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Die Alchimistin 01 - Die Alchimistin

Titel: Die Alchimistin 01 - Die Alchimistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Rechteck des Portals.
    Gillian stieß verächtlich den Atem aus. »Er läuft der Burgwache genau in die Arme. Wollt ihr es genauso machen?«
    Daniel blieb unentschlossen, während Aura Gillian recht gab. Es hatte keinen Sinn, sich blindlings Lysanders Schergen auszuliefern.
    Derweil war gut die Hälfte der Fettfischer zu der Seitentür gestürmt, durch die sie hereingekommen waren. Sie drängelten und schoben und verstopften dabei den Durchgang. Rupert war unter ihnen, bellte lautstark Befehle – vergebens. Niemand gehorchte ihm mehr, alle hatten nur noch die eigene Rettung im Sinn.
    Die ersten Uniformierten erschienen am Hauptportal, stürzten sich mit Knüppeln auf die vorderen Fettfischer. Hinter ihnen drängten weitere nach. Gillian warf der überraschten Aura das Glasauge zu, dann stürzte er sich in den Kampf. Er packte einen der Uniformierten, setzte ihn mit einem gezielten Schlag außer Gefecht und entwand ihm Knüppel und Revolver. Noch war kein einziger Schuß gefallen, doch es war abzusehen, daß bald die ersten Burgwächter das Feuer eröffnen würden.
    Der Kampf am Portal wuchs sich zu einer regelrechten Schlacht aus, da die Fettfischer erbitterten Widerstand leisteten. Rupert war nirgends zu sehen, er mußte die Halle bereits verlassen haben.
    Gillian war plötzlich wieder bei Aura und Daniel, während Christopher verschwunden blieb. Aura wünschte ihm im stillen Glück; sie konnte nicht anders, als seinen Mut zu bewundern. Gillian, der ihre Gedanken durchschaute, rief: »Das war keine Tapferkeit, sondern Selbstmord! Er hat nicht die geringste Chance.«
    Er schob Aura und Daniel Richtung Seitentür und feuerte einen Schuß zur Decke ab, um die drängelnden Fettfischer auseinanderzutreiben. Sogleich entstand eine Gasse, durch die die drei zur Tür flohen. Doch der Schuß hatte die Männer der Burgwache auf die Flüchtenden aufmerksam gemacht. Lysanders Stimme brüllte etwas aus dem Sprachrohr, aber die Worte gingen im Lärm des Kampfes und dem Trillern der Polizeipfeifen unter.
    Gillian erreichte als erster die Tür, blieb stehen und ließ Aura den Vortritt. Daniel wollte folgen, doch im selben Moment bellte ein zweiter Revolverdonner. Gillians Schuß hatte die Barriere gebrochen: Die Burgwächter fürchteten bewaffnete Gegenwehr und feuerten zurück. Doch die Kugel, die auf Gillian gezielt gewesen war, ging fehl und traf statt dessen Daniel zwischen den Schulterblättern. Er wurde nach vorne geschleudert und stürzte mit einem Aufschrei draußen im Gang zu Boden. Gillian folgte ihm hastig, erwiderte das Feuer mit einem einzelnen Schuß, dann war auch er durch die Tür, während sich hinter ihm der Wall der Fettfischer wieder schloß. Innerhalb eines Herzschlages war der Ausgang von schiebenden und prügelnden Leibern versperrt. Mehr als ein Dutzend Fettfischer mußte sich noch in der Halle befinden, nicht gezählt jene, die bereits verhaftet waren.
    Daniel lag am Boden und stöhnte leise. Der Rücken seiner Jacke war blutgetränkt. Aura kniete neben ihm nieder und kam sich entsetzlich hilflos vor. Sie versuchte, ihren Stiefbruder hochzuziehen, doch ihm fehlte die Kraft, auf eigenen Beinen zu stehen. Gillian half ihr, und gemeinsam gelang es ihnen endlich, ihn auf die Füße zu stellen. Sie legten seine Arme um ihre Schultern und schleiften ihn stolpernd den Korridor hinunter.
    Die Fettfischer, die sich den Weg durch die Tür freigekämpft hatten, überholten die drei, ohne sie zu beachten. Sie verschwanden durch die offene Eichenwand, nicht einer von ihnen folgte dem Korridor weiter geradeaus ins Dunkel.
    »Die Wachmannschaft wird ihnen in die Kanäle folgen«, keuchte Gillian. »Wir nehmen den anderen Weg.«
    Aura konnte vor Verzweiflung über Daniels Verletzung kaum sprechen. »Wohin führt dieser Gang?« brachte sie nur atemlos hervor.
    »Tiefer in die Keller der Hofburg. Dort werden sie hoffentlich zuletzt nach uns suchen.«
    Sie schleppten Daniel an der offenen Eichenwand vorüber und liefen weiter den Gang hinunter. Hinter ihnen blieb der Lärm des Kampfes zurück. Noch immer war es keinem der Uniformierten gelungen, sich zwischen den Fettfischern hindurch aus der Halle zu drängen. Aber das konnte nur noch eine Frage von Sekunden sein. Weitere Schüsse peitschten jenseits des Durchgangs, jemand schrie auf.
    Sie kamen an eine Kreuzung. Geradeaus führte der Gang eine steile Treppe hinauf; Daniels Gewicht würde sie auf diesem Weg viel zu sehr aufhalten. Also wandten sie sich nach rechts.
    Hinter

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