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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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auch selbst Mutter, und sie wollte sich mit dieser Möglichkeit einfach nicht beschäftigen.
    »Bitte«, flehte Kayleigh. »Gibt es denn nichts, das ihr tun könnt? Ihr Telefon anpeilen oder so?«
    »Das ist möglich, aber es dauert. Doch, na klar, ich werde es veranlassen.«
    Sie wies niemanden – und schon gar nicht Kayleigh – darauf hin, dass das Telefon womöglich nicht mehr existierte, falls da wirklich Suellyn in diesem Schuppen lag.
    Dance wies gerade TJ Scanlon an, sich mit dem Telefonanbieter der Frau in Verbindung zu setzen, als Darthur Morgan vom Hauseingang rief: »Da kommt wieder ein Auto. Was hat das denn nur zu bedeuten?«
    Niemand gab eine Antwort. Kurz darauf hörte man Autotüren ins Schloss fallen und gleich anschließend die Geräusche eines Wagens, der auf dem Schotterweg beschleunigte.
    Dann ging die Haustür auf, und eine Frau Mitte dreißig trat ein, begleitet von einem entzückenden goldblonden, etwa sechsjährigen Mädchen in einem rosafarbenen Kleid. Die Kleine hielt ein Stoffspielzeug umklammert und ignorierte alle Anwesenden außer der Sängerin, zu der sie sofort hinrannte, um sie fest an sich zu drücken. »Tante Kayleigh, schau mal! Wir waren in diesem tollen Museum und haben dir einen ausgestopften Mammutbaum mitgebracht!«

28
    Kathryn Dance begrüßte lächelnd die Frau, der sie soeben vorgestellt worden war – Suellyn Sanchez, Kayleighs Schwester –, und ging zur Vordertür. Der große rote Buick verschwand gerade außer Sicht.
    »Das war er«, flüsterte Kayleigh, die aus dem Fenster sah und sich bemühte, nach außen hin ruhig zu wirken, um das kleine Mädchen nicht zu beunruhigen.
    Suellyn umarmte ihren Vater – was wie eine Pro-forma-Geste wirkte. Und sie begrüßte Sheri herzlicher, als Kayleigh dies getan hatte. »Wieso ist die Polizei hier? Geht es um Bobby?«
    Kayleigh warf jedoch ihrem Vater einen eisigen Blick zu und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mary-Gordon. »Schatz, ich möchte dir ein paar neue Spielzeuge zeigen, die ich für deinen Besuch besorgt habe.«
    »Jaa! … Wo ist Freddie?«
    »In dem Stall bei Grandpas Haus. Du und deine Mommy, ihr werdet dort im Haus wohnen.«
    »Ich mag Freddie, aber ich möchte lieber bei dir bleiben«, verkündete das Mädchen.
    »Oh, ich werde aber kaum hier sein. Ich komme euch bei Grandpa besuchen.«
    »Okay.«
    »Komm mit.«
    Kayleigh legte dem Mädchen einen Arm um die Schultern und führte es zu dem Leibwächter. »Und das ist Mr. Morgan. Er ist ein Freund von mir und leistet uns oft Gesellschaft.«
    Er schüttelte feinfühlig die Hand des Kindes. »Ich heiße Darthur. Du kannst mich so nennen.«
    Das Mädchen sah den Sicherheitsmann mit großen Augen an. »Das ist ein lustiger Name.«
    »Das finde ich auch«, sagte der Mann, warf Kayleigh einen unschlüssigen Blick zu, spielte aber weiter mit.
    »Ich heiße Mary-Gordon, aber das sind nicht zwei Namen, sondern einer. Mary und Gordon, mit einer Linie dazwischen. Diese Linie nennt man Bindestrich.«
    »Das ist ein sehr hübscher Name.«
    »Danke. Ich mag dich.«
    Dance rief Harutyun an und teilte ihm mit, dass die Schwester und die Nichte wohlbehalten eingetroffen waren. Er berichtete, man habe das Opfer nach wie vor nicht identifizieren können. Das Feuer aber sei mittlerweile gelöscht worden, sodass die Spurensicherung und die Gerichtsmedizin nun den Tatort betreten und ihre Arbeit aufnehmen würden.
    Kayleigh und das Mädchen verschwanden im Arbeitszimmer. Kurz darauf kehrte die Sängerin zurück und stürmte sofort auf ihre Schwester zu. »Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    »Wobei?«
    »Weißt du, wer euch gefahren hat?«
    »Ein Freund von dir. Er hat gesagt, sein Name sei Stan.«
    »Stanton«, erklärte Dance. »Sein zweiter Vorname.«
    »Herrje.« Kayleigh senkte ihre Stimme. »Das ist mein gottverdammter Stalker. Wieso hast du mich nicht angerufen? Er ist derjenige, der Bobby umgebracht hat.«
    »Was? O mein Gott. Aber du hast doch gesagt, er sei fett und abstoßend.«
    »Nun, offenbar hat er an sich gearbeitet«, herrschte Kayleigh sie an und sah ihrer Schwester wütend in die braunen Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und seufzte. »Verzeih. Es ist nicht deine Schuld. Du solltest … du solltest eben einfach nicht hier sein.« Ein kalter Blick zu Bishop.
    »Wir sind uns nicht sicher, wer der Täter ist«, sagte Dance. »Edwin Sharp ist aber ein möglicher Verdächtiger, und Sie sollten jeden weiteren Kontakt mit ihm vermeiden.«
    »Wo wart ihr?«, fragte

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