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Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition)

Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition)

Titel: Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Jonasson
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schwedischen Throns für immer verlustig gegangen waren.
    Auf den Thron setzte man den Bruder des damals ermordeten Vaters von Gustav IV . Adolf.
    »Nun wird es aber langsam ein bisschen viel«, meinte Holger 1.
    »Ich komme jetzt bald zum Punkt«, sagte der König.
    »Das wäre gut.«
    Tja, also der neue König hieß Karl XIII ., und nun hätte es Friede, Freude, Eierkuchen geben können, wäre nicht sein Sohn schon nach einer Woche gestorben. Und weitere Söhne wollten sich einfach nicht einstellen (das heißt, vielleicht wollten sie schon, aber eben nicht mit der richtigen Frau). Das Königsgeschlecht stand kurz vorm Aussterben.
    »Aber er wusste natürlich eine Lösung?«, fragte Holger.
    »O ja, er adoptierte zunächst einen fürstlichen Verwandten, der aber auch den schlechten Geschmack besaß, einfach zu sterben.«
    »Und wie sah die Lösung dafür aus?«
    »Er adoptierte einen dänischen Prinzen. Aber der starb auch gleich wieder, an einem Schlaganfall.«
    Holger sagte, wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass sich die Erzählung des Königs in eine gute Richtung entwickelte.
    Statt zu antworten, fuhr der König fort, dass man sich nach dem Fiasko mit dem Dänenprinzen an Frankreich wandte, und es stellte sich heraus, dass Kaiser Napoleon tatsächlich noch einen Marschall zu vergeben hatte. So führte eins zum anderen, und schon war Jean Baptiste Bernadotte schwedischer Kronprinz.
    »Und?«
    »Das war der Erste einer ganz neuen Dynastie. Ich bin auch ein Bernadotte. Jean Baptiste war der Urgroßvater meines Urgroßvaters, Gustafs V ., Sie wissen schon.«
    »Pfui, allerdings.«
    »Der Versuch, königliche Dynastien zu beenden, ist aussichtslos, Holger«, sagte der König in verbindlichem Ton. »Solange das Volk eine Monarchie haben will, wird man sie auch nicht los. Aber ich respektiere Ihre Meinung wirklich, wir leben ja schließlich in einer Demokratie. Warum treten Sie nicht der größten politischen Partei bei und versuchen, sie von innen zu beeinflussen? Oder schließen sich dem Republikanischen Verein an und werden meinungsbildend tätig?«
    »Ich könnte auch eine Statue von Ihnen anfertigen und sie auf mich drauffallen lassen, dann wäre ich meine Sorgen auf einen Schlag los«, murmelte Holger 1.
    »Wie meinen?«, sagte der König.
    * * * *
    Die Sonne ging auf, bevor irgendjemand auf Sjölida auch nur daran gedacht hätte, sich ins Bett zu legen. Nur Agent B schlief einen unruhigen Schlaf, allerdings im Sitzen auf dem Küchensofa.
    Nombeko und Holger 2 lösten den König auf dem Bootssteg am Vätösund ab. Es war das erste Mal, dass Holger und Holger seit der Entführung ein paar Worte miteinander wechselten.
    »Du hattest mir doch versprochen, die Bombe nicht anzurühren«, sagte Holger 2 wütend.
    »Ich weiß«, sagte Holger 1. »Und ich hab mein Versprechen all die Jahre gehalten, oder etwa nicht? Bis das Ding zusammen mit dem König im Laderaum landete, als ich gerade am Steuer saß. Da ging es dann nicht mehr.«
    »Aber was hast du dir dabei gedacht? Und was denkst du jetzt?«
    »Ich hab nichts gedacht. Du weißt doch, das tue ich selten. Papa hat gesagt, dass ich fahren soll.«
    »Papa? Aber der ist doch seit zwanzig Jahren tot!«
    »Ja. Komisch, oder?«
    Holger 2 seufzte.
    »Am komischsten ist sicher, dass wir Brüder sind«, meinte er.
    »Red meinen Schatz nicht blöd an!«, sagte Celestine.
    »Ach, halt du doch bloß die Klappe«, sagte Holger 2.
    Nombeko sah, dass Nummer eins und Celestine nicht mehr so felsenfest davon überzeugt waren, der Nation am besten zu dienen, wenn sie sich mitsamt einem ganzen Landstrich in die Luft sprengten.
    »Was denkt ihr denn jetzt?«, fragte sie.
    »O Mann, immer reden alle von denken, denken, denken«, sagte Holger 1.
    »Ich finde, wir können niemand töten, der meine Großmutter zum Lachen bringt«, sagte Celestine. »Sie hat in ihrem ganzen Leben nichts zu lachen gehabt.«
    »Und was denkst du, Idiot, wenn du es nun doch mal versuchen könntest?«
    »Hey, ich hab dir schon mal gesagt, red meinen Schatz nicht blöd an«, sagte Celestine.
    Holger 1 schwieg kurz, ehe er fortfuhr:
    »Soweit ich denken kann, denke ich jetzt, dass es einfacher gewesen wäre bei Gustaf V . Der hatte einen Spazierstock mit Silberknauf und ein Monokel und kein Hühnerblut auf dem Hemd.«
    »Plus Motoröl«, ergänzte Celestine.
    »Wenn ich das richtig verstanden habe, wollt ihr also auf möglichst geräuschlose Art von eurem Unternehmen Abstand nehmen?«, fragte

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