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Die Abrichtung (German Edition)

Die Abrichtung (German Edition)

Titel: Die Abrichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens van Nimwegen
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mannshohen Spiegel vor ihm auf. – «Kannst du dich sehen?» – «Ja, Herr.» – «Schau dich gut an. Noch drei Stunden, und du erkennst dich nicht wieder.» Ich bearbeite sein Glied, bis es steif ist, und gehe weg.
    «Willst du ein ganz kahles Schwein haben?», fragt John mich am Abend, als wir alle im Keller sind, «oder eines mit Schamhaaren?» – «Wenn ich das wüsste! Schweine müssen nackt sein. Aber eigentlich mag ich seine Körperhaare. Ganz kurze Borsten auf dem Kopf, aber über den Rest habe ich noch nicht nachgedacht.» – «Was hältst du davon, wenn wir mal eine Schweinehälfte von oben bis unten rasieren, ganz, und die andere vorläufig lassen, wie sie ist? Dann kannst du ein paar Wochen vergleichen, was dir besser gefällt.» – «Warum nicht», sage ich nach kurzem Nachdenken, «aber oben auf dem Kopf nicht ganz bis zur Mitte. Es muss genug stehen bleiben für ‘nen Iro. Und beide Augenbrauen und alle Wimpern müssen auch bleiben. Dafür darf die linke Schädelseite dann meinetwegen ganz kahl werden» – «Gut» sagt John, «Jim, fang an! Links oben.»
    Während Jim die Haarschneidemaschine einstöpselt, teilt John die langen Haare des Schweins mit einem Scheitel etwas links von der Mitte. Dabei massiert er dessen Weichteile mit seinem Knie und schaut ihm immer wieder von ganz nah tief in die Augen. Als er fertig ist, fasst er die Haare von der rechten Kopfhälfte zu einem Büschel zusammen. Er tritt zur Seite, um den Schweinekopf an diesem Büschel während der Dauer der Operation zuverlässig festhalten zu können und sagt zu mir: «Blas ihm einen, damit sich, was nun passiert, gut einprägt.» – John sieht das richtig, und ich gehe vor dem Schwein in die Knie, während Jim mit der Maschine die Hälfte der Haarpracht abschneidet. Den Geräuschen meine ich entnehmen zu können, dass er das Schwein dabei immer wieder ausführlich küsst.
    Gerade beginnt das Glied in meinem Mund zu zucken, als Jim sagt: «Fertig.» – Sofort höre ich auf und stehe auf. Das Schwein stöhnt wild, kann aber noch nicht abspritzen. Immer heftiger stößt es mit dem Unterleib ins Leere. John sagt: «Diese Zappelei werden wir ihm bald abgewöhnen. Jim, rasier jetzt die ganze Körperhälfte. Fang am Oberschenkel an!»
    Jim beginnt in einem Schüsselchen Schaum zu schlagen. Dann seift er die Schweinehälfte mit einem Pinsel ein, wobei er auffällig viel Sorgfalt auf Sack und Brustwarze verwendet. «Jim! Komm zur Sache. Auf den Titten wachsen überhaupt keine Haare», sagt John. Jim hängt einen Lederriemen an die Wand, um darauf fachgerecht ein Rasiermesser abzuziehen. Das Schwein kriegt immer größere Augen. Nach der Nagelprobe geht Jim in die Knie und beginnt den Oberschenkel des Schweins an der Innenseite zu rasieren. Das Schwein hat sichtlich Angst, es wagt nicht, sich zu bewegen. Sein Schwanz wird noch etwas steifer. Aber je länger Jim mit sicherer Hand das Messer führt, desto mehr scheint es sich innerlich zu entspannen. Zuletzt hängt es kraftlos in seinen Fesseln und stöhnt nur noch leise, während Jim fachkundig auf der einen Körperhälfte alle Haare entfernt. Zuletzt auf dem Schädel, der zu glänzen beginnt.
    Das Schwein hat gar nicht so viel Körperbehaarung, aber der Kontrast zwischen links und rechts ist verblüffend. Und das Schloss im Ohrläppchen ist jetzt deutlich sichtbar. Das Loch, in dem es ein Jahr hing, ist größer geworden.
    Während John den Schaum abwäscht, schaut sich das Schwein zitternd im Spiegel an. Werden seine Augen feucht?
    Ich löse die Fesseln. Das Schwein geht in die Knie und küsst wild meine Stiefel. «So, ihr beiden. Jeans an, Stiefel an, und dann geht ihr einkaufen. Hier ist eine Liste, hier ist Geld.» Es ist gerade warm genug, dass man mit freiem Oberkörper raus kann, aber die beiden werden bestimmt die einzigen sein. Mit der Liste müssen sie auf den Markt für Fisch und Gemüse, in den Armyladen für Schnürsenkel und in den Baumarkt für allerlei Kleinigkeiten.

Bürste  
    Nach einem Wochenende mit zwei ungleichen Schweinehälften habe ich mich entschieden. John und Jim sind zu Besuch, und das Schwein hängt an der Wand.
    «Jim, mach es ganz kahl bis auf eine Bürste oben. Rasier auch die Augenbrauen ab, die brauchen wir dieses Jahr nicht. Die Wimpern bleiben dran, weil sie schützen.»
    «Und wie soll die Bürste oben werden?», fragt John.
    «So breit wie der Schweinestreifen von Sucker. Die eine Seite stimmt ja schon. Ein Iro, aber nur oben, nicht hinten.

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