Die Abrechnung: Ein Neonazi steigt aus
sonst nur wenig durchsickert. Aber die Faszination darf sich nicht als eigene innere Verwandtschaft mit dem Faszinierenden verraten, und von dieser Verleugnung steckt einiges in der sonderbaren Unsicherheit, die im Umgang mit dem Autor zum Vorschein kommt.
Januar 1995
Horst-Eberhard Richter
l Der elfjährige Ingo Hasselbach
2 Ingo Hasselbach 1982 an der Ostsee 1978
3 In der Lichtenberger Parkaue. Hier wurde Ingo Hasselbach 1987 verhaftet (Aufnahme von 1992)
4 Plakatekleben auf dem Bahnhof Lichtenberg. (Aufnahme von 1992)
5 Ehemalige Haftanstalt Rummelsburg. (Aufrahme von 1992)
6 In der ehemaligen Besucherzelle in Rummelsburg. (Aufnahme von 1992)
7 Nach der Gefängniszeit. 1988
8 Weitlingstraße 122. Mai 1990
9 Ingo Hasselbach Herbst 1991
10 Kühnen und Worch m München Mai 1990
11 Michael Faci »Söldnerführer«
12 Kühnen an der Spitze des »Rudolf-Heß-Gedenkmarsches« in Wunsiedel 1990
13 Worch in Halle/Saale 1991
14. Juristischer Ratschlag in Sachen Nichtzulassung der »Nationalen Alternative«, Mai 1990
15. Küssel und Lauck
16. Riehs mit »seinem« Ritterkreuz, neben ihm Wolfgang Heß. Januar 1992
17. Reinthaler in der Weitlingstraße 122
18. Busse und Reisz auf einer Demonstration
19. Küssel in Halle/Saale. 1991
21. Ingo und sein Bruder Jens im Bunker Groß-Köris. (Aufnahme von 1992)
22. Nazirocker Arnulf Priem
24. Oliver Schweigert in der Weitlingstraße 122.1990
23. Frank Lutz in der Weitlingstraße 122.1990
25. Jens und Ingo auf dem Soldatenfriedhof. Halbe November 1992
26. Hasselbach und Ewald Althans in Rostock-Lichtenberg. 27. August 1992
27. Nach dem Ausstieg. 1993
28. Am 10. November 1993 bei Arnulf Priem gefundenes Flugblatt
29. Hasselbach mit dem Buchhändler Klaus Baltruschat und dessen Frau. 1997
30. Gespräch nach einer Lesung aus »Die Abrechnung«
3l. Schlagzeile der Berliner Boulevardzeitung BZ vom 3. Oktober 1999, nachdem Ingo Hasselbach der zum Tode verurteilten Deborah Milke einen Heiratsantrag gemacht hatte
32. Mit Debbie Milkes Mutter Renate Janka in Arizona
1999
Bildnachweis
Bonengel Films, Paris: 11,12,13,15,16,18,19 C. P. I. Text & Bild: 22 Ingo Hasselbach privat: l,2,7,8,9,10,17,23,24,29 Ostkreuz, Agentur der Fotografen (Sibylle Bergemann):
3,4,5,6,21,25,27 Ostkreuz, Agentur der Fotografen (Ute Mahler): 26 Heiko Wendtorp, Ost-Film: 20 Andrea Schuler: 30 Christian Kruppa: 32,33 Namen und Gesichter von im Buch erwähnten Personen, die nicht relative Personen der Zeitgeschichte sind, wurden verfremdet bzw. geschwärzt.
Kaum ein Tag vergeht, ohne daß die Medien rechtsextremistische Übergriffe auf Menschen in Deutschland melden. Der braune Mob, so scheint es, ist besser organisiert und gewaltbereiter denn je. Ingo Hasselbach war jahrelang einer von ihnen. Als führendes Mitglied der Neonaziszene hat er Haß und Gewalt gepredigt, Straßenschlachten, Wehrlager und Kameradschaftsabende organisiert, bis er sich 1993 zum Ausstieg entschloß, Hasselbach berichtet über seinen verhängnisvollen Entwicklungsweg vom Punk zum Skinhead und schließlich in eine Szene, die wie eine Droge wirkte im Kampf um Anerkennung und Selbstbewußtsein. Nach dem Ausstieg sind Gewalt und Angst längst nicht aus seinem Leben gewichen, noch immer ist er auf der Flucht vor der Rache seiner ehemaligen Gesinnungsgenossen. Als Journalist engagiert er sich heute mit Artikeln und Projekten gegen die geistigen Brandstifter aus der rechten Szene.
»Das ist ein Abgrund, in den man nicht gerne schauen möchte. Aber das Hinsehen würde vielleicht mehr bewirken als eine Kerze in einer Lichterkette. Ingo Hasselbach hat sich an seinen eigenen Haaren aus dem rechten Sumpf gezogen.«
DIE ZEIT
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