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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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wurden sieben UN-Mitarbeiter getötet! Bei Allah, der ganze Mittlere Osten ist instabil, aber ich prophezeie dir, dann wird er endgültig hochgehen und mit ihm Israel. Sieben Millionen Israelis umgeben von dreihundert Millionen Muslimen! Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Nein, du kannst das nicht veröffentlichen, Rabea, du würdest einen Weltenbrand riskieren. Du wärst für den Tod von Tausenden von Unschuldigen verantwortlich“, hatte er sie beschworen.
    „Nicht ich wäre verantwortlich, Jules, sondern die Kriegsprofiteure. Die Frage sollte vielmehr lauten: Hat Bush es gewusst oder nicht? Ehrlich, ich weiß nicht, was schockierender wäre, ob er zugestimmt hat oder dass er sich als Präsident diesen Bären hat aufbinden zu lassen“, hatte sie argumentiert. Auch ihr Freund Patrick hatte sich fast gleichlautend wie Jules geäußert. „ Wenn die Sache bekannt wird, Gott helfe uns, dann geht der gesamte Mittlere Osten in Flammen auf .“
    Patrick war ständig hin- und hergerissen gewesen, zwischen seiner Pflicht für sein Land, der Liebe zu ihr und seinem Gewissen. Eines Abends hatte auch er sie bedrängt, nicht weiter nachzuforschen. „Zu viel Wissen kann tödlich sein“, hatte er gesagt. Er hatte Recht behalten. Am nächsten Tag war er tot.
    Jules verschob dann aufgrund ihrer Verletzung die Diskussion auf später. Dafür war er mit dem verrückten Vorschlag zu ihr gekommen, nicht einfach unterzutauchen, sondern ihren Tod zu inszenieren. Damit konnte sie sich auf unbestimmte Zeit jeder Verfolgung entziehen. Sie hatte ihn gefragt, ob jetzt das Geheimagent-Gen mit ihm durchginge? Nach Patrick McKenzies gewaltsamem Tod war Jules davon überzeugt gewesen, dass auch ihr Leben in großer Gefahr schwebte. Nicht nur ihres, auch das ihres Großvaters und aller ihr nahestehenden Personen. „Diese Leute foltern, Rabea“, hatte er sie angeherrscht und dabei ausgesehen, als würde er selbst gern Daumenschrauben bei ihr anlegen. Das hatte den Ausschlag gegeben und sie hatte Jules' verrücktem Plan zugestimmt.
    Mit schlechtem Gewissen hatte sie an das Päckchen gedacht, dass sie ihrem Großvater mit der Bitte, es Lukas auszuhändigen, gesandt hatte. Im Nachhinein war das eine verdammt schlechte Idee gewesen, wie sie sich eingestand, aber jetzt war es nicht mehr zu ändern.
    Das einzige Hindernis war gewesen, ob der Arzt mitspielen und den Totenschein ausstellen würde. Nach kurzer Recherche fand Jules heraus, dass er Spielschulden hatte und somit war die Sache geklärt gewesen. Der Rest war für den Ex-Agenten ein Kinderspiel gewesen. Der Sarg war beschwert und dem Bestattungsinstitut versiegelt übergeben worden. Die Überführung im vST-eigenen Jet hatte Jules persönlich übernommen. Jules hatte ihr auch falsche Papiere besorgt. Er hatte an alles gedacht. Einziger Wermutstropfen war für sie der Kummer ihres Großvaters und ihrer Freunde gewesen.
    Seitdem versteckte sie sich an wechselnden Orten. Jules hatte schnell herausgefunden, dass sie heimlich weiter recherchiert hatte. Es war das erste Mal, dass sie richtig gestritten hatten. Trotzdem hatte sie weitergemacht. Erst vor wenigen Tagen war es ihr gelungen, ein weiteres Puzzlestück in ihre Beweiskette einzufügen. Deshalb hatte sie sich in der Hafenstadt Tanger aufgehalten.
    Den Schmuggel der Akte mit den Aufnahmen und ersten Recherchen hatte sie 2012 bewusst vor dem TV-Beitrag organisiert, in dem sie den amerikanischen Präsidenten der Kriegstreiberei bezichtigte hatte. Sie hatte erwartet, dass sie sich mit ihrem Auftritt Schwierigkeiten einhandeln würde. Allerdings hatte sie nicht mit ihrer Verhaftung gerechnet.
    Nach ihrer Entlassung aus dem Militärgefängnis hatte man Rabea direkt zum Flughafen verfrachtet und in ein Flugzeug nach Berlin gesetzt, zusammen mit einem amtlichen Dokument, das ein lebenslanges Einreiseverbot in den Irak wie auch in die USA und alle amerikanischen Hoheitsgebiete beinhaltete.
    Wie vereinbart hatte ihr Kontakt die Unterlagen in einem Schließfach in Tegel deponiert und den Schlüssel ohne weitere Angaben zur Aufbewahrung an ihre Berliner Redaktionskollegen gesandt.
    Ursprünglich war sie damals nach Rom gereist, weil Lucie dort studierte. Sie hatte dringend jemanden zum Reden gebraucht. Der gewaltsame Tod von Patrick hatte sie tief getroffen. Doch dann hatten sich auch dort die Ereignisse überstürzt und sie war gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Lukas kopfüber in das nächste Abenteuer gestürzt.
    Ein Geräusch ließ sie

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