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Die Anatomie des Todes

Die Anatomie des Todes

Titel: Die Anatomie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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los. Maja trat rasch einen Schritt zurück.
    Â»Was soll das?«, fragte sie und rieb sich den schmerzenden Arm.
    Â»Du brauchst einen Schutzengel«, entgegnete er ruhig. »Anubis auf dem rechten Schulterblatt könnte dich vor dem beschützen, was dich erwartet.«
    Â»Ich will keine Tätowierung.«
    Leif zuckte die Schultern.
    Â»Deine Entscheidung.«
    Rebekka kam mit einer Flasche Wein und drei Gläsern zurück. »Und, hat er sich ordentlich aufgeführt?«
    Keiner von beiden erwiderte etwas.
    Â 
    Während sie den Wein tranken und Rebekka sich einen Joint drehte, erzählte Maja ein weiteres Mal von dem Überfall in ihrer Praxis.
    Â»Und das war das einzige Mal, dass du dieses Tattoo gesehen hast?«, wollte Rebekka wissen.
    Als Maja sich fragte, was sie darauf antworten solle, blickte Rebekka von ihrem Joint auf und schaute sie durchdringend an. Maja sah sich gezwungen, auch von dem Abend zu erzählen, an dem sie die beiden Männer auf der Losgata gesehen hatte.
    Â»Losgata? Haben sie da nicht gerade jemanden umgebracht?«
    Maja nickte. »Ja, meinen Nachbarn, der die Wohnung unter mir hatte.«

    Leif warf Rebekka einen beeindruckten Blick zu. »Du hast recht. Sie ist wirklich nicht so wie die anderen.«
    Rebekka schien verärgert und brachte Maja gegenüber ihre Sympathie zum Ausdruck. »Das muss ziemlich übel sein, weiterhin dort zu wohnen.«
    Maja schüttelte den Kopf.
    Leif leerte sein Glas in einem Zug. »Die Engel der Dunkelheit sind in die Stadt eingezogen, die Vorhut des Satans. Und man weiß ja, was dann passiert …«
    Er hielt inne, worauf Maja ihn aufmerksam ansah. »Und das wäre?«
    Â»Wenn sie erst mal Blut geleckt haben, kehren sie wieder zurück.« Leif lächelte diabolisch, ehe er fortfuhr: »So wie geile Köter, die hinter einer läufigen Hündin her sind.«
    Rebekka schaute ihn missbilligend an. »Jetzt reiß dich zusammen oder es passiert was!«
    Die Drohung schien Wirkung zu zeigen. »Ist doch nur eine Weissagung.«
    Â»Erzähl ihm von dem Tattoo«, forderte Rebekka sie auf.
    Maja beschrieb es so genau wie möglich, während Leif ein größeres Interesse an Rebekkas Joint zu haben schien. Sie war gerade fertig geworden, da riss er ihn ihr auch schon aus der Hand.
    Â»Du bist kindisch, Leif!«, sagte sie verärgert.
    Leif zündete den Joint an und sog gierig den Rauch in die Lunge.
    Â»Scheint einer von den schwedischen Satanisten zu sein. Was meinst du, Leif?«
    Leif hatte Mühe, ein Husten zu unterdrücken, und antwortete nicht.
    Â»Jetzt sag was und gib den Joint weiter«, forderte ihn Rebekka auf.
    Er stieß eine große Rauchwolke aus und streckte Maja missmutig die Zigarette entgegen.

    Â»Nein, danke«, sagte sie.
    Als sie das letzte Mal Hasch geraucht hatte – vor ewigen Zeiten im Studentenwohnheim –, war sie die halbe Nacht nicht von der Toilette weggekommen.
    Rebekka nahm ihm den Joint aus der Hand. »Also, was sagst du?«
    Â»Ich sage, wenn das schwedische Satanisten sein sollen, dann bin ich Arnold Schwarzenegger.« Sein gesunder rechter Arm hielt vielsagend seinen verdorrten linken in die Höhe und ließ ihn schwer in seinen Schoß fallen.
    Rebekka warf Maja einen entschuldigenden Blick zu und zog am Joint, der knisternd aufglühte.
    Leif rollte wieder hinter seinen Schreibtisch. Man hörte mehrere dumpfe Geräusche, als er damit begann, die Bücher aus dem niedrigen Regal zu reißen.
    Kurz darauf kam er zurück und hatte mehrere Bücher im Schoß. Mit Ausnahme eines Bandes warf er die anderen auf den Tisch. Maja und Rebekka konnten im letzten Moment ihre Gläser in Sicherheit bringen.
    Â»Jetzt reiß dich zusammen!«
    Doch er scherte sich nicht weiter um sie. Mit seiner rechten Hand begann er wie manisch in dem Buch zu blättern.
    Â»Irgendwo muss es sein … ich weiß es.«
    Maja betrachtete die Bücher, die auf dem Tisch lagen. Die meisten hatten farbige Umschläge, die Tattoos aus verschiedenen Kulturen zeigten. Andere waren in Leder gebunden und sahen erheblich älter aus. Leif knallte das Buch zu und warf es auf den Boden. Er fasste den Stapel ins Auge, schnappte sich das nächste Buch, blätterte es rasch durch und warf es dem anderen hinterher. Dann riss er an einem Exemplar, das unter einigen anderen lag. Rebekka half ihm, es aus dem Haufen

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