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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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durchaus als geräumig bezeichnen konnte, jedoch kein Vergleich zu meinem Zimmer im Schloss war.
    Zu allererst stellte ich mich unter die Dusche und spürte das heiße Wasser auf meine Haut prasseln. Zum ersten Mal seit Stunden konnte ich mich ein wenig entspannen. Kurz darauf verließ ich die Dusche und zog mich an.
    Auch mein Schwert hatte ich gesäubert. Ich versteckte es unter der Matratze, denn es würde in der Stadt bei weitem zu viel Aufmerksamkeit erregen und die konnte ich jetzt ganz sicher nicht gebrauchen. Immerhin waren die Valdrac noch in der Nähe und ich konnte nicht sagen, ob sie nicht in der Stadt nach mir suchen würden.
    Dennoch beschloss ich, das Gasthaus zu verlassen. Ich brauchte Blut und ich würde es mir holen. Nachdem ich das Zimmer abgeschlossen hatte, verließ ich das Gasthaus und machte mich auf die Suche nach einer Kneipe in der Nähe. Es gab keinen besseren Ort ein Opfer zu finden. Obwohl es erst Mittag war, war dort schon einiges los. Ein junger Bursche, der allein an einem der Tische saß und sein Essen in sich hinein schlang, fiel mir ins Auge.
    „Ganz alleine hier?“, fragte ich ihn, am Tisch angekommen. Er blickte verwirrt auf, dann wandelte sich sein Blick ins Schüchterne.
    „Ja, du kannst dich ruhig setzen, wenn du möchtest.“ Dann blickte er wieder zu Boden. Ich fand ihn niedlich und nahm Platz. Der Wirt kam und ich bestellte mir etwas, obwohl ich gar nicht das Bedürfnis hatte, etwas zu essen. Dennoch wollte ich nicht den Anschein erwecken, dass ich zu etwas anderem als Essen hier war. Dazu bestellte ich mir ein Glas Wein.
    Mit meinem Gegenüber startete ich eine belanglose Unterhaltung, die mich eigentlich nicht wirklich interessierte, doch nötig war, um ihm das Gefühl zu geben, dass ich an ihm interessiert sei.
    Jona, wie er hieß, erwies sich als richtiges Plappermaul und nach einigen Minuten war seine Schüchternheit verflogen, er war gar nicht mehr zu stoppen. So hörte ich ihm gelangweilt zu und spielte Interesse.
    Auch als ich mein Essen bekommen hatte und es ohne jeden Genuss in mich hinein schlang, redete er weiter über seine Kindheit, seinen Beruf und alles, was ihm einfiel.
    Irgendwann hatte ich genug und ich fragte ihn, ob wir nicht zu ihm gehen konnten, um uns weiter zu unterhalten. „Unterhalten“ betonte ich dabei besonders auffällig, sodass ihm klar sein musste, was ich damit meinte. Er rief sofort nach dem Wirt und zahlte für uns beide, was mir nur recht war und dann verließen wir die Stube.
    Jona hatte es ziemlich eilig zu seinem Haus zu kommen und ich störte mich nicht daran, da er alleine wohnte. Sobald er die Tür verschlossen hatte, zog ich ihn an mich und küsste ihn. Er machte sich sofort an meine Kleidung zu schaffen, doch so weit wollte ich es nicht kommen lassen. Ich wanderte mit dem Mund zu seinem Hals und blitzschnell biss ich in seine Pulsader. Er stöhnte auf und wehrte sich nicht einmal dagegen. Ich trank ein wenig von seinem Blut, dann ließ ich von ihm ab und gab ihm einen Schlag gegen den Kopf, der ihn bewusstlos zusammensacken ließ. Ich trug ihn zu seinem Bett und legte ihn dort ab.
    Dann verschwand ich aus dem Haus. Ich hatte bekommen, was ich brauchte. Zufrieden kehrte ich in den Gasthof zurück und ließ mich dort auf mein Bett fallen. Wenig später war ich eingeschlafen, obwohl es noch nicht einmal Abend war.
     
     
    Mitten in der Nacht wachte ich auf und fühlte mich um einiges wohler. Die Kämpfe waren doch ziemlich anstrengend gewesen und hatten schließlich ihren Tribut gefordert. Im Bett sitzend überlegte ich, was ich jetzt tun sollte.
    Dass ich noch einmal zurück ins Schloss musste, war klar, denn dort waren noch einige meiner Sachen, die ich brauchte. Ob die Valdrac noch dort waren, wusste ich nicht, aber das Risiko musste ich eingehen. So schlich ich mich durch die Gänge und aus dem Gasthaus. Aus dem Stall holte ich meinen Hengst und ritt durch das offene Stadttor, wunderte mich allerdings ein wenig darüber, dass es keine Kontrollen gab. Doch das sollte nicht meine Sorge sein.
    Schnell ritt ich die Straße entlang zurück zum Schloss. Es herrschte Dunkelheit und ich nahm an, dass niemand mehr im Schloss war, dennoch musste ich vorsichtig sein.
    Leise ritt ich zum Stall, schlich mich zur Geheimtür und trat in den dunklen Tunnel. Vorsichtig öffnete ich am anderen Ende die Tür, warf einen Blick durch die Öffnung. Alles dunkel im Arbeitszimmer und niemand war anwesend.
    Sehr gut , dachte ich und verschloss die

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