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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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einzige Mensch war, auf den sie sexuell überhaupt reagierte. Es gab, als sie zur Liebe bereit war, gar keinen anderen.
    An diese Erkenntnis mußte sie sich also halten, wenn sie Peter wiedersah.
    Sain Scarp war eine riesige Festung, die nur über einen ziemlich schmalen, überhöhten Fußweg zu erreichen war. An dessen Ende hielt sie ein sehr großer, breitschultriger Mann auf und fragte, was sie hier zu suchen hätten.
    Magda sagte: »Ich bin die Freie Amazone Margali n'ha Ysabet und komme im Auftrag von Lady Rohana Ardais. Hier ist ein Gefangener, für den ich Lösegeld zu bezahlen habe. Melde das deinem Herrn Rumal di Scarp.«
    Später konnte sie sich nicht daran erinnern, wie Rumal die Scarp aussah, außer daß er ein ziemlich kleiner Mann war mit einem Adlergesicht und brennenden Augen. Und hinter Rumal sah Magda den gefesselten Peter. Er war mager und blaß und trug seine schäbige Bergkleidung. Ein kurzer, kupferroter Bart war ihm gewachsen, aber Magda erkannte ihn sofort.
    Rumal ließ sich Lady Rohanas Geleitbrief geben und warf ihn, als er ihn gelesen hatte, Magda verächtlich vor die Füße. »Welch eine Ehre für die Männer von Ardais, daß sie Frauen schicken, um das Lösegeld für ihr Männervolk zu bringen!« sagte er. »Warum soll ich mit euch verhandeln?«
    »Weil ich die Nichte von Lady Rohana bin«, erklärte ihm Jaelle voll Würde und Bestimmtheit, »und wenn du dein Wort nicht hältst, verkünde ich es vom Hellers bis nach Dalereuth, daß sich Rumal di Scarp nicht an seine eigenen Vorschläge hält. Dann bezahlt dir nämlich kein Mensch mehr eine einzige Münze Lösegeld, und du kannst hier sitzen und dir aus den Knochen deiner Geiseln Suppe kochen!«
    »Da habt ihr euren Verwandten«, knurrte er und nahm das Lösegeld in Empfang. »Aber bringt ihn schnell von hier weg.«
    »Wo ist sein Pferd? Und seine Ausrüstung?« fragte Jaelle.
    »Das haben wir behalten, um seine Verpflegungskosten damit zu decken. Na, leb wohl, Lord. Vergiß nicht, die Damen gut für ihre Höflichkeit und Treue zu bezahlen, denn nur ihnen hast du's zu danken, wenn euer Männervolk das Lösegeld lockermachte. Gute Reise also und glückliche Heimkehr.« Dazu machte er eine tiefe, spöttische Verbeugung.
    Das tat Peter auch. »Und meinen Dank für deine Gastfreundschaft, messire di Scarp. Mögest du dich sicher durch sämtliche Höllen Zandrus schlafen, ehe ich dich wiedersehe.«
    Dann wandte er sich zu Magda um, während der Bandit brummend verschwand. Er nahm ihre beiden Hände. »Du bist es also, Mag ... Ich habe geträumt ...«
    Sie glaubte schon, jetzt werde er weinen, deshalb antwortete sie schnell: »Du bist so mager und blaß! Hat man dir nichts zu essen gegeben?«
    »Am Ende des Fußwegs wartet auf dich ein Pferd«, drängte Jaelle. »Wir kauften es im letzten Dorf. Ich dachte mir schon, daß Rumal das deine behält. Hoffentlich gefällt es dir.«
    » Mestra, ich würde sogar zu Fuß nach Thendara laufen, nur um diesen Mauern zu entkommen. Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben ...«
    Jaelle musterte ihn neugierig. »Ich kann nicht glauben, daß du nicht mein Vetter Kyril bist«, stellte sie fest. »Du bist also ein richtiger Terraner?«
    »Ja, das bin ich«, bestätigte Peter. »Aber wer ... und warum?«
    »Sie ist meine Freundin und Schwester, Peter, sie weiß, wer wir sind, und wir brauchen ihr nichts vorzuspielen«, sagte Magda schnell.
    Peter beugte sich über Jaelles schlanke Hand. »Wie kann ich dir meinen Dank sagen, mestra? Die Mittwinternacht ist viel zu nahe, als daß ich sagen könnte, ich hätte mich nicht gefürchtet.«
    »Nun glaube ich, daß du nicht mein Vetter Kyril bist«, erwiderte Jaelle lachend. »Er würde sich eher hängen lassen als zuzugeben, daß er Angst hatte. Aber schau, sie sehen zu und wundern sich, weshalb du mich nicht als deine Verwandte begrüßest.«
    »Das tue ich mit Vergnügen«, antwortete er und küßte sie auf die Wange. Dann nahm er ihre Hand und küßte auch ihr Handgelenk.
    Magda sah zu. Ich bin von ihm frei, dachte sie erleichtert. Es ist mir gleichgültig, wenn er jetzt schon mit Jaelle flirtet. Soll er. Als sei er mein Bruder und nicht mein Geliebter. Nicht mehr ...
    »Du siehst meinem Vetter Kyril so ähnlich«, stellte Jaelle erneut fest. »Aber wieviele Finger hast du an den Händen? Zeig!«
    »Die normalen fünf«, antwortete Peter. »Schau doch ... Und du ... Du hast ja sechs Finger an jeder Hand!« stellte er verblüfft fest.
    »Ja. Die von Ardais und Aillard

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