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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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öffentlichen Schulen von New Orleans. Hier lebten hauptsächlich Familien aus dem Mittelstand. Lakeview war eine der wenigen bezahlbaren schönen Gegenden der Stadt, in denen man Kinder aufziehen konnte.
    Quentin genoss die fünfzehnminütige Fahrt dorthin und legte sich bewusst nicht zurecht, was er Penny sagen wollte. Auf Grund seiner Partnerschaft mit Terry war er auch mit Penny gut befreundet. Er hatte verfolgt, wie Terry um sie geworben hatte, war auf ihrer Hochzeit gewesen, und er war der Pate ihres ersten Kindes. Penny würde eine einstudierte Rede nicht nur durchschauen, sie verdiente auch etwas Besseres.
    Als er vor dem zweigeschossigen Gebäude anhielt, stand Penny in der Tür. Sie sah ihn, winkte und kam heraus.
    „Ich habe mich über deinen Anruf gefreut“, begrüßte sie ihn. „Du hast mir gefehlt.“
    Er bedauerte, dass er sie so vernachlässigt hatte, hielt sie ein Stück von sich ab und betrachtete sie. Mit ihrem schönen braunen Haar, der samtigen Haut und der kurvigen Figur war sie eine sehr hübsche Frau, woran auch die Linien der Müdigkeit um Augen und Mund nichts änderten.
    „Wie geht es dir, Penny?“
    „Ich halte mich wacker.“ Sie deutete ihm an, ins Haus zu gehen. „Komm herein, ich habe uns gerade eine Kanne Kaffee gemacht.“ Sie legte einen Finger auf den Mund. „Die Kinder schlafen, Gott sei Dank. Also sprich bitte leise.“
    Er folgte ihr in die Küche. Hier herrschte immer ein leichtes Chaos, ähnlich wie in der Küche seiner Mutter.
    „Setz dich. Trinkst du deinen Kaffee immer noch süß?“
    „Je süßer, desto besser.“
    Sie lachte. „Ich rede von deinem Kaffee, Malone. Nicht von deinen Freundinnen.“
    Er lächelte. „Ich sagte süß, Penny. Nicht heiß.“
    Lachend stellte sie ihm den Kaffee hin und setzte sich zu ihm. So war ihre Beziehung von Anfang an gewesen, unkompliziert und unverkrampft.
    „Da wir gerade davon reden, was macht dein Liebesleben?“
    Annas Bild erschien vor seinem geistigen Auge, und er musste schmunzeln. „Was heißt hier Liebesleben? Ich bin die meiste Zeit mit Cops und Kriminellen zusammen.“
    „Ja, sicher.“ Ihre Miene wurde ernst. „Wie geht es Terry? Geht es ihm gut?“
    Er zuckte eine Schulter. „Du kennst ihn ja.“
    „Ja“, betätigte sie voller Bitterkeit. „Ich kenne Terry.“
    Das lief gar nicht gut. Penny war gekränkt und unglücklich und wütend auf ihren Mann. Aber er hatte seinem Freund versprochen, ein gutes Wort für ihn einzulegen, und das würde er tun. „Penny, ich bin heute nicht nur gekommen, um zu sehen, wie es dir geht.“
    Sie wandte den Blick ab. „Terry hat dich geschickt.“
    Quentin beugte sich vor. „Es geht ihm schlecht ohne dich und die Kinder. Er möchte nach Hause kommen.“
    Ein kurzes gebrochenes Lachen kam ihr über die Lippen. „Es geht ihm immer schlecht, Malone. Und das hat nichts mit mir oder den Kindern zu tun.“
    Er langte über den Tisch und ergriff ihre Hand. „Er liebt dich, Pen. Ich weiß das. Seit du ihn hinausgeworfen hast, ist er einfach … verrückt. Unglücklich. Er trinkt zu viel und schläft nicht. Ich habe ihn noch nie so erlebt.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du Glücklicher.“
    „Pen …“
    „Nein!“ Sie schob den Stuhl zurück, stand auf, ging ans Spülbecken und sah durch das Fenster darüber in den winterlich kahlen Hof. Stumm starrte sie eine Weile in den grauen Tag hinaus.
    Schließlich drehte sie sich zu ihm um. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich habe mir immer wieder einzureden versucht, dass Terry mich und die Kinder liebt. Ich sagte mir, dass wir mit ihm besser dran sind, dass ich froh sein sollte, weil er ein harter Arbeiter und guter Ernährer ist. Ich sagte mir, ich sollte bei ihm bleiben, weil ich es vor Gott versprochen habe, und ihm verzeihen, weil er eine schwierige Kindheit hatte.“
    Sie holte schluchzend Atem. „Aber all das kann ich mir nicht mehr mit Überzeugung sagen. Er ist weder gut für mich noch für die Kinder. Ich glaube nicht, dass Gott das für mich oder die Kinder will.“ Um Fassung ringend, legte sie kurz eine Hand vor den Mund und ließ sie wieder sinken. „Er ist selbstzerstörerisch, Malone, und ich kann ihn nicht aufhalten. Aber ich will nicht, dass er sich vor den Augen von Matti und Alex zerstört.“
    „Selbstzerstörerisch, Pen?“ fragte er stirnrunzelnd. „Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Sicher, er macht eine harte Zeit durch, aber …“
    „Kein Aber“, entgegnete sie

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