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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Abfallprodukt bei Erzgewinnung und -verarbeitung.
Mineralöl mit Kalk und Schwefel.
Vermutlich Ersatz für Kunstdünger.
Kalziumpulver
Vermutlich menschlicher Knochenstaub.
Ammoniumoxalat.
    DRINNEN :
Latexhandschuhe; keine Übereinstimmung mit Handschuhen am Tatort Robert Prescott.
Haushaltsreiniger (um Spuren zu vernichten?).
Keine Zigaretten, Streichhölzer oder Feuerzeuge; kein Zigarettengeruch.
    Dann summte Dance’ Mobiltelefon. Stirnrunzelnd las sie die SMS .
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie zu den anderen.
    Sie ging nach draußen auf den Parkplatz des Sheriff’s Office. Als sie P. K. Madigan sah, hätte sie beinahe laut losgelacht – er trug für seine verdeckten Ermittlungen eine khakifarbene Hose, ein kariertes Hemd und eine gelbbraune Weste, dazu seine Anglermütze und eine verspiegelte Pilotenbrille.
    Dance lächelte. »Hallo, ich …«
    Doch Madigan fiel ihr ins Wort. »Wir haben ein Problem«, warnte er. »Ich meine, Sie haben ein Problem.«
    »Was ist?«
    »Ich habe die letzten sechzehn Stunden oder so online verbracht und mir alles angesehen, was ich über Edwin, Kayleigh, die Fans finden konnte … alles.«
    Das war die Aufgabe, die Dance dem Chief Detective übertragen hatte, und sie hatte sie als »unangenehm« bezeichnet, weil man dazu die ganze Zeit an einem Schreibtisch sitzen musste. Für einen engagierten Polizisten wie ihn, der im Gegensatz zu vielen Beamten von ähnlich hohem Rang die Arbeit auf der Straße zu mögen schien, fühlte sich das bestimmt wie eine zusätzliche Strafe an. Doch Dance war überzeugt, dass Edwins Online-Aktivitäten auch weiterhin überwacht werden mussten, um seine neuen Postings zu lesen und die Seiten zu finden, die er besuchte. Da ihnen kaum Leute zur Verfügung standen, hatte sie Madigan um entsprechende Hilfe gebeten.
    »Wo ist Edwin jetzt? Wird er beschattet?«
    »Vorhin jedenfalls. Ich frage mal nach.« Dance rief Dennis Harutyun an, der sich über ihr plötzliches Verschwinden vermutlich ein wenig wunderte. Doch er ging gar nicht weiter darauf ein, sondern sagte nur: »Warten Sie kurz.« Nach wenigen Sekunden meldete er sich zurück. Er klang frustriert. »Das ist merkwürdig. Edwin ist zum Einkaufszentrum gefahren – dem Fashion Fair an der Shaw Avenue. Er hat seinen Buick auf dem Parkplatz in der Nähe der East Santa Ana Avenue abgestellt. Der Deputy hat befürchtet, Edwin im Gedränge zu verlieren, also ist er bei dem Wagen geblieben. Das war vor zwei Stunden. Bislang ist er nicht zurückgekehrt.«
    »Er wusste, dass er verfolgt wurde, und ist abgehauen.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Okay. Ich bin in ein paar Minuten wieder bei Ihnen.«
    Sie trennte die Verbindung und gab die Information an Madigan weiter. Er verzog das Gesicht. »Verdammt.« Dann fragte er: »Sind irgendwelche Beweise aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass er gewalttätig geworden ist oder werden könnte?«
    »Nein.« Dance berichtete, dass sie ihn vernommen hatte. »Aber Leute wie er geben so gut wie nichts von ihren Emotionen preis. Manchmal genügt ein kleiner Auslöser, um sie überschnappen zu lassen.«
    »Tja«, sagte Madigan, »ich bin ziemlich beunruhigt. Vor einer halben Stunde sind auf einigen von Kayleighs Fanseiten mehrere Postings aufgetaucht. Zwar anonym, aber Edwin hatte sich auf diesen Seiten zuvor schon zu Wort gemeldet. Die Postings waren identisch und lauteten ungefähr: ›Schau dir die Nachrichten an, Kayleigh. Vielleicht wirst du nun endlich begreifen, wie sehr ich dich liebe.‹«
    »John Hinckley.«
    »Ja. Ich weiß noch, was Sie uns bei der ersten Besprechung erklärt haben.«
    Dass nämlich ein Stalker bisweilen völlig den Kontakt zur Realität verlor. Wenn er dann auch noch keine Hoffnung mehr hatte, bei der geliebten Person sein zu können, beging er einen Mord, um sich dadurch zumindest in ihrem Gedächtnis zu verewigen.
    »Hier sind die URL s der besagten Seiten.« Madigan reichte ihr ein gelbes liniertes Blatt. »Die Abteilung für Computerkriminalität soll die Postings zu ihrem Ursprung zurückverfolgen.«
    »Danke, Chief.«
    »Nein«, sagte er und lächelte matt. »Ich danke Ihnen , Deputy.«
    Dance kehrte in das Labor zurück und reichte das Blatt Papier an Dennis Harutyun weiter.
    »Was ist das?«, fragte er.
    Sie berichtete von den bedrohlichen Postings, ohne Madigan zu erwähnen. »Wir müssen sie zurückverfolgen. Edwins Name taucht zwar nicht auf, aber er postet in diesen Blogs und Foren regelmäßig.«
    »Woher haben Sie diese Adressen?«,

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