Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
Kehle zu. Was sollte das denn jetzt wieder?
Diese ganzen Körper unter ihm, die ihn nun, im wachen Zustand, nur noch mit Scham und Ekel erfüllten. Sein Körper war nass vom Schweiß, der jetzt kalt und unangenehm trocknete. Finn sah an sich hinab. Da war nicht nur Schweiß auf seinem Bauch, sondern auch die klebrigen Spuren von Sperma.
Bestürzt stöhnte er auf. Was passierte hier mit ihm? Erschrocken sprang Finn auf und rannte in die Dusche, spülte sich hastig, diesmal allerdings mit warmem Wasser, alle Spuren des merkwürdigen Traumes vom Leib. Er hatte das Gefühl, verrückt zu werden, ganz langsam und ohne dass er es kontrollieren konnte.
Wie hatte Queen mal gesungen? „I' m going slightly mad ... just very slightly mad ... “
So fühlte er sich. Genau so.
Finn wachte am nächsten Morgen erst spät auf und lag dann noch minutenlang still, ohne sich weiter zu bewegen.
Nach dem Duschen gestern Abend hatte er sich auf dem Sofa zusammengerollt und war sogleich eingeschlafen. Diesmal immerhin traumlos. Jetzt fühlte er sich merkwürdig erschöpft und musste sich regelrecht dazu zwingen, aufzustehen. Mühsam schleppte er sich in sein Schlafzimmer, ging zum Kleiderschrank hinüber, zog sich ein frisches Hemd und eine Unterhose an, ging dann ins Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen und somit den schalen Geschmack aus dem Mund zu vertreiben. Er sah nicht wirklich gut aus, als er sich im Spiegel betrachtete. Du siehst scheiße aus , gab er ehrlicherweise zu. Dunkle Schatten unter seinen müden Augen zeugten von der merkwürdigen Nacht. Seufzend begann Finn sich zu rasieren und spritze sich dann kaltes Wasser ins Gesicht, um etwas wacher zu werden. Es half nur mäßig. Zum Glück war heute Samstag und er hatte keine Uni.
Anschließend ging er ins Schlafzimmer zurück. Er beschloss, erstmal eine Runde Laufen zu gehen und zog seine Trainingskleidung und seine Joggingschuhe an. Joggen half ihm stets, seinen Kopf ein wenig durchzulüften und vielleicht konnte er sich so von den verrückten Bildern der letzten Nacht befreien.
Routiniert dehnte Finn seine Muskeln an der unteren Stufe vor seiner Haustür und lief dann locker und ruhig los. Rasch fand er seinen Rhythmus und ließ sich von den gleichmäßigen Bewegungsabläufen vorantreiben. Wie gewohnt ergriff ihn bald schon der gleichmäßige Bewegungsablauf und sein Körper lief fast von alleine. Sein Kopf klärte sich, die dunklen Gedanken fielen von ihm ab und er genoss das Zusammenspiel der Muskeln, die seinen Körper bewegten. Es war wie ein müheloses Dahingleiten, welches er ewig beibehalten könnte, war ganz versunken in die Funktion seines Körpers.
Nach einer Stunde kam er wieder Zuhause an und verschwand sofort unter der Dusche. Das lauwarme Wasser spülte den Schweiß von seinem Körper, ließ ihn zufrieden und mit einer angenehmen Schwere in den Gliedern zurück. In Ruhe machte sich Finn sein Frühstück und wurde dabei von seinem klingelnden Handy unterbrochen. Erfreut ging er ran, denn auf dem Display wurde Rogers Namen angezeigt.
„Morgen, Finn! Hast du schon ausgeschlafen?“, erkundigte sich Roger gut gelaunt. „Ich bin sogar schon seit 5 Uhr heute Morgen im Gange. Es wird heute wieder heiß werden, da wollte ich den kühlen Morgen noch ausnutzen. Wie läuft es bei dir?“
„Och, soweit eigentlich alles klar“, log Finn und fuhr in Gedanken fort: Mal abgesehen von dämonischen Heimsuchungen, dass ich einen Ständer beim Körperkontakt mit einem Dämon bekomme und überaus merkwürdige, erotische Träume habe, eigentlich alles klar.
„Ich war gerade joggen und mache mir jetzt Frühstück“, erläuterte er.
„Du hast doch heute keine Uni, oder?“, erkundigte Roger sich neugierig.
„Ja, stimmt. Wieso? Hast du heute etwa was geplant?“, fragte Finn interessiert nach. Das wäre jetzt eine willkommene Ablenkung.
„Na, ich dachte, wenn du Lust hast, komm doch vorbei. Wir treffen uns heute mit ein paar von den Krähen hier bei mir und Angelika hat auch wieder Kuchen gebacken. Zwar keinen Liebeskummerkuchen, aber lecker ist der bestimmt auch. Also, falls dir die Decke auf den Kopf fallen sollte ...“, schlug Roger vor und Finn brauchte nicht lange überlegen.
„Ja, klar. Gerne“, antwortete er freudig überrascht.
„Prima! Komm einfach, wann du willst. Ich muss noch was für einen Kunden fertigstellen. Die anderen trudeln irgendwann ab Mittag hier ein. Weißt du noch, welche Bushaltestelle oder kommst du mit dem Rad?“, erkundigte
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