanc.
    »Niemals!«, empörte sich Kate.
    »Seien Sie nicht blöd, Cold. Wir bieten ihm das an, was nicht heißt, dass wir uns daran halten. Wenn ich erst einmal außer Landes und in Sicherheit bin, bin ich der Erste, der die Grausamkeiten, die hier gegen wehrlose Indianer begangen werden, öffentlich anprangert. »
    »Sie haben Ihre Meinung über die Indianer anscheinend etwas geändert«, brummelte Kate Cold.
    Der Professor ließ sich nicht zu einer Antwort herab. Er richtete sich zu seiner vollen Koboldgröße auf, zupfte sein schlammverschmiertes, mit Blut bespritztes Hemd zurecht und wandte sich an Hauptmann Ariosto:
    »Wie sollen wir denn nach Santa María de la Lluvia zurückkommen, mein geschätzter Herr Hauptmann? Wir passen ja gar nicht alle in den zweiten Hubschrauber.« Er deutete auf die Soldaten und die Gruppe, die unter dem Baum zusammenstand.
    »Halten Sie sich da raus! Hier gebe ich die Befehle!«, blaffte Ariosto.
    »Aber natürlich! Ich bin froh, dass Sie sich um alles kümmern, Herr Hauptmann, sonst würden wir wirklich in der Klemme sitzen«, sagte Leblanc sanft.
    Ariosto horchte auf.
    »Hätten Sie nicht so heldenhaft eingegriffen, wir wären alle von den Indianern massakriert worden«, redete der Professor weiter.
    Ariosto, offensichtlich etwas beruhigt, zählte die Leute, stellte fest, dass Leblanc Recht hatte, und entschied, die Hälfte seiner Soldaten mit dem ersten Hubschrauber mitzuschicken. Damit blieben nur noch fünf seiner Männer und die Expeditionsteilnehmer, aber denen nahm er jetzt die Waffen ab, so dass sie keine Gefahr mehr darstellten. Die Rotorblätter setzten sich in Bewegung, und unter Getöse hob der Hubschrauber vom Boden ab. Er wurde immer kleiner über der grünen Kuppel des Urwalds, bis er sich als winziger Punkt zwischen den Wolken verlor.
    ~
    Die Arme um ihren Vater und um Borobá geschlungen, hatte Nadia alles mitverfolgt. Sie bereute, dass sie Walimais Talisman für die drei Kristalleier hergegeben hatte, denn ohne den Schutz des Amuletts fühlte sie sich verloren. Plötzlich begann sie zu schreien wie eine Eule. César Santos zuckte zusammen und glaubte, seine Tochter habe einen Nervenzusammenbruch, weil sie zu viel habe ertragen müssen. Der Kampf, der im Dorf noch eben getobt hatte, war brutal gewesen, die sich am

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