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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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fiel ihrer Freundin am ersten Schultag um den Hals. „Wie habe ich meine Hexe vermisst!“, rief sie und Rebecca lachte.
Hannelore durfte so etwas zu ihr sagen, aber sonst niemand.
Wie gut sie aussah!
Braungebrannt und die Haare von der Sonne ausgeblichen, so dass ihr blond gesträhnter Schopf  schon von Weitem nur so strahlte. Anscheinend  hatten sie in der Schweiz besseres Wetter gehabt und sicher hatte Hannelore eine fantastische Zeit hinter sich. Wenn sie da an ihre letzten Wochen dachte...
    Hannelore begrüßte fast jeden persönlich in der Klasse und gab ein wenig neu gelerntes ‚Schwitzerdütsch’ zum Besten. Sie war ja so beliebt....
Sogar die ‚aller-ätzendsten’ Typen aus der Klasse riefen Hannelore etwas zur Begrüßung zu. Zu Rebecca sagte kaum jemand etwas, außer Thomas, der alte Lästerer. Er vermutete, dass Rebecca die gesamten Ferien in ihrer Gruft gelegen haben musste, so blass wie sie war, und amüsierte sich ganz fürchterlich über diese Vorstellung. Tilo und Carsten, zwei picklige Jungs, die sich schon seit einer anscheinend nie mehr enden wollenden Zeit in der Pubertät befanden und die zufällig in der Nähe standen, gaben, als sie den Gag hörten, ein gepresstes Pfeifen von sich, - das war neuerdings ihre Art zu Lachen-,  und schienen fast dabei zu ersticken.
    Mein Gott, diese Kinder ..
Ja, sie war tatsächlich blass. Das Wetter in Deutschland, und im Besonderen hier ‚im Bergischen’, war während der gesamten Ferien fürchterlich gewesen und sie beneidete alle, die jetzt knackig braun aus den Ferien zurück gekehrt waren.
Für Urlaub hatten die Steins in diesem Jahr leider kein Geld gehabt.
„Vielleicht fahren wir im nächsten Jahr an die See“, hatte Frau Stein ihre Tochter zu trösten versucht.
    „Was ist mit deiner Fete? Hast du schon was vorbereitet?“, fragte  Hannelore.
    „Nee, hab ich nicht, aber Olga und Fred geben eine. Wenn du Lust hast, kannst du ja mitkommen.“
    „Oh, super. Ich bin dabei. Wann denn?“
    „Übernächsten Samstag.“
    Rebecca stellte sich gerade vor, wie Hannelore ungeniert mit allen möglichen Typen auf der Einzugsfete von Olga und Fred flirtete, als Herr Kelbel das Klassenzimmer betrat. Leider würden sie den schrecklichen Lehrer auch im neuen Schuljahr im Fach Physik haben, was Rebecca sehr betrübte.
Sein Blick schweifte durch den Raum und traf den ihren. Ein gehässiges Grinsen machte sich auf seinem widerwärtigen Gesicht breit und sofort wusste Rebecca, dass er es war, der das Buch über die alten Schriften entliehen hatte, nachdem sie es auf dem Tisch in der Bücherei hatte liegen lassen.
     
    An diesem Abend lag Rebecca noch sehr lange wach in ihrem Bett. Obwohl sie sich warm zugedeckt hatte, zitterte und fror sie.
Schlief sie schon, oder war sie noch wach? Die Übergardinen an ihrem Fenster wehten mit jedem Windstoß ins  Zimmer hinein.
Rebecca liebte es, mit offenem Fenster zu schlafen.
Es war windig heute Nacht und der leichte Gardinenstoff blähte sich weit nach innen in den Raum hinein. Sie betrachtete den dunklen  Vorhang und es schien, dass dieser sich mit jeder Windböe näher auf ihr Bett zu bewegte.
Voller Furcht beobachtete sie den sich bewegenden Stoff, wie er, vom Wind getrieben, immer wieder vor und  zurück schwang.
Der Wind stieß die bodenlange Übergardine immer weiter in den Raum hinein, bis sich schließlich eine Gestalt daraus löste.
Die Gestalt, -ein Mann-, beugte sich zu ihr herunter, und kam dabei ihrem Gesicht immer näher. Wie hypnotisiert starrte sie in die funkelnden Augen des Mannes.
    Die Dunkelheit verschwand .
Flammen loderten überall im Zimmer auf und blendeten sie.
Sie schloss die Augen, aber die funkelnden Augen über ihr sahen sie weiterhin an.
Todesangst überfiel sie.
Der Mann in dem dunklen Gewand war böse, das konnte sie spüren. Er hatte überhaupt kein Mitleid mit ihr und dabei war sie doch unschuldig. Wie oft hatte sie das erklärt, aber anscheinend wollte ihr niemand zuhören. Sie hatte doch niemandem etwas getan.
Im Gegenteil.
Als der kleine Junge in den Bach gefallen war, ist sie hinterher gesprungen und hatte ihn wieder herausgezogen. Sie hatte vorher davon geträumt und wusste, dass ein schreckliches Unglück passieren würde. Deshalb war sie zum Bach hinuntergegangen und hatte sich dort in die Sonne gesetzt. Oft spielten die Kinder dort am Wasser und dann geschah es. Genau wie in ihrem Traum rutschte der Junge am nassen Ufer aus und schlitterte in den knietiefen

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