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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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nichts, fürchte ich. Nebenbei bemerkt, ich kann das Wort ›handelsüblich‹ nicht ausstehen. Sehen wir uns die Patronenhülsen an.«
    Shean wiederholte, er glaube, die Waffe beim Mord an Blanton und dem Anschlag auf Sheri Towne sei vermutlich dieselbe gewesen.
    »Sie können ruhig sagen, sie ›stimmt überein‹«, versicherte Rhyme. »Ich werde Sie in diesem Zusammenhang schon nicht beißen. Aber wo kam die Waffe her? Sie wurde einem Ihrer Beamten gestohlen, sagen Sie?«
    »Wahrscheinlich – Gabriel Fuentes. Er ist suspendiert.«
    »Habe ich schon gehört.«
    »Ich wünschte, wir könnten es feststellen. Es wäre eventuell ein Beweis gegen Sharp. Er war in der Nähe von Gabes Wagen, als die Waffe gestohlen wurde. Aber wir wissen es nicht mit Sicherheit.«
    »Nein? Lassen Sie mich mal die Vergrößerungen der Auswerferspuren und Kratzer sehen«, sagte Rhyme. »Und die der Felder und Züge auf den Projektilen.«
    Shean legte sie vor Rhyme auf einen Tisch. »Aber wir verfügen über keine Vergleichsproben von Gabes Glock. Ich habe ihn gefragt, und …«
    »Das weiß ich bereits.«
    »Oh, richtig, andernfalls hätten wir die Waffe identifiziert.«
    »Genau.« Rhyme nahm sich die Bilder stirnrunzelnd vor. »Sachs?«
    Dance wusste, dass die beiden zwar privat und beruflich Partner waren, es aber dennoch meistens vorzogen, einander bei den Nachnamen zu nennen.
    Auch Sachs nahm die Fotos in Augenschein. Offenbar wusste sie genau, worauf er aus war. »Ich würde sagen viertausend.«
    »Gut«, verkündete Rhyme. Dann: »Ich benötige die Seriennummer von Fuentes’ Waffe.«
    Eine Computerabfrage lieferte das gewünschte Resultat. Rhyme warf einen kurzen Blick darauf. »Okay, die Pistole wurde vor vier Jahren von unseren begabten Freunden in Österreich hergestellt. Rufen Sie diesen Fuentes an und fragen Sie ihn, wann er die Waffe gekauft und wie oft er damit geschossen hat.«
    Harutyun erledigte das. Er machte sich einige Notizen und blickte auf. »Brauchen Sie noch etwas von Gabe, Lincoln?«
    »Nein. Vorläufig nicht. Vielleicht später. Er soll sich nicht zu weit von seinem Mobiltelefon entfernen.«
    Die Antwort lautete, dass er die Waffe vor drei Jahren neu im Laden erworben hatte und ungefähr zweimal im Monat damit auf dem Schießstand gewesen war. Normalerweise verfeuerte er jeweils fünfzig Schuss.
    Rhyme blickte über die Köpfe der Anwesenden hinweg ins Leere. »Fünfzig Schuss, alle zwei Wochen, drei Jahre lang. Das ergibt etwa dreitausendneunhundert Schuss. Sachs hat anhand der Bilder der Hülsen und Projektile geschätzt, dass die zugehörige Pistole circa viertausend Mal abgefeuert wurde. Gutes Auge.« Er warf ihr einen Blick zu.
    Sachs erklärte es den anderen. »Die Ausdehnung des Messings, die Risse am Hülsenhals und das Erscheinungsbild der Felder und Züge entsprechen einer Waffe mit dieser Schusszahl.«
    Shean nickte, als würde er es sich einprägen.
    »Demnach handelt es sich tatsächlich um Gabes Pistole.«
    »Höchstwahrscheinlich«, sagte Sachs.
    »Mikroskop! Charlie, ich brauche ein Mikroskop!«, rief Rhyme.
    »Nun, das Rasterelektronen…«
    »Nein, nein, nein. Doch nicht so was. Es geht hier nicht um die molekulare Ebene. Ein optisches Gerät!«
    »Oh, sicher.«
    Der Mann ließ einen Techniker zwei schwere Stereomikroskope herüberrollen – eines ein Durchlichtmodell mit von unten beleuchtetem Objekttisch, das andere ein Auflichtmodell mit Beleuchtung von oben. Shean machte sich an den Geräten zu schaffen, aber Rhyme scheuchte ihn weg. Dann platzierte der Kriminalist mit seiner rechten Hand mehrere der Proben auf Objektträgern und untersuchte sie eine nach der anderen mit beiden Mikroskopen.
    »Die Partikelanalyse war ebenfalls gute Arbeit, Charlie. Lassen Sie mich mal die ursprünglichen Ergebnisse sehen.«
    Shean holte sie auf den Monitor. Rhyme studierte erst den Bildschirm, dann manche der Proben unter dem Mikroskop. Beim Blick durch die Okulare murmelte er vor sich hin. Dance konnte nicht alles verstehen, schnappte aber einige Wortfetzen auf. »Gut, gut … Was zum Teufel ist das? Ach, Scheiße … Hm, interessant … Gut.«
    Rhyme legte mehrere Objektträger beiseite und zeigte darauf. »Einen Abgleich mit der Pilzdatenbank bei dem hier und einen schnellen Reagenstest bei den anderen.«
    Ein Techniker nahm die Tests in Angriff.
    »Eine Pilzdatenbank haben wir leider nicht«, sagte Charlie Shean.
    »Wirklich?«, fragte Rhyme. Er nannte dem Mann eine Internetseite, einen Benutzernamen

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