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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Boling zu, ihren aktuellen Freund.) Doch Kathryn Dance’ Privatleben war schon kompliziert genug, und sie war weder geneigt noch in der Lage, eine weitere Verwicklung hinzuzufügen.
    Sie nickte Simesky höflich zu und achtete darauf, dass ihr Händedruck kurz und professionell ausfiel. Ob er die Botschaft verstand, vermochte sie nicht zu sagen.
    Dann verließen Davis und seine beiden Begleiter das Haus und gingen zum Wagen. Der Leibwächter öffnete die Türen für sie. Gleich darauf fuhren sie auf dem unbefestigten Schotterweg davon.
    Plötzlich riss Kayleigh erschrocken die Augen auf und fing an zu weinen. »Moment mal, er hat sie verbrannt?«, flüsterte sie.
    »Ja.«
    »Nein, nein! Auch das ist meine Schuld!« Sie zog die Schultern hoch und biss die Zähne zusammen. Wütend wischte sie sich die Tränen weg. »Mein Song! Er benutzt ein anderes meiner Lieder.«
    »Der Tatort liegt an einem Fluss, genau wie in der zweiten Strophe«, sagte Dance.
    »Nein, das Feuer! Erst Bobby und jetzt diese anderen Leute. Edwin hat mir in einer seiner E-Mails – genau genommen in einem ganzen Haufen seiner E-Mails – geschrieben, wie sehr ihm mein Song ›Fire and Flame‹ gefällt.«
    Sie holte aus einem Regal mit Hunderten von CD s ein Exemplar von Your Shadow , schlug das Booklet auf und zeigte Dance einen bestimmten Liedtext.
    Love is fire, love is flame.
It warms your heart, it lights the way.
It burns forever just like the sun.
It welds two souls and makes them one.
Love is fire, love is flame.
    Die Liebe ist Feuer, sie ist eine Flamme.
Sie wärmt dir das Herz und bescheint deinen Weg.
Sie brennt ewig, genau wie die Sonne.
Sie schmiedet zwei Seelen zu einer zusammen.
Die Liebe ist Feuer, sie ist eine Flamme.
    »He, KT , du darfst dir keine Vorwürfe machen«, sagte Bishop zu seiner Tochter. »Du kannst doch nicht wissen, was in den Köpfen all der Verrückten da draußen vorgeht. Dieser Kerl ist ein krankes Arschloch, nichts weiter. Wenn du es nicht wärst, hätte er sich jemand anders gesucht.« Trost zu spenden war nicht gerade seine Stärke. Er klang wenig überzeugend.
    »Er hat diese Leute verbrannt , Daddy!«
    Bishop wusste nichts zu erwidern und ging in die Küche, um sich ein Glas Milch zu holen. Sheri stand verlegen neben einer der Gitarren. Dance rief noch mal Harutyun an, aber es gab keine neuen Erkenntnisse.
    Als Bishop zurückkam, sah er auf die Uhr an seinem breiten rötlichen Handgelenk. »He, hast du schon was von deiner Schwester gehört?«
    »Na ja, ich habe heute mit ihr telefoniert und ihr von Bobby erzählt. Warum?«
    »Sie müssten inzwischen hier sein. Oder vielleicht …«
    Kayleigh verschlug es tatsächlich für einen Moment die Sprache. »Was soll das heißen, Daddy?«, fragte sie dann.
    »Vielleicht ist sie ja auch zu uns gefahren.«
    »Nein, ich meine, wovon redest du da? ›Hier sein‹? Wieso sollte sie hier sein?«
    Bishop blickte zu Boden. »Ich dachte, es wäre gut, wenn sie herkäme. Zur moralischen Unterstützung wegen Bobby. Ich hab sie heute Vormittag angerufen. Sie haben den nächsten Flug genommen. Ihre Maschine ist vor einer Stunde gelandet.«
    So überbrachte er also eine wichtige Nachricht. Beiläufig hingeworfen, als wäre es ein Softball.
    »O mein Gott. Warum hast du nichts gesagt? Sie hat kein Recht … Moment, du hast von mehreren gesprochen. Kommt etwa die ganze Familie?«
    »Nein. Roberto muss arbeiten. Nur Suellyn und Mary-Gordon.«
    Kayleigh tobte. »Was fällt dir bloß ein? Mit diesem Verrückten auf freiem Fuß? Ein kleines Mädchen?«
    »Zur moralischen Unterstützung«, knurrte er nervös. »Wie schon gesagt.«
    »O mein Gott. O mein Gott.« Kayleigh setzte sich. »Das ist nicht der Grund dafür, dass du sie hergebeten hast …« Doch dann wurde ihre Stimme auf einmal schrill. »Das Feuer, die Morde. Oh, bitte nicht … Sind das etwa sie ?«
    »Ganz ruhig, KT . Woher sollte dieser Sharp denn überhaupt wissen, dass sie herkommen?«, fragte Bishop. »Und noch dazu mit welchem Flug?«
    Kayleigh schnappte sich ihr Telefon, wählte eine Nummer und trennte die Verbindung nach wenigen Sekunden. »Die Mailbox. Wer sollte sie abholen? Warum hast du mir nichts gesagt, warum bist du nicht selbst hingefahren?«
    »Ich war mit dem Kongressabgeordneten verabredet. Ich habe Richie geschickt. Also gut, ich rufe ihn mal an.« Bishop holte sein Telefon hervor und drückte eine Kurzwahltaste. »Hallo. Ich bin’s. Was ist los? Wo steckt ihr? … Wer? Was glaubst du wohl, wen ich meine?

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