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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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Sehnsüchte kämpft, wird man nicht von Mikroben getötet. Nur von Ungeheuern. Das ist das Großartige daran.

23. Kapitel
    Ralphs plötzlicher Tod und seine schnelle Auferstehung wären eigentlich Grund genug, ein paar Tränen zu vergießen und in sich zu gehen. Das aber war ein Luxus, den die Monster am Zaun leider nicht zuließen.
    Als die Höllenhunde Ralph aufstehen sahen, steigerten sie ihr Gebell. Ihr wildes Kläffen lockte alle Dokapi-Wächter an den Zaun, wo sie unter wütendem Schnattern ihre Elfenblasrohre auf Ralph und Fingerfertig richteten.
    »Das mit dem Überraschungsmoment war wohl nichts«, bemerkte Ralph. Fingerfertig und er saßen im Matsch und sahen zu, wie die Vertreter der bösen Mächte den Löscher-Elf vor ihren Augen entzweibrachen.
    »Jepp«, bestätigte Fingerfertig.
    »Wer diese Farm gebaut hat, müsste doch auch ein Tor eingeplant haben. In einer Situation wie dieser sollten die Wachen doch rauskommen und uns töten können.«
    »Oh, Höllische Höllenhunde sind in der Lage, durch Gegenstände hindurchzugehen. Und die Dokapi-Anhänger sind sehr gute Höhenflieger.«
    »Warum kommen sie dann nicht?«
    »Ich vermute, dass wir ihnen nicht wichtig genug sind«, meinte Fingerfertig.
    »Autsch, das tut ja noch mehr weh als Sterben!«, sagte Ralph.
    Auf der Landstraße, die zur Hauptstadt führte, stießen sie zu Cecil und seinen Leuten. Cecils anfängliche Freude schlug in Verzweiflung und Wut um, als ihm klar wurde, wie lächerlich klein Ralphs Befreiungsarmee war.
    »Was ist passiert?«, blaffte er.
    »Wir haben es nicht geschafft, die Elfen zu befreien«, gestand Ralph. »Dafür haben wir die hier gefunden.«
    Er hielt Cecil einen Picknickkorb voller Häschen hin, die Fingerfertig und er gefunden hatten.
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Sie rülpsen Feuer!«, empörte sich Fingerfertig.
    »Na, großartig!«
    »Und was hast du vorzuweisen?«, fragte Ralph gekränkt.
    »Du willst sehen, was ich vorzuweisen habe?«, schnauzte Cecil. Er führte Ralph zu einer Anhöhe und deutete auf eine in mehreren Kolonnen aufgestellte Elfentruppe. »Du hast ja lieber Tausende von gefolterten Elfen in Gefangenschaft zurückgelassen. Und kommst mit dem Vorschlag daher, wir sollten unsere Unterdrücker anrülpsen!«
    »Na gut, schön, bei dir ist es besser gelaufen als bei uns. Wolltest du das hören?«
    »Er hatte auch mehr Helfer«, piepste Fingerfertig tröstend und streichelte mit ihren kleinen Händen einen von Ralphs Fingern.
    »Das Landvolk schaut zu mir auf wie zu einem Helden, Ralph. Wie soll ich ihr Retter sein, wenn ich sie massenweise in winzigen Käfigen hocken lasse?«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Ralph.
    »Deinetwegen stehe ich voll mies da.«
    »Hör zu, ich habe gesagt, dass es mir leidtut! Wir hatten schließlich nur eine Stunde Zeit. Und jetzt lass uns aufbrechen!«
    »Das hat keinen Sinn, kapiert? Wir haben eine Armee von einigen hundert Elfen, dabei hätten wir Tausende von ihnen gebraucht. Es gibt keinen ruhmreichen Marsch auf die Hauptstadt mehr. Auch nicht mit deinen blöden, Feuer rülpsenden Häschen!«
    »Was denn? Willst du alle wieder nach Hause schicken?«, fragte Ralph.
    »Nein, natürlich nicht. Wir ziehen das bis zum bitteren Ende durch.«
    Und so setzte die größte Elfenarmee aller Zeiten ihren Marsch auf die Hauptstadt fort. Für die größte Elfenarmee aller Zeiten war sie wirklich nicht gerade beeindruckend: Selbst eine Ziegenherde, an der sie vorbeikamen, blickte nur kurz auf. Ach, hätte Ralph seine Aufgabe doch besser gelöst! Leise fluchend reihte er sich mit Fingerfertig in die Nachhut ein.
    Elfen sind wie Hühner: Kurze Strecken können sie fliegend zurücklegen, aber sie sind keine guten Langstreckenflieger. Deshalb befahl ihnen Cecil zu laufen. Aber in ihrem Überschwang bewegten sie sich dann doch halb hüpfend, halb fliegend vorwärts. Insofern war dieser Elfenmarsch ein ziemlich seltsamer Anblick. Alle paar Meter segelte irgendwo eine Schar Elfensoldaten durch die Luft. Das Ganze sah nicht aus wie eine Armee, sondern wie eine Handvoll hüpfender Maiskörner auf einer heißen Herdplatte.
    Glücklicherweise war es bis zur Hauptstadt nicht mehr weit. Als das Ziel näher rückte, ließ sich Cecil bis zur Nachhut zurückfallen. »Also«, sagte er finster, ohne Ralph anzusehen, »die Unterdrückerin hält ihre Rede um zwölf Uhr auf dem Platz im Zentrum. Danach verschwindet sie wieder in ihrem Schloss. Wir warten, bis sie mit ihrer Ansprache fertig ist, dann

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