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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Sie, was die dort mit mir vorhaben?«, fragte ich.
    Moody setzte sich. Die Antwort lautete offensichtlich nein. »Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, war Greg Connolly nicht unbedingt der weltbeste Informant. Er tat zwar so, als
sei er über jeden Schritt des Gouverneurs informiert, wir sind uns jedoch ziemlich sicher, dass er zu einigen Meetings keinen Zutritt hatte. Die Wahrheit ist«, ergänzte er, als wäre das ein großes Zugeständnis an mich, »bevor Sie kamen, haben wir kaum Fortschritte gemacht.«
    Vermutlich hatte das FBI zunächst große Hoffnungen in Mr. Gregory Connolly gesetzt; schließlich war er einer der ältesten Freunde des Gouverneurs. Doch stattdessen hatten sie sich offenbar lediglich einen Mitläufer eingefangen. Er war perfekt für seine Rolle in der Verwaltung, ein loyaler Mitarbeiter, der die Regierungsaufträge genau nach Anweisung vergab. Aber wer erteilte ihm die Anweisungen? Charlie Cimino, so viel war klar – aber das FBI setzte darauf, dass die eigentlichen Befehle von noch weiter oben kamen.
    »Greg konnte diese ganze manipulierte Auftragsvergabe nicht mit dem Gouverneur in Verbindung bringen, oder?«, fragte ich. »Diese Machenschaften von Charlie und der BBK. Noch immer können Sie nicht nachweisen, dass der Gouverneur dabei seine Finger im Spiel hat, stimmt’s?«
    Moody schwieg. Bisher war er nicht sonderlich freigiebig mit Informationen gewesen. In gewissem Sinn verstand ich das. Ich hatte selbst schon mit verdeckten Ermittlern gearbeitet. Manchmal war es besser, wenn sie von bestimmten Dingen nichts wussten. Beispielsweise würde ich bei Charlies Prozess ins Kreuzverhör genommen. Alles, was Chris Moody, Lee Tucker und ich diskutiert hatten, konnte dabei zur Sprache kommen. Je weniger Informationen ich also von den Bundesermittlern hatte, desto besser. Aber es gab Grenzen.
    »Hören Sie«, sagte ich, »Sie müssen schon ein bisschen offener mit mir reden. Sie haben mir nicht verraten, dass Greg Connolly für Sie arbeitet, und das hätte mich beinahe das
Leben gekostet. Wenn Sie unbedingt wollen, übernehme ich diesen Job für Sie, aber dazu brauche ich Ihren Informationsstand, ich muss wissen, was Sie an Leuten, an Abhörvorrichtungen und Ähnlichem haben. Ich muss das wissen.«
    Moody blickte hinüber zu Tucker, doch letztendlich war es allein seine Entscheidung. Unsere Beziehung hatte sich in den letzen Wochen etwas entspannt. Wir hatten einen Informanten verloren, und das war nichts, was sie auf die leichte Schulter nahmen. Und nun erklärte ich mich dazu bereit, weiterzumachen, obwohl ich damit ein erhebliches Risiko für mein Leben einging.
    Moody nickte Tucker zu, der den Raum verließ. Was durchaus sinnvoll war. Auch Lee Tucker würde bei dem Prozess als Zeuge auftreten. Und er wäre ein umso wertvollerer Zeuge, falls ich den Prozess nicht mehr erleben sollte. Also war es besser, wenn Lee nicht an dieser Unterhaltung teilnahm, die möglicherweise Gegenstand eines Kreuzverhörs wurde.
    »Beginnen Sie mit den Informanten«, sagte ich.
    »Nur Sie«, sagte Moody, »Sie und Connolly. Und jetzt nur noch Sie.«
    »Wanzen«, sagte ich.
    Moody schüttelte den Kopf. »Mit Greg Connollys Einverständnis hatten wir eine Wanze in seinem Büro installiert. Er schloss immer die Tür ab, wenn er nicht da war. Außerdem haben wir mit seinem Einverständnis sein Telefon abgehört. Er war der Einzige, der es benutzt hat. Das war’s schon.«
    »Sender oder digitale Voicerekorder«, sagte ich.
    »F-Birds«, erwiderte Moody. »Sie und Connolly.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie bisher über diese Kerle haben.«
    Moody stemmte sich aus seinem Sessel. »Wenn es Greg
Connolly gelungen wäre, Gouverneur Snow oder Madison Koehler oder sonst jemanden aus diesem Kreis auch nur annähernd in Verbindung mit dieser faulen Auftragsvergabepraxis zu bringen, glauben Sie, dann würden wir Ihr Leben aufs Spiel setzen, indem wir Sie da reinschicken?«
    »Ja«, sagte ich.
    Er musterte mich einen Augenblick, bevor er widerstrebend lächelte. »Greg war ein Schwätzer. Ein Aufschneider. Er empfing seine Befehle von Cimino. Nicht vom Gouverneur. Und nicht von der Stabschefin. Er hat uns zwar mehr versprochen, aber er konnte uns niemand anders liefern. Wir hatten einiges Material über Cimino, und inzwischen können wir ihn definitiv festnageln, dank Ihrer Mitarbeit. Ich überlege immer noch, ob wir ihn uns nicht gleich schnappen und ihm einen Deal anbieten sollen. Auf die Art würde ich wenigstens keinen

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