Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
grinsend ein, warf Dave einen verschwörerischen Blick zu. „Wir Menschen sagen dazu schlicht: Liebe auf den ersten Blick.“
     
     
    75. Dämonenpizza
     
    Es dauerte nicht lange, Finns restliche, noch unbeschädigte, Sachen zusammenzupacken. Während die drei Männer und Dave vornehmlich die Bücher zusammensuchten und in die Kartons packten, saßen Robert und Angelika derweil auf dem Sofa. Sie hatten ein schüchternes Gespräch begonnen und vergaßen die Welt um sich herum, bis Michael und Roger sie entschlossen vertrieben, um an die Bücher unter dem Sofa zu gelangen. Die Bezüge des Sofas selbst zeigten derart viele Spuren von Dämonenkrallen, dass Finn seufzend darauf verzichtete, es retten zu wollen. Das traf leider auf den größten Teil seiner Möbel zu.  
    „Viel reden tun sie ja nicht gerade“, bemerkte Roger mit einem amüsierten Blick über die Schulter auf Robert und Angelika. Vom Sofa herabgescheucht, standen sie einfach nur nebeneinander und sahen sich verlegen an. Das taten sie auch noch, als Roger mit Finn zusammen den ersten Karton hinter Dave durch den Flur nach draußen schleppte.
    „Gibt ja auch nicht viel zu sagen“, brummte Michael hinter ihnen. Er trug Finns Reisetaschen. „Wenn alles klar ist, wozu viele Worte?“
    Wenn es nur immer so einfach wäre, dachte Finn neidvoll, mit Blick auf die beiden frisch Verliebten. Robert, ausgerechnet der Partylöwe verknallte sich in die rothaarige Hexe Angelika. Sie entsprach so gar nicht dem üblichen Robert-Frauen-Schema des blonden, vollbusigen Dummchens.  
    Eigentlich entsprach sie überhaupt gar keinem gängigen Frauenschema, erwähnte Finns Verstand spöttisch.  
    Als ob du so etwas beurteilen könntest, amüsierte sich die innere Stimme gleich darauf. Du bist schwul, schon vergessen?  
    Dave schob den schweren Bücherkarton, den er getragen hatte, als würde er nur Luft enthalten, in Michaels Bus, während sich Finn und Roger hinter ihm zu zweit mit ihrem Karton abmühten. Wortlos nahm er ihnen ihre Last aus den Händen, warf sie locker in den Bus und wandte sich um. Er registrierte Rogers verdutzten und Finns bewundernden Blick und zuckte nur lächelnd die Schultern.
    Er ist nicht nur verdammt schnell, kann fliegen, sondern er ist auch noch extrem stark, bemerkte Finns verliebte innere Stimme.  
    Eben ein Dämon, wandte der Verstand ein, kein Mensch.  
    Ja, erinnere mich nur immer wieder daran, stöhnte Finn. Warum kann es bei mir nicht so einfach sein, wie bei den Beiden da drinnen. Heteroliebe. Einfach und unkompliziert. Ein Blick und alles ist klar. Nein, ich verknalle mich in einen Dämon, der mich töten will und den ich im Gegenzug töten sollte. Das Leben als homosexueller Mann ist echt unfair.  
    „Kommt ihr?“, rief Michael in den Hausflur zurück, als sie alle Sachen im Bus verstaut hatten und nur noch Robert und Angelika fehlten. Kurz danach kamen die Beiden mit geröteten Wangen und betreten dreinschauend zu ihnen, ihre Hände fest ineinander verschlungen.
    „Wo ist eigentlich Max?“, fragte Finn, als sie mit dem Bus losfuhren. Er hielt sich sowohl an Dave, als auch an einem Karton fest, als Michael schwungvoll auf die Hauptstraße einbog. Sie saßen hinten im Laderaum, eingeklemmt zwischen den kläglichen Resten seiner Habe. Die anderen Drei fuhren mit Rogers Rover hinterher.
    „Hatte noch was zu erledigen“, brummte Michael. „Thomas hat diverse Beziehungen in Lüneburg. Er wollte ein paar davon nutzen, damit diese Geschichte nicht zu hoch kocht. Und er wollte ins Krankenhaus, nach den anderen Jägern sehen. Ein paar waren recht schwer verletzt.“ Er warf einen Blick auf Dave, der indes nicht reagierte, sondern Finn an sich zog, als dieser in einer weiteren Kurve hin und her rutschte.
    Finn verspürte kurz den Anflug eines schlechten Gewissen. Diese Menschen waren auch zu seiner Rettung gekommen und einige hatten dies mit ihrem Leben bezahlt. Schamgefühl überkam ihn, denn er hatte bislang keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet.
    „Ich fahre nachher auch noch ins Krankenhaus, wenn ich euch in der Wohnung abgeliefert habe“, fügte Michael hinzu. „Vielleicht treffe ich Max.“ Sie schwiegen auf der weiteren Fahrt.
    Finn genoss Daves Nähe und das Gefühl, einen Moment lang nicht darüber nachdenken zu müssen, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen könnte.
    Welche? , bemerkte im Hintergrund sein Verstand, doch Finn verschloss seine Ohren und drohte ihm Arrest an.  
    Bald schon erreichten sie Daves

Weitere Kostenlose Bücher