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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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persönlich seine cuyones ab. Also hinaus. Sofort!«
    Schimpfend und fluchend suchten die Männer ihre Sachen zusammen, und immer waren die Messer der Frauen drohend auf sie gerichtet. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sagte Jaelle: »Rayna, Gwennis, ihr seht nach, ob sie unsere Pferde und die Packtiere in Ruhe lassen.« Sie gab Sherna die Fackel und kam zu Magda. »Und du? Bist du verletzt? Haben sie etwas Schlimmeres mit dir angestellt, als dir die Kleider zu zerreißen?«
    »Nein.« Magdas Zähne klapperten immer noch vor Schock und Verlegenheit. Ich habe, überlegte sie, alle in Gefahr gebracht. Für die Amazonen war mein Benehmen ungehörig. Und meine Mission habe ich in Frage gestellt ... Sie schämte sich ungeheuer.
    Jaelle führte Magda zum Feuer zurück, doch das tat sie nicht liebevoll, eher verächtlich. »Gebt ihr Wein, sonst fällt sie uns noch ohnmächtig vor die Füße«, sagte sie. Camilla hielt ihr einen Becher an den Mund, den Magda wegschob.
    »Verdammt noch mal, trink!« fauchte Camilla sie an, und gehorsam schluckte sie nun. »Ich habe dich doch gewarnt! Wer hat dich so, wie du bist, aus einem Gildehaus entlassen? Du hast keine blasse Ahnung, wie du dich zu benehmen hast. Du verdienst gehörige Prügel, und dann sollte man dich an dein Gildehaus zurückschicken.« Camilla schob Magda nun Jaelle zu. »Du bist die gewählte Führerin, also kümmere dich um sie. Wenn du es sagst, verprügeln wir sie, wie sie es verdient.«
    »Laß sie gehen, Camilla ... Nun, was hast du dazu zu sagen?« fuhr sie Magda an.
    »Du bist nicht meine gewählte Führerin, also bin ich dir keine Erklärung schuldig«, antwortete Magda.
    »Du hast uns mit deiner Dummheit alle in eine verdammt schwierige Lage gebracht, und deshalb schuldest du uns eine Erklärung.«
    Damit hatte sie zweifellos recht. »Ich hörte einen Teil ihrer Unterhaltung«, antwortete Magda der Wahrheit entsprechend, »und mir schien, sie hatte mit meinem Geschäft zu tun. Also wollte ich soviel wie möglich hören.«
    Jaelle musterte sie nachdenklich, doch Camilla sagte scharf: »Glaub ihr nicht alles, was sie sagt. Männerstiefel und ein Messer im Schaft? Jedes Mädchen, das aus einem Gildehaus kommt, kann sich auch unbewaffnet gegen Wüstlinge verteidigen. Hier stimmt doch etwas nicht.«
    »Ja, ganz entschieden nicht«, pflichtete ihr Jaelle bei. »Wer hat deinen Eid abgenommen? Sie ist für dein Benehmen letzten Endes verantwortlich.«
    Magda war froh, daß sie keine lebende Person in diese Sache hineinziehen mußte. »Ich legte den Eid ab in die Hände von Kindra n'ha Mhari«, antwortete sie.
    »Du lügst!« schrie Jaelle und schlug Magda ins Gesicht, bis ihr die Ohren dröhnten. »Kindra n'ha Mhari war meine Pflegemutter. Vor ihrem Tod war ich sieben Jahre bei ihr, und jede einzelne ihrer Eidestöchter ist mir persönlich bekannt. Wie kannst du es wagen, den Namen einer Toten zu schänden? Du lügst!«
    Die alte Camilla war blaß und zitterte am ganzen Körper. »Ich habe dreißig Jahre ihrer Gruppe angehört, und Kindra n'ha Mhari nahm mich auf, als ich allein und verlassen war. Ich liebte sie wie meine Schwester, und ich dulde es nicht, daß ihr Name mißbraucht wird. Gwennis, Rayna, schaut in ihren Satteltaschen nach, ob sie etwas bei sich hat, das dieses filzige Luder als Hochstaplerin entlarvt!«
    Sie fanden Rohanas Empfehlungsschreiben und reichten es Jaelle. »Das muß eine Fälschung sein«, meinten sie dazu.
    Jaelle besah sich das Schreiben im Licht einer Laterne sehr genau. »Nein, das ist keine Fälschung«, stellte sie fest. »Ich kenne die Handschrift meiner Tante viel zu gut. Auch das Siegel ist echt ... Suche all jene auf«, las sie, »die der Domäne von Ardais Treue schulden, damit sie dir helfen, wann immer du Hilfe brauchst ...«
    »Gestohlen«, sagte Camilla.
    »Nein. Ihr Name steht hier mit einer guten Beschreibung ... Sag, hat dir das meine Tante tatsächlich gegeben?«
    »Ja.«
    »Niemand kann Rohana zwingen, etwas zu tun, das sie nicht tun will«, erklärte Jaelle. »Bist du wirklich in einer Mission für sie unterwegs?« Magda nickte. »Aber eine Amazone bist du nicht, was? Warum hast du versucht, dich als Amazone auszugeben? Und ist Margali wirklich dein Name?«
    »Ich habe ihn als Kind getragen. Meine Mission ist ehrenvoll, und es war Lady Rohana, die mir riet, mich als Amazone zu kleiden und auszugeben. Ich habe euch keine Unehre gemacht. Wäre nicht dieser Sturm gewesen, hätte ich euer Lager gemieden,

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