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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ich.
    ›Es ist für mich von höchster Wichtigkeit‹, sagte er, ›daß ich sofort fünfzigtausend Pfund erhalte. Natürlich könnte ich eine so läppische Summe zehnmal bei meinen Freunden borgen, aber ich ziehe es vor, die Sache auf eine geschäftliche Grundlage zu stellen und das Geschäft selber durchzuführen. In meiner Position versteht man bald, daß es nicht klug ist, sich jemandem zu verpflichten ‹
    ›Für wie lange, wenn ich fragen darf, brauchen Sie die Summe?‹
    erkundigte ich mich.
    ›Am nächsten Montag geht ein großer Betrag bei mir ein und dann werde ich Ihnen höchstwahrscheinlich zurückzahlen, was Sie mir vorgeschossen haben, mit den Zinsen, die Sie für angemessen halten. Aber es ist äußerst wichtig, daß ich das Geld sofort erhalte ‹
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    ›Ich wäre glücklich, könnte ich das Geld ohne weitere
    Verhandlungen aus meinem Privatvermögen zahlen, wenn ich damit nicht überfordert wäre. Schließe ich das Geschäft aber im Namen der Firma ab, muß ich um meiner Partner willen sogar in ihrem Fall darauf bestehen, daß alle geschäftlichen Vorsichten gewahrt werden ‹
    ›So wäre es auch mir am liebsten‹, sagte er und nahm einen viereckigen Schmuckkasten, den er neben den Stuhl gelegt hatte.
    ›Sie haben zweifellos von der Beryll-Krone gehört?‹
    ›Eines der wertvollsten National-Besitztümer des Empire‹, sagte ich.
    ›Ganz recht ‹ Er öffnete den Kasten und da lag auf weichem, fleischfarbenem Samt das herrliche Juwel, von dem er gesprochen hatte. ›Neununddreißig sehr große Berylle‹, sagte er, ›und der Wert der Goldfassung ist unschätzbar. Die niedrigste Schätzung würde den Wert der Krone mit dem Doppelten der Summe veranschlagen, um die ich gebeten habe. Ich bin bereit, sie Ihnen als Sicherheit für das Darlehen zu übergeben ‹
    Ich nahm den Kasten mit dem kostbaren Inhalt in die Hand und blickte in ziemlicher Bestürzung zu meinem erlauchten Kunden auf.
    ›Zweifeln Sie den Wert an?‹ fragte er.
    ›Nicht im mindesten. Ich zweifle nur.. ‹
    ›Ob es schicklich ist, das Stück aus der Hand zu geben. Darüber können Sie sich beruhigen - so etwas fiele mir nicht im Traum ein, wenn ich nicht absolut gewiß wäre, es in vier Tagen zurückfordern zu können. Alles ist nur eine Formsache. Reicht Ihnen die Sicherheit?‹
    ›Völlig ‹
    ›Sie wissen, Mr. Holder, daß ich Ihnen hiermit einen tiefen Beweis des Vertrauens gebe, das ich, nach allem, was ich von Ihnen erfahren habe, in Sie setze. Ich bin nicht nur auf Ihre Diskretion angewiesen, damit kein Klatsch um die Sache entsteht, sondern besonders darauf, daß die Krone unter allen nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen aufbewahrt wird, denn - das brauche ich wohl nicht zu betonen - es gäbe einen großen Skandal in der Öffentlichkeit, wenn sie Schaden erlitte. Eine Beschädigung wäre fast so schlimm wie Verlust, denn es lassen sich auf der ganzen Welt keine Berylle finden, die diesen gleichen und es wäre unmöglich, sie zu ersetzen. Ich überlasse sie Ihnen mit allem Vertrauen, das ich aufbringen kann, und werde sie am Montagmorgen wieder abholen. ‹
    -2 3 1 -

    Da ich merkte, daß mein Kunde es eilig hatte, wieder zu gehen, sagte ich nichts mehr, sondern rief nach dem Kassierer und erteilte die Anweisung, fünfzigtausend Pfund in Noten auszuzahlen. Als ich allein war und den Kasten mit dem kostbaren Inhalt vor mir auf dem Tisch stehen sah, war ich zu nichts anderem imstande, als mit einiger Besorgnis an die Verantwortung zu denken, die ich mir aufgebürdet hatte. Da es sich um ein nationales Besitztum handelte, würde es ohne Zweifel einen furchtbaren Skandal verursachen, wenn ihm ein Unglück widerführe. Ich bedauerte schon, die Krone beliehen zu haben. Wie auch immer, es war zu spät, den Handel rückgängig zu machen und so schloß ich den Kasten in meinen privaten Safe und wandte mich meiner Arbeit zu. Am Abend hielt ich es dann für unbedacht, einen so kostbaren Gegenstand in meinem Büro zu lassen. Banksafes werden nicht erst seit heute erbrochen und warum sollte der meine davor sicher sein? Wenn das geschehen sollte, geriete ich in eine schreckliche Lage. Deshalb entschied ich mich, in den nächsten Tagen den Kasten stets mit mir zu nehmen, nach Hause und ins Büro, so daß er nie außerhalb meiner Reichweite war.
    Ich rief eine Droschke und ließ mich zu meinem Haus in Streatham fahren, das Geschmeide war bei mir und ich atmete erst wieder freier, nachdem ich es in der Kommode meines

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