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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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nicht schlecht, also sparte ich mir die Reklamation.
    »Niemand kennt uns, das ist das Problem«, übernahm Mac für Charlie. »Willie Bryant war zehn Jahre lang Repräsentant im Abgeordnetenhaus und acht Jahre lang Staatssekretär. Er ist mit all diesen Jungs schon mal um die Häuser gezogen. Der Gouverneur dagegen hat seinen Posten erst seit einem Jahr, also kurz verglichen mit den achtzehn Jahren Staatsdienst von Willie.« Er zuckte mit den Achseln. »Niemand kennt uns, das ist das Problem, wenn Sie die Wahrheit hören wollen. Das Einzige, was uns im Spiel hält, ist die Kohle.«
    Das klang nach einer zutreffenden Einschätzung. Gouverneur Snow überrundete Staatsekretär Bryant im Spendensammeln.
Das machte ihn überlebensfähig und verlieh ihm Glaubwürdigkeit. Die Gewerkschaften würden sich auf die Seite des aussichtsreichsten Kandidaten schlagen. Denn wenn sie am Ende auf der Seite des Verlierers standen, würde ihrer Unterstützung bei der nächsten Wahl automatisch weniger Gewicht beigemessen und damit ihrer gesamten Organisation. Zumindest würde ich das so sehen, wenn ich die Entscheidungen zu treffen hätte.
    »Wie sieht’s mit der Politik selbst aus?«, fragte ich. »Hat der eine attraktivere politische Ziele als der andere?«
    Die beiden Kerle grinsten nur. Offensichtlich war das keine Frage von Belang. Charlie sagte: »Die Gewerkschaften wollen einen Demokraten, aber vermutlich besteht für sie kein allzu großer Unterschied zwischen dem Gouverneur und Bryant.«
    »Sie entscheiden sich nächste Woche«, sagte Mac. »Beide. Und meine Quellen berichten, dass sie zu Willie tendieren.«
    Chris Moody hatte bei unserem Meeting in Suite 410 erwähnt, dass Mac ein Gewerkschaftler gewesen war, bevor er zu Carlton Snow gestoßen war. Es klang ganz so, als hätte er dort ein Ohr an der Wand.
    »Es wird also verdammt eng«, sagte Charlie.
    »Und wie gewinnt der Gouverneur nun die Unterstützung der Gewerkschaften?«, fragte ich.
    »Hey, Chefin.« MacAleer erhob sich und begrüßte Madison Koehler, die in diesem Moment den mit einer Samtkordel abgegrenzten Bereich des Lokals betrat.
    »Hey, Madison«, nickte Charlie.
    »Die Herren.« Madison stellte ihre Handtasche auf dem Boden ab und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber zwischen Charlie und Mac. Augenblicklich kam ein Kellner herbeigeeilt.
Sie bestellte ein Glas Cabernet. Dann sah sie zu mir. »Wir wissen bereits, wie wir die Unterstützung der Gewerkschaften gewinnen«, sagte sie. »Wir benötigen dazu nur noch Ihre Hilfe.«

67
    Die drei männlichen Karnivoren am Tisch bestellten Steaks unterschiedlicher Größen. Madison wählte ein Fischgericht. Die Salate und der Wein wurden gebracht, während Madison ihre Strategie darlegte.
    »Sagt Ihnen der Name Warren Palendech etwas?«, fragte sie mich.
    Allerdings. Ich hatte über ihn gelesen, am selben Tag, als die Zeitungen von Greg Connollys Tod berichteten. Richter Palendech war Mitglied des Obersten Gerichtshofs des Staates gewesen, bis er vor zehn Tagen einer Herzattacke erlegen war; etwa um dieselbe Zeit, als man Greg Connolly mit heruntergelassener Hose und dem Gesicht im Dreck am Seagram Hill gefunden hatte.
    Da ich ein fixes Kerlchen war, bemerkte ich: »Und der Gouverneur ernennt noch vor der nächsten Wahl Palendechs Nachfolger.«
    »Genau.«
    »Aber bis dahin ist nicht mehr viel Zeit«, sagte ich. »Die Parlamentswahlen sind diesen November.«
    Sie warf Charlie einen Blick zu. »Sieht so aus, als bräuchte
unser junger Jurist hier etwas Nachhilfe, was die Gesetze betrifft.«
    Offensichtlich wusste sie irgendetwas, das mir nicht bekannt war; was jedoch nicht weiter verwunderlich war, da es sich um Wahlgesetzgebung drehte. Aber mir gefiel ihr Ton nicht, also würde ich nicht darauf anspringen.
    »Die Zeit bis zur nächsten Parlamentswahl 2008 ist zu kurz«, erklärte sie. »Sie reicht nicht aus für eine Vorwahl. Deshalb besagt das Gesetz, dass der neu ernannte Richter bis 2010 im Amt bleiben darf. Das sind zwei Jahre, bevor sich der- oder diejenige den Vorwahlen stellen muss. Das bedeutet zwei Jahre Amtsbonus. Zwei Jahre Spenden sammeln als amtierendes Mitglied des Obersten Gerichtshofs. Diese Person wird einen gewaltigen Vorsprung haben.«
    Okay, also handelte es sich um einen durchaus attraktiven Posten. Aber ich kapierte es immer noch nicht so ganz.
    »Haben Sie schon mal was von George Ippolito gehört?«, fragte sie.
    Unwillkürlich musste ich lachen. Richter Ippolito war am Strafgericht drüben

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