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Die achte Offenbarung

Die achte Offenbarung

Titel: Die achte Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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Tag, so dass ihnen kaum Freizeit blieb. Die verbrachten sie im Fitnessstudio auf dem Militärgelände, beim Joggen oder vor dem Fernseher in ihren kleinen Häusern. Die meisten waren unverheiratet, nur Crowe und ein weiterer Mitarbeiter besaßen Familien. Crowe hatte eine Frau, die zehn Jahre jünger war als er, und zwei Töchter im Alter von fünf und acht Jahren.
    Durch das Mikrofon, das das FBI in seinem Wohnzimmer installiert hatte, wusste Eddie, dass Crowes Frau heute bei ihrer wöchentlichen Chorprobe war. Crowe hatte ihr versichert, dass er den Abend über zu Hause bleiben und auf die Kinder aufpassen würde.
    Was also machte er hier in dem Restaurant?
    Eine junge Frau näherte sich dem Eingang. Sie war höchstens Ende zwanzig, mit langem, dunklem Haar und olivbrauner Haut. Sehr hübsch, soweit Eddie auf die Entfernung erkennen konnte. Sie betrat das Restaurant.
    Durch das große Fenster mit dem Aufdruck »Charlies Diner« konnte Eddie erkennen, dass sie zielstrebig auf den Tisch zuging, an dem Crowe saß. Er stand auf, sie küssten sich.
    Eddie machte Fotos mit einer Digitalkamera, die an seinen Laptop angeschlossen war. Die Fotos erschienen direkt auf dem Bildschirm. Er wählte eines aus, auf dem ihr Gesicht im Halbprofil zu sehen war, markierte die Konturen mit der Maus und klickte auf »identifizieren«. Ein Fortschrittsbalken füllte sich langsam, dann erschien ein Foto der Frau, das auf einer Party aufgenommen worden sein musste. Wahrscheinlich ein Profilbild in einem sozialen Netzwerk.
    »Das ist sie«, sagte Eddie und bestätigte das Bild. Ein Profil erschien. Sie hieß Amina Alizadeh und stammte aus Aserbaidschan, einem Nachbarland des Iran. Sie studierte angeblich Medizin in Baltimore. Im Rahmen eines akademischen Austauschprogramms hatte sie ein Stipendium bekommen und war vor etwas mehr als einem Jahr in die USA gekommen.
    Volltreffer.
    »Haben Sie ein Richtmikrofon?«, fragte Eddie.
    Der FBI-Mann nickte. »Auf die Distanz werden wir kaum etwas verstehen. Aber ich kann es versuchen.« Er holte ein längliches Gerät hervor, das wie eine seltsame Pistole aussah, die durch ein Kabel mit einer Lautsprecherbox verbunden war. Er öffnete das Fenster einen Spalt weit, richtete das Mikrofon auf das Restaurant und schaltete es ein.
    Ein Stimmenwirrwarr erklang. Sie hörten die Gespräche im Restaurant alle gleichzeitig, ohne die Möglichkeit, sich räumlich zu orientieren.
    Eddie versuchte, in dem Chaos aus Wörtern CrowesStimme auszumachen. Er glaubte, einzelne Satzfetzen identifizieren zu können: »… nicht mehr … hat schon einen Verdacht … habe das Gefühl … beobachtet … gefährden …«
    Nach ein paar Minuten verließ die junge Frau das Restaurant wieder und ging mit eiligen Schritten die Straße hinunter.
    »Schnappen wir sie uns!«, sagte Eddie.
    Sie stiegen aus und folgten der Frau mit raschen Schritten. Sie ging zu einem japanischen Kleinwagen, den sie unweit des Restaurants geparkt hatte. Als sie gerade einsteigen wollte, zückte Eddies Begleiter seine Dienstmarke. »FBI. Stellen Sie sich an das Auto, beide Hände aufs Dach.«
    »Was? Was soll das?« Auf dem Gesicht der jungen Frau schien sich echte Überraschung zu spiegeln, aber Eddie hatte gelernt, dem Anschein zu misstrauen.
    »Tun Sie, was ich sage.«
    »Geben Sie mir Ihre Handtasche«, sagte Eddie.
    »Was? Sie spinnen wohl! Glauben Sie, ich falle auf die Polizeimasche rein?« Sie sah sich gehetzt um. »Hilfe!«, rief sie. »Hilfe, ich werde überfallen!« Ihr Englisch hatte einen leichten rauen Akzent, war aber erstaunlich flüssig.
    »Sie sind vorläufig festgenommen«, sagte der FBI-Mann. Er packte sie routiniert, zerrte ihre Arme auf den Rücken und legte ihr Handschellen an. Während er sie nach Waffen durchsuchte, sagte er: »Ihnen wird vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein und Anschläge auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten vorzubereiten. Alles, was Sie ab jetzt sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden.«
    »Was soll ich sein? Eine Terroristin? Sind Sie nicht ganz dicht?«
    Eddie nahm ihr die Handtasche ab und durchwühlte sie. Neben den üblichen Schminkutensilien fand er eine halb volle Flasche Parfüm einer teuren Marke. »Ich nehme an, das haben Sie von Dr. Crowe bekommen?«
    »Ja und? Er hat mir Parfüm geschenkt, ist das etwa verboten?«
    Eddie zog einen Plastikbeutel aus seiner Jackentasche, legte die Flasche hinein und verschloss ihn luftdicht. Er konnte

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