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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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Merrill war eine andere Geschichte.”
    “Oh?”
    “Arlene Merrill war nichts weiter als ein billiges Flittchen, das einen guten, ehrlichen, anständigen Mann mit Tricks in die Ehe gelockt hat.”
    “Mit welchen Tricks?”
    “Sie sagte ihm, sie sei von ihm schwanger. Aber ob Julianna wirklich sein Kind war … nun ja, das ist eine völlig andere Frage. Die Frau war für ihre lockere Moral bekannt.”
    Kelly strich ihren weißen Schwesternkittel glatt und betrat das Sprechzimmer des Arztes.
    Noah Bright, der diensttuende Arzt dieser Woche im Altenheim, sprach gerade mit Maggie Mead und beruhigte sie wegen des Zustandes ihrer Großmutter. Kevin Payne war ebenfalls anwesend.
    Noah lächelte Kelly zu. “Wie geht es Mrs. Mead?”, fragte er.
    “Sie hat ein herzhaftes Frühstück gegessen und mit ihren Angehörigen und zwei der anderen Bewohner geplaudert.” Sie warf Maggie einen Blick zu. “Wirklich, sie ist wieder sie selbst.”
    “Ich bin froh, dass der Schlag auf ihren Kopf nicht härter war”, murmelte Maggie, die noch immer erschüttert war.
    “Ich habe Ihre Großmutter genau untersucht”, sagte Noah. “Wir behalten sie trotzdem im Auge, nicht wahr, Schwester?”
    “Oh ja, Doktor. Ich habe einer der Helferinnen gesagt, sie solle Mrs. Mead auch im Auge behalten. Bertie Sanborn. Sie mag Ihre Großmutter ganz besonders, Miss Mead.”
    “Sehen Sie, Maggie, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Und Ihr Vater hat strenge Sicherheitsvorkehrungen für das Heim getroffen gegen weitere Einbrüche.”
    Maggie nickte, und Kevin drückte ermutigend ihre Schulter.
    “Ist das alles, Dr. Bright?”, fragte Kelly.
    “Ach, nur noch eines”, sagte er, stand auf und ging an einen Schrank. “Mr. Novak kommt um die Mittagszeit, und ich möchte, dass er eine Weile eine tägliche Dosis Eisen bekommt.” Er reichte ihr eine Flasche.
    Kelly untersuchte sie genau.
    “Was ist denn?”, fragte der Arzt. “Habe ich Ihnen die falsche Flasche gegeben?”
    Kelly schüttelte langsam den Kopf. “Es geht nur darum, ob sie einen kindersicheren Verschluss hat.”
    “Wir benützen immer Flaschen mit Kindersicherung. Unsere Schützlinge kommen normalerweise mit diesen Verschlüssen nicht zurecht, sodass wir nicht befürchten müssen, sie würden irrtümlich eine Extradosis nehmen.”
    Kelly starrte noch immer auf die Flasche. Maggie fühlte, dass die Schwester etwas daran störte, und ging zu ihr. “Was stimmt denn nicht, Kelly?”
    Sie hob den Kopf und warf Maggie einen verwirrten Blick zu. “Ich dachte an diese Flasche mit Eisenpräparat, die ich in Mr. Andersons Zimmer am Tag seines Todes fand.”
    “Was war damit, Kelly?”, fragte Maggie leise.
    “Sie hatte keinen kindersicheren Verschluss.” Sie sah Maggie verwirrt an. “Als ich ihm früher an diesem Tag seine Dosis gab, hatte sie einen … da bin ich sicher.”
    Polizeichef Harvey Mead hatte noch nie einen Fall gehabt, der seine eigene Familie betraf. Er brauchte eine Zigarre, um seine Nerven zu beruhigen. Zögernd glitt seine Hand zu der untersten Schublade seines Schreibtisches. Er hatte Mildred vor sechs Monaten versprochen, mit diesen Sargnägeln aufzuhören. Und er hatte Wort gehalten. Was nicht leicht gewesen war.
    Was konnte schon eine kleine Zigarre schaden? Er zog die Schublade auf und holte eine letzte davon heraus, schenkte ihr einen langen, bewundernden Blick, biss langsam die Spitze ab und steckte sie zwischen die Lippen. Er riss soeben ein Streichholz an, als die Tür aufflog.
    Das Streichholz verbrannte seine Finger, weil er hastig die unangezündete Zigarre versteckte. Mit einem finsteren Blick betrachtete er die Neuankömmlinge.
    “Was ist denn jetzt schon wieder?”, fragte er in Erwartung schlechter Nachrichten.
    Maggie zog Kevin herein und schloss die Tür. Dann schnüffelte sie. “Ich rieche Rauch.”
    “Du bildest dir etwas ein”, entgegnete ihr Vater schroff.
    Sie betrachtete ihn abschätzend, kam dann jedoch zum Kern der Sache. “Was würdest du sagen, wenn ich behaupte, dass Parker Anderson nicht eines natürlichen Todes gestorben ist?”
    “Maggie”, warf Kevin ein, “du sprichst nicht nur mit deinem Dad, sondern auch mit dem Polizeichef.” Er sah Harvey an. “Sie will sagen, dass wir gerade etwas erfahren haben, das auf ein falsches Spiel bei Parker Andersons Tod hindeutet.”
    Maggie erzählte rasch von den vertauschten Flaschen.
    “Und wo ist diese erste Flasche?”, fragte Harvey ruhig.
    Maggie zuckte mit den Schultern. “Der

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