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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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wollte.
    Als dieser hochzuckte und mit weit aufgerissenen Augen lustvoll aufstöhnte, wusste Daniel, dass er etwas in Sunday gefunden hatte, was diesen buchstäblich mit sich riss. Es fühlte sich für ihn dabei genauso perfekt an und Zweifel waren wie weggewischt. Er spürte, dass die Bewegungen und die Reibung ihn mehr denn je erregten und er sehr schnell jegliches Denken aufgab.
    Noch bewegten sich die beiden etwas unsicher aufeinander zu, aber nach und nach passte sich der Rhythmus ihrer Körper an. Sie beide fühlten nur noch, gaben sich den Empfindungen hin, die sie gefangen hielten, bis die Spannung unerträglich wurde. Daniel konnte nicht mehr an sich halten, kam vor Sunday zum Höhepunkt und irgendwo in der Flut von allem bedauerte er das.
    Aber dieser brauchte kaum länger; haltsuchend klammerte Sunday sich an ihn, um dann erschöpft in die Kissen zurückzufallen. Sundays Augen waren leicht glasig und hatten einen leuchtend goldenen Ton angenommen. Der Effekt wäre unter anderen Umständen Anlass für faszinierte Betrachtungen gewesen, doch nicht jetzt.
    Daniel sah ihn besorgt an und schnappte dabei selber noch nach Luft. »Bist du okay?«, fragte er verunsichert.
    Sunday nickte. »Verdammt, war das genial«, keuchte er.
    »Echt?«, fragte Daniel baff erstaunt. »Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Warum hast du auf einmal so gestöhnt?«
    »Du hast da irgendwas in mir erwischt, keine Ahnung ... und ich hab echt Sterne gesehen. Aber jetzt weiß ich wenigstens, warum die Leute freiwillig unten sind.« Er grinste matt. »Wie war’s bei dir?«
    »Nicht schlecht, eigentlich unglaublich, aber offenbar nicht ganz das, was ich erlebt hätte, wenn ich unten gelegen hätte«, meinte Daniel ein wenig neidisch. »Aber es ist Wahnsinn, wenn man so eng in etwas drin steckt.«
    »Können ja bei Gelegenheit tauschen. Aber ich denke mal, für den ersten Versuch kann sich’s sehen lassen.« Sunday gähnte und schloss die Augen.
    »Hey, du willst doch nicht sagen, dass du schon jetzt genug hast«, protestierte Daniel. »Ich will wissen, was du gefühlt hast.«
    Sunday lächelte, ließ aber die Augen zu. »Ich hab mich noch nie einem Menschen so nahe gefühlt. Als ob man stirbt und gleichzeitig wiedergeboren wird. Und ich liebe dich, habe ich das schon gesagt?«
    »Heute noch nicht. Ich liebe dich auch.« Daniel küsste ihn.
    Als er wieder die Augen öffnete, sah er, dass Sunday eingeschlafen war. Nach Art der Nachtlinge, augenblicklich und so schnell durch nichts mehr zu wecken.
    Daniel sah damit ein, dass er wohl heute nicht mehr herausfinden würde, wie das jetzt nun war. Er zog die Decke hoch und kuschelte sich an Sunday. »Aber später zeigst du mir, was das war«, murmelte er. Das Buch würde er deswegen nicht durchlesen.

15
     
     
    Telepathenschule des Ordo Divinatio, irgendwo in einem Vorort von Manchester
     
     
    Mrs. Terranto sah die Klasse der Telepathiebegabten an. Daniel saß unter ihnen und wirkte eindeutig schuldbewusst, obwohl er gar nichts getan hatte.
    »Cicero, erzähl uns doch einmal, was die ersten Grundsätze der Handhabung der Telepathie sind?«, fragte sie den erstbesten Schüler. Ihrem Blick jedoch zu urteilen, war ihre Wahl nur scheinbar zufällig.
    Der Junge stand auf und erklärte gehorsam: »Erstens: niemals ohne Erlaubnis in einen fremden Geist einzudringen. Zweitens: niemals Gedanken und Willen eines anderen manipulieren. Und drittens: keinen nichttelepathischen Menschen aufgrund seiner Veranlagung verachten oder als minderwertig behandeln.«
    »Sehr gut gelernt«, meinte Mrs. Terranto. »Gibt es bei diesen Grundsätzen irgendwelche Aspekte, die von jemandem hier nicht verstanden werden? Ich bitte um Meldung.«
    Erst zögerten die Schüler, dann fragte jemand: »Und was ist, wenn man sich verteidigen muss? Oder jemand anderen schützen will?«
    »Zähle bitte die Ableitungen der Grundsätze auf. Da ist die Antwort, Stephanie. Weißt du sie nicht?!«
    Die Angesprochene stand auf. »Wenn das eigene Wohl und Leben oder mehr noch das einer anderen Person bedroht ist, die sich nicht wehren kann, können die ersten beiden Gesetze soweit gedehnt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dies ist allerdings nur ein absoluter Notfall.«
    »Sehr gut gelernt, wenn ich mir das so anhöre«, meinte Mrs. Terranto laut genug, dass jeder sie hören konnte. »Welches Gesetz in seiner Durchführung habt ihr nicht verstanden, als ihr einen Telepathen attackiertet? Gab es eine Ausnahmesituation, die euch

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