Die Ajima-Verschwörung
strategische Positionen zu bringen und auf den Auslöseknopf zu drücken, bevor wir die Wagen finden und unschädlich machen können.«
»Bei einer landesweiten Suchaktion könnte es zwanzig Jahre dauern, bevor wir sie alle gefunden hätten.«
»Das glaube ich nicht«, erklärte Jordan ruhig. »Wir wissen, wie sie vorgehen, und dank Ihnen und Giordino wissen wir auch, wonach wir suchen. Im Geheimdienstgeschäft kommen die Japaner nicht annähernd an unsere Profis heran. Ich wette, daß wir jeden Murmoto und jede Bombe innerhalb von dreißig Tagen gefunden haben.«
»Ich weiß Optimismus zu schätzen«, meinte Pitt, »aber was ist mit unseren Alliierten und den Russen. Bei denen könnten die Japaner ebenfalls Bomben versteckt haben. Wird der Präsident deren Regierungen vor dieser Möglichkeit warnen?«
»Im Augenblick noch nicht. Bei den NATO-Ländern kann man sich nicht darauf verlassen, daß ein derart kritisches Geheimnis nicht durchsickert.
Andererseits könnte der Präsident das Gefühl haben, daß es die gegenseitigen Beziehungen festigen würde, wenn er den Kreml unterrichtet. Denken Sie mal darüber nach. Wir sitzen jetzt im selben Boot; beide Länder werden plötzlich von einer weiteren Supermacht bedroht.«
»Es gibt noch eine weitere ernstzunehmende Bedrohung.«
»Davon gibt’s so viele. Welche habe ich übersehen?«
»Nehmen wir mal an, die Japaner zünden ein paar der Bomben entweder in den Vereinigten Staaten oder in Rußland. Jeder würde glauben, der andere hätte angegriffen, würde in den Krieg ziehen, und die verschlagenen Japaner wären der lachende Dritte.«
»Mit diesem Gedanken im Kopf möchte ich nicht gern ins Bett gehen«, meinte Jordan. »Am besten, wir nehmen die Dinge so, wie sie kommen. Falls unsere Operation keinen Erfolg hat, dann liegt das Ganze wieder in den Händen der Politiker.«
»Diese Vorstellung«, erklärte Pitt mit gespieltem Entsetzen, »würde jedem schlaflose Nächte bereiten.«
Er wollte gerade eindösen, als das Sicherheitssystem ihn aufschrecken ließ. Jemand versuchte, sich Zugang zum Hangar zu verschaffen. Mühsam rappelte er sich von seinem bequemen Bett hoch, ging in die Bibliothek und warf einen Blick auf die kleine Fernseh-Überwachungsanlage.
Stacy Fox stand am Seiteneingang, blickte auf und lächelte in die, wie Pitt sich einbildete, gut versteckte Kamera des Sicherheitssystems.
Er drückte auf einen Knopf, und die Tür öffnete sich. Dann ging er hinaus und blieb auf dem Balkon am oberen Treppenende stehen.
Sie betrat den Hangar. In ihrer blauen, kragenlosen Jacke, einem passenden engen Rock und der schlichten, weißen Bluse wirkte sie gleichzeitig sexy und spröde. Langsam und ehrfürchtig staunend ging sie zwischen den Stücken der großartigen technischen Sammlung hindurch.
»Wie hast du mich aufgespürt?« fragte er, und seine Stimme hallte in der Weite des Innenraums wider.
Sie sah zu ihm hoch. »Ich habe zwei Tage lang deine Akte studiert, bevor ich zum Pazifik geflogen und an Bord der
Invincible
gegangen bin.«
»Irgendwas Interessantes entdeckt?« fragte er und ärgerte sich, daß sein Leben für jemanden, der die Genehmigung hatte, Erkundigungen über ihn einzuziehen, ein offenes Buch war.
»Du bist ein irrer Typ.«
»Das ist schmeichelhaft.«
Wieder blickte sie zu ihm hoch. »Können wir uns unterhalten?«
»Wenn ich es schaffe wachzubleiben. Komm rauf.«
Sie stieg die Wendeltreppe hoch, und er zeigte ihr kurz das Apartment. »Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?« erkundigte sich Pitt.
»Nein, danke.« Sie sah ihn an, und plötzlich flackerte Leidenschaft in ihren Augen auf. »Ich hätte nicht herkommen sollen. Du siehst aus, als würdest du jeden Augenblick zusammenklappen.«
»Wenn ich erst mal eine Nacht durchgeschlafen habe, bin ich wieder auf dem Damm«, erwiderte er entschuldigend.
»Was du brauchst, ist eine ordentliche Massage«, stellte sie fest.
»Ich dachte, du seist hierhergekommen, um dich zu unterhalten.«
»Ich kann reden, während ich dich massiere. Schwedisch oder Shiatsu? Welche Art von Massage magst du lieber?«
»Ist egal. Versuch’s mit beiden.«
Sie lachte. »In Ordnung.« Sie griff nach seiner Hand, führte ihn ins Schlafzimmer und gab ihm einen Schubs, so daß er auf dem Bauch landete. »Zieh deinen Bademantel aus.«
»Darf ich meine Blöße nicht mit einem Laken bedecken?«
»Hast du was an dir, das ich vorher noch nicht gesehen habe?«
erkundigte sie sich und zog ihm die Ärmel des
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