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Die Alchimistin - 02 - Die Unsterbliche

Titel: Die Alchimistin - 02 - Die Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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ihm, wer wir sind.«
    »Ich glaube nicht, dass das viel Sinn hätte.«
    »Dann frag ihn nach seinem Namen.«
    Karisma übersetzte die Frage ins Spanische. Der Mann antwortete etwas, das in Gillians Ohren keineswegs nach einem Namen klang.
    »Er sagt, wir hätten nicht herkommen dürfen. Er will uns am Leben lassen, wenn wir ihm sagen, wer uns geschickt hat.«
    Gillian schüttelte den Kopf, holte im selben Augenblick mit der Lampe aus und schleuderte sie mit aller Kraft gegen die Seitenwand. Das Glas platzte mit einem lauten Klirren, und brennendes Petroleum spritzte in alle Richtungen. Flammen loderten auf und tauchten die hintere Hälfte der Höhle in fahlgelbes Licht.
    Der Mann stieß einen wilden Schrei aus und machte einen Satz auf Gillian zu. Ein Funkenregen ergoss sich über den Boden, als ihre Klingen aufeinander trafen.
    »Da ist noch einer!«, rief Karisma, schleuderte ihre eigene Lampe beiseite und stürmte los.
    Der zweite Mann hatte versucht, sich im Schutz der Dunkelheit von der Seite heranzuschleichen. Das brennende Petroleum vereitelte seinen Plan. Er wich den Flammen behände aus und riss im letzten Moment sein eigenes Krummschwert hoch, ehe Karisma ihn erreichte und zu einem geschickten Hieb ausholte, der ihn oberhalb der Hüfte treffen sollte. Eine rasche Drehung rettete ihm das Leben, doch Karisma setzte bereits nach und verpasste ihm einen tiefen Schnitt am linken Oberarm. Der Mann schrie auf, brüllte etwas auf Spanisch und erwiderte die Attacke.
    Gillian sah, dass Karisma ihrem Angreifer gewachsen war und konzentrierte sich auf seinen eigenen Feind. Trotz seiner zerlumpten Kleidung wusste der Mann sein Schwert geschickt zu handhaben. Er war schnell, verteufelt schnell, und hinter jedem seiner Hiebe steckte enorme Kraft. Allerdings erkannte Gillian an ihm das gleiche Defizit, das auch ihn selbst plagte: Alle Attacken, Riposten und Finten kamen auf eine Art und Weise, die zwar eine Menge Übung verriet, aber wenig Erfahrung in einem Kampf auf Leben und Tod. Beide hatten ihre Talente in der Sicherheit von Übungsgefechten erprobt und verfeinert. Das war zwar grundsätzlich ein Nachteil, machte sie aber zu ebenbürtigen Gegnern.
    Gillian parierte einen kraftvollen Stoß, der auf sein Herz gezielt hat-te, drückte die Klinge des anderen beiseite und holte seinerseits zu einem tödlichen Schlag aus. Der Mann duckte sich darunter hinweg, entging der Klinge um Haaresbreite, rechnete aber nicht damit, dass es Gillian gelingen würde, das Schwert auf derselben Bahn zurückzureißen. Dabei rasierte er dem Spanier ein daumengroßes Stück Kopfhaut vom Schädel.
    Der Mann stieß einen wilden Schrei aus und drang mit noch größerer Wut auf ihn ein. Ein Gewitter schnell geführter Hiebe und Stöße tobte auf Gillian nieder, und bis auf einen konnte er alle abwehren. Dann streifte ein niedrig geführter Schlag seinen Oberschenkel und fetzte ein Stück Fleisch aus seiner Hüfte. Benommen vor Schmerz torkelte Gillian zwei Schritte zurück, ließ den triumphierenden Spanier auf sich zukommen, und stieß sich dann so kräftig ab, dass er einen Augenblick lang das Gefühl hatte, sein ganzer Unterkörper stünde in Flammen. Sein Gegner sah ihn kommen, riss noch die Augen auf, wollte stehen bleiben, aber es war zu spät. In einer Mischung aus Dummheit und Pech rannte der Mann in die ausgestreckte Klinge, die durch die Wucht von Gillians Sprung glatt durch seinen Brustkorb drang und seine Wirbelsäule durchtrennte. Der knirschende Laut war entsetzlich, aber schlimmer noch waren die Schmerzensschreie des Mannes, als er zu Boden ging. Gillian riss die Klinge zurück, sah gerade noch eine Blutfontäne wie einen Springbrunnen aus dem Oberkörper des Sterbenden schießen und gab dem Mann den Gnadenstoß. Dann wirbelte er zu Karisma herum.
    Sie war ihrem Gegner überlegen, ohne Zweifel. Und dennoch hielt er ihren Attacken wieder und wieder stand, ehe ihm ein heimtückischer Sensenhieb nach ihrem Knie gelang, dem sie nur durch einen Sprung ausweichen konnte. Dabei stieß sie mit dem Hinterkopf heftig gegen eine Steinsäule und ging in die Knie. Der Mann sah sie am Boden, brüllte etwas in seiner Muttersprache und holte beidhändig mit dem Schwert aus.
    Gillian enthauptete ihn von hinten mit einem einzigen, sauberen Schlag.
    Der Torso polterte vor Karisma auf den Stein. Sie sprang auf, ehe das Blut ihre Knie erreichte. Dickflüssig wie Sirup quoll es um die Sohlen ihrer Stiefel.
    Keine Worte, nur stumme

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