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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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Seele gebrannt und zum ersten Mal war er unter Menschen, die ihn nicht für verrückt erklären würden.
    »Vermutlich, weil ich weder ein Telepath noch ein Nachtling bin. Und ich habe meine Barrieren im Augenblick nicht oben. Daher kannst du lesen, was ich fühle oder denke«, erklärte Stella. Der Junge gefiel ihr in seiner Ehrlichkeit. »Nicht jeder, der hier herumläuft, hat diese Art Begabung. Es gibt so viele unterschiedliche Begabungen, dass man nur von einem Wunder sprechen kann. Und du bist auch ein Wunder, Daniel.«
    Daniel hatte keine rechte Vorstellung davon, was sie meinte, als sie das sagte. Insbesondere fragte er sich, was ein Nachtling war. Bisher hatte es ihm immer noch keiner erklärt.
    Daniel kam sich mehr denn je schrecklich dumm vor. Das hier war eine in sich geschlossene Welt, die ganz eigene Regeln hatte und die hier jedem völlig normal waren. Ihm blieb nur ein verlegenes Lächeln und weitere Fragen, die er früher oder später stellen musste, wenn er endlich Bescheid wissen wollte.
    »Denk dir nichts dabei, wenn du dich fragst, was ich alles gesagt habe«, meinte Stelle gutmütig. »Wenn du länger hier bist, verwirrt dich das alles nicht mehr. Mach die Augen und Ohren auf und lerne, soviel du kannst. Aber der Rat gilt ja für jeden jungen Menschen. Oh, und auch wenn du es vielleicht schon herausbekommen hast: Mein Name ist Stella Pandoris.« Sie streckte ihm die Hand hin.
    Daniel sah Stella erstaunt an, dann nahm er die Hand und die angebotene Freundschaft an. »Daniel McTyer, aber das wissen Sie wohl auch schon.« Er lachte verlegen.
    »Trotzdem sollte man solche Normalitäten nicht vergessen, selbst hier nicht. Daniel ... wirst du Danny oder Dan genannt? Oder immer den vollen Namen?«, fragte Stella.
    Daniel wurde rot und schüttelte den Kopf. »Irgendwie bin ich nie dazu gekommen, dass man meinen Namen abkürzt. In der Schule hatte ich meist Kopfschmerzen und galt als Schwächling.«
    »Dann hast du ja einiges nachzuholen. Hier gibt es unglaublich viele Sportangebote, dir wird sicher etwas davon gefallen. Und die Kopfschmerzen bist du bald los, ganz sicher. Solltest du übrigens jemanden ganz zufällig zum Kampftraining suchen, dann werde ich vermutlich deine Lehrerin sein«, Stella grinste ein bisschen schief. »Kein Außendienst für mich in nächster Zeit.«
    »Ich verstehe nicht. Was für Außendienst? Sie sind keine Lehrerin?« Daniel schüttelte den Kopf. »Ich glaube, für mich ist das heute ein wenig viel. Aber es ist schön, dass ich Sie kennengelernt habe. Und ich bin Ihnen dankbar.«
    »Wie gesagt, du kommst noch dahinter. Wir sehen uns, Danny!« Spontan zauste Stella dem Jungen durch die Haare und machte sich Richtung Cafeteria auf. Ihr war leichter ums Herz. Vergessen war der Ärger und sie freute sich schon fast auf das Kampftraining. Der Junge hatte genau die körperlichen Eigenschaften, die ihn für diesen Sport prädestinierten – wenn er sich etwas auf die Rippen gefuttert hatte.
    Daniel schaute ihr nach. Er war verlegen geworden und nur zu gut konnte er die Hitze spüren, die sein Gesicht abstrahlte. Ihm einfach so durch die Haare zu fahren, das hatte noch nie jemand bei ihm gemacht. Selbst seine Mutter hatte diese vertrauliche Geste seines Wissens noch nie vollführt.
    Aber es fühlte sich gut an und er fühlte sich wohl. Jede Minute ein Stückchen mehr, auch wenn er insgesamt immer weniger zu verstehen glaubte.
    Es gab soviel zu erfahren, zu fragen, zu wissen, dass ihm einfach der Kopf schwirrte. Seine Befreierin gesehen zu haben, war für ihn fast wie ein Zeichen. Sie war sympathisch und er hätte niemals vermutet, dass diese Frau so etwas tun könnte. Ihre Gedanken, auch wenn sie nicht verborgen gewesen waren, waren ruhig und hatten ihm nicht wehgetan. Offenbar verstand es hier jeder, mit einem Telepathen umzugehen, selbst wenn er gar keiner war.
    Daniel klemmte sich sein Buch unter den Arm und beschloss, den Rat Stellas zu befolgen und zu den anderen zu gehen, um sie besser kennenzulernen. Noch immer schien die Sonne warm durch die hohen Glasfenster der Gänge, obwohl es inzwischen fast Abend war.
    Kurz fragte Daniel sich, wo er heute Nacht bleiben würde, als ihm Mrs. Terranto entgegen kam. Sie konnte ihn tatsächlich mühelos finden, wie sie es schon angedeutet hatte. »Ah, Daniel, da bist du ja. Ich sehe, du hast die Bibliothek schon gefunden? Und sogar schon ein Buch. Sehr gut. Ich wollte dir dein Zimmer zeigen, wenn du einverstanden bist.«
    Daniel war

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