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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Unbekannten.
    Ich wiederum kannte seine Geschichte in Grundzügen, noch bevor er zehn Worte gesagt hatte. Er trank seinen Alkohol pur, bei ihm brannte schnell die Sicherung durch, und er hatte eine kompromisslose Sichtweise der Welt. Entweder man war für ihn oder gegen ihn, dazwischen gab es nichts. Die Art von Mann, die man in einer ungemütlichen Situation
lieber auf der eigenen Seite weiß. Ein Pitbull. Er erinnerte mich an die Jungs, mit denen ich Football gespielt hatte. Die meisten von ihnen hatte ich nicht gemocht.
    Charlie pries mich Mac an, hielt sich dabei aber an die Gauner-Etikette und blieb im Vagen. Er verriet Mac nichts Substanzielles über mich, erzählte ihm im Grunde nur, dass ich mich in einer heiklen Situation als sehr hilfreich erwiesen hatte. »Er könnte sich vor Sie stellen, seinen Schwanz rausziehen, Ihnen auf die Füße pissen und Ihnen gleichzeitig einreden, dass es regnet«, beschrieb mich Charlie. Offensichtlich war das als Kompliment gemeint. Mir fiel auf, dass ich so ziemlich mit denselben Worten meinen eigenen Vater beschrieben hätte.
    »Ja, ich hab schon ’ne Menge über Jason gehört.« Mac nahm einen weiteren Schluck Scotch. Er erwiderte das Kompliment nicht. Er hielt den Kreis seiner Freunde gerne klein und vertraulich.
    Ohne Vorwarnung traf eine Platte gegrillter Kalamares an unserem Tisch ein.
    »Im Moment sieht die Sache so aus«, sagte Charlie. »Einiges hängt jetzt von den Gewerkschaften ab. Zwei …«
    »Wir müssen auf die Queen warten«, sagte Mac.
    Charlie starrte ihn an, sichtlich verärgert über die Unterbrechung. »Ich will ihn nur über die Hintergründe ins Bild setzen.«
    »Queenie hat gemeint, wir sollen auf sie warten.«
    »Ich schildere ihm die Hintergründe, damit er gleich einsteigen kann, wenn sie kommt. Ist das okay für Sie?« Charlie machte deutlich, dass er nicht mit einem Gleichgestellten redete, zumindest seiner Einschätzung nach nicht. Charlie war kein Regierungsangestellter oder Bürokrat. Er war Kapitalist.
Und ein erfolgreicher noch dazu. Die Nähe zu Politikern sollte ihm noch mehr Reichtum einbringen, doch das machte ihn noch lange nicht zum Speichellecker. Und genau das war Brady MacAleer für ihn, ein Lakai ohne Manieren. Mac war ein Vertrauter des Gouverneurs, deshalb saß er hier mit am Tisch; dennoch würde Charlie niemals so tun, als bewegte man sich deshalb auf Augenhöhe.
    MacAleer fischte sich ein strähniges Stück Kalamares von der Platte, und sein Schweigen deutete darauf hin, dass er sich fügte.
    »Das Rennen wird knapp«, fuhr Charlie fort. »Willie Bryant hat zugelegt. Im Endspurt werden die Medien und die Organisation ausschlaggebend sein. Bei den Medien zählt vor allem das Geld, um Sendezeit zu kaufen. Und bei der Organisation dreht sich alles um die Gewerkschaften.«
    Okay. Das war nachvollziehbar. Wenn man die Gewerkschaften für sich gewann, brachte das eine Menge Stimmen seitens ihrer Mitglieder ein.
    »Aber damit bekommt man noch mehr«, sagte Charlie. »Wir brauchen Ordner und Helfer bei den Wahlkampfveranstaltungen. Wir brauchen Leute, die unsere Wähler motivieren, zu den Abstimmungen zu gehen. Wir brauchen die Gewerkschaftsleute.«
    »Verstanden.«
    Charlie streckte zwei Finger zum Peacezeichen. »Zwei Gewerkschaften sind in diesem Bundesstaat ausschlaggebend. Die der Regierungsangestellten und die der Arbeiter. Die IBA — die Internationale Bruderschaft der Arbeiter. Und die VAS.«
    »Was?«, fragte ich.
    »V-A-S. Vereinigung der Angestellten im Staatsdienst. Der
IBA und die VAS haben sich bisher noch nicht festgelegt. Sie haben sich weder für Bryant noch für uns entschieden. Wenn wir die Arbeiter und die Angestellten kriegen, haben wir einen Vorsprung in der Organisation. Und wir haben bereits mehr Geld als Bryant. Also bedeutet ein Vorsprung in der Organisation einen klaren Sieg.«
    »Gardner ist ein alter Freund von Bryant«, bemerkte Mac.
    »Gary Gardner«, erklärte Charlie. »Er ist Chef der IBA.«
    »Es ist ohnehin ein Wunder, dass er sich noch nicht auf Willies Seite geschlagen hat«, sagte Mac.
    »Er hat Willie deshalb noch keine Zusage gegeben, weil wir ihn gebeten haben, damit zu warten«, sagte Charlie. »Diese Kerle – Gardner bei der IBA und Rick Harmoning bei der VAS – haben im Moment die Rolle der Königsmacher. Was ihnen durchaus bewusst ist. Und jetzt kommt das Problem …«
    Unsere Drinks trafen ein. Meiner war falsch, es war ein Martini pur ohne den Spritzer Olivenöl. Aber er schmeckte

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