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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Handelskammer.“
    „Na, da können sich die Briten aber freuen.“
    „Ich werde vielleicht hingehen.“
    „Warum willst du dir Amerikas größten Umweltaktivisten anhören, der nebenbei Amerika entwaffnen will? Sollen wir die bösen Jungs künftig mit Pfeil und Bogen jagen oder was?“
    „Das sagt ausgerechnet der Mann, dessen Vorfahren mit Pfeil und Bogen ganz gut gefahren sind.“
    „Genau, bis der weiße Mann mit seinen Feuerwaffen kam.“ Logan stand auf und streckte sich genüsslich. „Was stellen wir heute noch an?“, wechselte er das Thema.
    „Ich finde, dass Whitewolfs Ideen ganz vernünftig klingen“, ließ sich Ryan nicht vom Thema abbringen. „Außerdem will er nicht die Polizeikräfte entwaffnen, sondern den Normalbürger, der immerhin meint, sogar schon seine kleinen Kinder bewaffnen zu müssen. 50% der amerikanischen Haushalte sind bewaffnet. Die Dunkelziffer liegt weit darüber. Und das Argument dafür lautet, dass man Heim und Herd verteidigen muss. Dabei werden …“
    „Ja, ja, deine alte Leier“, fiel ihm Logan ins Wort. „Du und deine Statistiken: 280 Millionen registrierte Waffen für 300 Millionen Amerikaner. Amerika ist überbewaffnet, bla bla bla.“
    „Immerhin hast du dir die Zahlen gemerkt. Die Gewalt richtet sich hauptsächlich gegen die eigene Familie, in 35% aller Tötungsdelikte ist die Ehefrau das Opfer. Von den Amokläufen ganz zu schweigen. Denk an Newtown. 20 kleine Kinder tot, erschossen mit einem halbautomatischen Sturmgewehr, einer Waffe, die Clinton verboten und Bush 2004 wieder erlaubt hat. Ich wette, nur weil dieses verdammte Gewehr Bushmaster hieß. Ich meine …“
    „Schon gut“, fiel ihm Logan abermals ins Wort. „Reg dich ab und entspann dich, Ryan. Und trink das.“ Er hielt ihm ein Glas Whisky entgegen, als wäre es eine Friedenspfeife. „Wenn du unbedingt deinen Senator hören willst, dann komme ich halt mit. Was tut man nicht alles für seine Freunde.“ Logan seufzte ergeben.
    „Alles klar mit euch, Jungs?“ Rabea war, nur mit einem Handtuch bekleidet, in der Tür erschienen. Ihre gelösten Haare lockten sich feucht auf ihren Schultern.
    „Alles klar. Wir überlegen nur, was wir mit dem angebrochenen Tag machen sollen.“ Logan musterte ungeniert Rabeas nackte Beine.
    „Ich hätte eine Idee. Wir sollten feiern. Wir könnten später in eine Bar gehen. Mir ist heute nach Champagner zumute. Was sagt ihr dazu? Vorher muss ich allerdings noch ein wenig einkaufen. Ich brauche dringend was zum Anziehen.“
    Logan grinste Rabea breit an. „Ryan?“, wandte er sich an seinen Partner. „Deine Carte blanche ist gefragt. Du hast selbst gehört, was Direktor Clayton gesagt hat: Wir sollen es krachen lassen. Immerhin haben wir gerade so etwas wie den dritten Weltkrieg verhindert, oder? Wenn die Dame Champagner wünscht, dann soll sie ihn auch bekommen.“
    Rabea warf Logan eine Kusshand zu und verschwand wieder im Bad. Zwanzig Minuten später war sie ausgehbereit. „Bis nachher. Um acht bin ich zurück!“

 
     
    Kapitel 3 4
     
     
    Pünktlich um acht war Rabea bereit. Sie trug ein schlichtes, schwarzes Neckholderkleid, dazu goldene Schnürsandaletten. Ihre ersten Lustkäufe seit Jahren. Sie war auch beim Friseur gewesen und hatte sich dezent geschminkt.
    Ryan entdeckte Rabea als Erster in der Tür. „Wow“, entschlüpfte es ihm anerkennend. „Du siehst hinreißend aus. Du solltest öfters Kleider tragen, Rabea.“
    „Ja, besonders auf der Flucht.“ Sie lachte Ryan an. Sie fühlte sich heute einfach nur glücklich. Der Albtraum war überstanden und endlich, endlich hatte sie ihren Frieden mit Lukas gemacht. Morgen schon würde sie nach Nürnberg fliegen und ihren Großvater wiedersehen. Und Lucie!
    Es wurde ein sehr fröhlicher Abend. Sicherlich trugen etliche Cocktails und der Konsum von zwei Flaschen Champagner erheblich dazu bei. Doch Rabea war vor allem davon berauscht, noch am Leben zu sein - am Leben und endlich wieder frei.
    In der Bar gab es eine kleine Tanzfläche. Eine farbige Sängerin hauchte stimmungsvolle Lieder ins Mikrofon. Rabea tanzte abwechselnd mit Ryan und mit Logan. Je betrunkener sie wurden, umso enger tanzten sie. Irgendwann küsste Logan sie und Rabea küsste Ryan beim nächsten Tanz. Arm in Arm, Rabea in ihrer Mitte, kehrten sie am frühen Morgen in ihr Hotelzimmer zurück. Rabea kicherte, löste sich von Logan, der sie festhalten wollte und schleuderte ihre Sandaletten von den Füßen. Dann verschwand sie im

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