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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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was es für diesen nicht leichter machte.  
    „Warum ich?“, brachte Finn heraus und versuchte an Eis, Schnee, Kälte und andere, sehr unerotische Dinge zu denken: Blutrünstige Dämonen, gefletschte Zähne. Oder Worte wie: „Ich werde dich töten.“ Dave zuckte die Schultern.
    „Ich weiß es nicht“, gab er ehrlich zu. „Ich weiß nur, dass ich all die Jahre einen Hunger in mir gespürt habe, den ich nicht stillen konnte. Bis du kamst. Du, ein Mirjahn und mein ärgster Feind.“ Er schnaubte, seine Stimme klang ernst und traurig: „Du wirst mich töten müssen.“ Diese Worte bewirkten, dass Finns Erregung schlagartig nachließ.
    „Das würde ich nie tun!“, empörte er sich und wandte sich Dave zu, lockerte den engen Griff. „Ich kann dich nicht töten. So ein Quatsch.“ Was glaubt er wohl? Ich habe mich in ihn verliebt! Dämon hin oder her. Ich liebe diesen Mann. Wie könnte ich ihn töten?  
    Einen Massenmörder. Einen Dämon, der Menschen tötet, erwähnte leise der, sich möglicher Strafen sehr wohl bewusster, Verstand.  
    Einen liebevollen Traumtyp, der es zu deiner Rettung mit allen Dämonen gleichzeitig aufnimmt und sich vor dich wirft, wenn du in Gefahr bist, konterte die innere Stimme und erhielt augenblicklich Finns Zustimmung.  
    „Du wirst mich töten müssen“, seufzte Dave resigniert. „Denn ich will dich nicht töten. Ich habe zu lange in einer Welt ohne dich gelebt. Das möchte ich nie wieder.“
    Seine Stimme wurde immer leiser und er sah Finn ernst an.
    „Nie wieder.“
     
             71. Psychogone und Elementale  
     
    Max' Fahrstil stand dem von Thomas nur wenig nach. Aber immerhin versuchte er nicht sämtliche Verkehrsregeln außer Acht zu lassen und überschritt die Geschwindigkeitsbeschränkungen lediglich um 20 bis 30 km/h.  
    „Ich bring euch erstmal nachhause“, erklärte er kurz und drängte beinahe einen schwarzen Smart von der Straße, als er ihn an einer Ampel überholte. „Ich muss ein paar Telefonate machen und Dinge klären, damit die ganze Sache nicht so viel Staub aufwirbelt. Oh Mann, Thomas hat ein ganzes Netz von Verbündeten, sogar bei der Polizei aufgebaut. Bin gespannt, wie die reagieren, wenn die jetzt mich sehen. Wird mich etwas Überzeugungsarbeit kosten.“ Er lachte wie Max.
    Michael warf ihm immer wieder verstohlene Blicke zu und auch Roger ertappte sich dabei, dass ihm der neue Max oder die Kombination Max/Thomas noch etwas suspekt war. Angelika starrte stumm aus dem Fenster, sie hatte bislang kein Wort gesagt. Max blickte ab und zu in den Rückspiegel und beobachtete sie.
    „Sie wussten alle, welchen Preis wir zahlen müssen“, erklärte er nach einer Weile. Angelika wandte ihr Gesicht nach vorne. Sie weinte nicht mehr, aber ihre Augen sahen traurig aus.
    „Ist es das wirklich wert?“, fragte sie und fing Max' Blick im Rückspiegel ein. „Heute sind sieben Menschen gestorben. Alles für deine Rache?“ Max zuckte sichtlich zusammen und sein Gesicht verzerrte sich.
    „Nein, nicht nur für meine Rache, Angelika. Auch für all die anderen Menschen. Diese Dämonen sind gefährlich. Sie töten Menschen überall auf der Welt. Täglich sterben Menschen durch Dämonen. Sie leben davon, sie zu töten und ihre Energie zu stehlen. Heute haben wir immerhin auch mehrere von ihnen vernichtet.“ Angelika wandte den Blick wieder ab und sprach zur Scheibe gewandt weiter: „Ein hoher Preis, findest du nicht? Gibt es keinen anderen Weg, sie zu bekämpfen?“
    Max schwieg und lauschte in sich hinein. „Thomas sagt, nein. Wenn er einen gefunden hätte, wäre er ihn lieber gegangen, als Menschen zu opfern, für die er Verantwortung trägt. Es tut ihm leid um jeden von ihnen, aber sie wussten, um was es ging und waren bereit ihr Leben zu opfern, um gegen die Anderen zu kämpfen.“
    Sie schwiegen und Max' Fahrstil verbesserte sich.
    „Was sind das eigentlich für Kreaturen?“, fragte der Schmied neugierig nach. „Woher kommen sie und wieso hassen sie die Menschen so sehr?“ Max schnaubte abfällig: „Sie hassen die Menschen nicht, sie respektieren sie nur nicht. Für sie sind Menschen Nahrung, nichts weiter. Unbedeutend, verletzlich und bestenfalls lecker.“
    „Aber dieser alte Dämon ...“, wandte Angelika ein und drehte ihnen ihr Gesicht zu. „Er hat Finn beschützt. Er hat gegen die anderen gekämpft, um ihn zu befreien. Und er sah wirklich so aus, als ob er in ihn verliebt wäre. Was hat das zu bedeuten?“
    „Er hat sogar geweint“,

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