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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vermeiden.«
    »Entschuldigung.« Plunkett saß leicht nach hinten versetzt neben Pitt. Er sah sich im Innern des Fahrzeugs um. »Eine verdammt gelungene Konstruktion. Mit welcher Energie wird das Fahrzeug angetrieben?«
    »Ein kleiner Atomreaktor.«
    »Ein Atomreaktor? Ihr Yankees überrascht mich doch immer wieder. Ich wette, wir könnten dieses Monster geradewegs über den Meeresboden bis nach Waikiki Beach steuern.«
    »Gewonnen«, erklärte Pitt mit leichtem Grinsen. »Der Reaktor und die Versorgungssysteme würden uns dorthin bringen.
    Allerdings würden wir eine gute Woche, bevor wir ankämen, verhungern.«
    »Haben Sie denn kein Lunchpaket eingepackt?« erkundigte sich Plunkett gutgelaunt.
    »Nicht mal einen Apfel.«
    Plunkett warf Pitt einen verschmitzten Blick zu. »Selbst der Tod wäre eine Erlösung, wenn ich dann diese grauenvolle Melodie nicht mehr zu hören brauchte.«
    »Gefällt ›Minnie‹ Ihnen etwa nicht?« erkundigte Pitt sich mit gespielter Verwunderung.
    »Nachdem ich den Chor zum zwölften Mal gehört habe, nein.«
    »Da das Gehäuse des Funktelefons zerschmettert wurde, besteht unsere einzige Verbindung zur Oberfläche im Akustik-Radio-Übertragungsgerät. Das Gerät ist bei weitem nicht stark genug, um sich damit zu verständigen, aber es ist alles, was uns zur Verfügung steht. Ich könnte Ihnen noch die Walzer von Strauß oder die Melodien der Big Bands aus den vierziger Jahren anbieten, doch damit würde es nicht funktionieren.«
    »Von Ihrem Musikprogramm halte ich nicht viel«, brummte Plunkett. Dann sah er Pitt an. »Wieso geht Strauß nicht?«
    »Eine Instrumentalaufnahme«, erwiderte Pitt. »Unter Wasser könnten Violinenklänge sich anhören wie die Töne, die Wale oder andere Meeressäuger von sich geben. Minnie ist eine Vokalaufnahme.
    Wenn jemand an der Oberfläche mithört, dann weiß er, daß es hier unten noch menschliche Lebewesen gibt. Egal wie verzerrt, gutes altes menschliches Gebrabbel ist nicht zu verkennen.«
    »Ist doch wohl nutzlos«, sagte Plunkett. »Selbst wenn eine Rettungsaktion unternommen wird, gibt’s ohne Druckschleuse keine Möglichkeit, aus diesem Vehikel herauszukommen. Eine Vorrichtung, die Ihrem ansonsten bemerkenswerten Gefährt leider fehlt. Wenn ich mal realistisch sein darf, dann sehe ich für die Zukunft nur unser unvermeidliches Ableben voraus.«
    »Mir wäre lieber, wenn Sie auch das Wort ›Ableben‹ vermeiden würden.«
    Plunkett griff in eine Tasche seines weiten Wollpullovers und zog eine kleine Flasche hervor. »Sind zwar nur vier Schluck übrig, aber die dürften uns noch eine Weile bei Laune halten.«
    Pitt griff gerade nach der angebotenen Flasche, als ein gedämpftes Rumpeln durch das riesige Kettenfahrzeug lief. Der Löffelbagger hatte sich in eine Steinmasse vergraben und versuchte, sie aus dem Weg zu räumen. Wie ein Gewichtheber bei der Olympiade, der sich Chancen auf eine Goldmedaille ausrechnet, stemmte der Löffelbagger die massive Last hoch über den Meeresboden und ließ sie auf den sich auftürmenden Wall neben dem Graben fallen.
    Die Außenscheinwerfer konnten die Schlammwolken nicht mehr durchdringen, und die Monitore im Innern der Kabine zeigten nur die ständig wechselnden Farben Gelb und Grau.
    Doch auf dem Computermonitor war ein dreidimensionales Sonarbild zu sehen, das den Fortschritt der Grabungsarbeiten zeigte.
    Volle fünf Stunden waren vergangen, seit Pitt mit der Grabung begonnen hatte. Jetzt hatte er zumindest ein vergrößertes Bild vor sich, das einen schmalen, doch verhältnismäßig freien Korridor zeigte, der bis zur Oberfläche des Meeresbodens führte.
    »Wir werden uns zwar die Farbe von den Stoßstangen abscheuern, aber ich glaube, wir können uns durchquetschen«, meinte Pitt zuversichtlich.
    Plunketts Miene erhellte sich. »Geben Sie Gas, Mr. Pitt. Ich bin diesen widerlichen Dreck gründlich leid.«
    Pitt wandte leicht den Kopf und zwinkerte ihm mit einem grünen Auge zu. »Wie Sie wünschen, Mr. Plunkett.«
    Er schaltete die Steuerung vom Computer auf Hand um und rieb sich dann die Handflächen wie ein Pianist, kurz bevor er zu spielen anfängt. »Klopfen Sie auf Holz, damit die Ketten auf dem Grund greifen, sonst sitzen wir hier fest.«
    Behutsam schob er den Gashebel nach vorne. Die breiten Ketten zu beiden Seiten
Big Johns
fingen langsam an, sich zu bewegen und wurden schneller, als Pitt mehr Gas gab.
    Zentimeter für Zentimeter schoben sie sich vorwärts. Dann griff eine der Ketten auf einer

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