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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Cimino verzichtete schließlich nicht deshalb auf Handys, Faxe und E-Mails, weil er was gegen moderne Technologien hatte.
    »Und Sie werden mir diese Schwanzlutscher von Hals halten«, sagte er.
    »Das werde ich. Sie können sich auf meinen Rat verlassen, Charlie. Wenn irgendwas bei der BBK untersucht wird, wen glauben Sie, nehmen die am genauesten unter die Lupe? Mich. Ich bin derjenige, der den Kopf hinhält. Also, wenn ich sage, irgendwas läuft nicht, Charlie, dann werden Sie sagen, ›Danke, Jason, dass Sie sicherstellen, dass ich nachts ruhig schlafen
kann und Sie mir den Rücken freihalten.‹« Ich bohrte einen Finger in den Tisch. »Und, Charlie, keine Spielchen. Sagen Sie mir jetzt und hier, wenn Sie das anders sehen. Nun gebe ich Ihnen die Gelegenheit, einen Rückzieher zu machen.«
    Ich hielt es für angebracht, an dieser Stelle ein wenig Ecken und Kanten zu zeigen. Er brauchte das, selbst wenn es ihm nicht behagte, aber ich baute darauf, dass ihm das klar war. Doch erst als er ein kurzes Lachen ausstieß, konnte ich mir wirklich sicher sein, dass ich damit richtig gelegen hatte.

35
    Nach meinem Workout im Gold Coast Athletic Club kehrte ich in meine kleine Kanzlei zurück. Es war nur eine Frage der Zeit, bis »David Hamlin« mich anrufen und nach Informationen ausquetschen würde. Während ich wartete, suchte ich im Internet nach »Dick Baroni«, dem Kerl, den Cimino erwähnt hatte, weil er angeblich wusste, was es bedeutete, »für« Cimino zu sein oder »gegen« ihn.
    Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass Richard Baroni ein Projektentwickler im Immobiliensektor war, der während der großen Spekulationsblase in den späten Neunzigern ein paar Eisen im Feuer gehabt hatte. Charlie Cimino tauchte nirgendwo in Verbindung mit seinem Namen auf; allerdings wurde mehrfach erwähnt, dass Baronis Büro 1995 in Flammen aufgegangen war, während er sich darin aufhielt. Es gelang ihm zu entkommen, mit einem mehrfach gebrochenen
Bein und leichten Brandverletzungen, aber er hatte anschließend überraschenderweise nicht die geringste Idee, wer für das Feuer verantwortlich gewesen sein könnte.
    Wie reizend von Cimino, mich auf diese kleine Anekdote hinzuweisen.
    Tucker meldete sich auf meiner Durchwahlnummer, um auf die Art meine Empfangsdame Marie zu umgehen. Wir wollten verhindern, dass wiederholte Anrufe von »David Hamlin« für neugierige Nachfragen der Damen in meinem Büro sorgten. Er erklärte, er werde etwas zu essen aus dem Diner im Erdgeschoss holen und mich dann im Büro von Hamlin Consulting in Suite 410 treffen.
    Als ich an die Milchglastür klopfte, etwas später als verabredet, ließ Tucker mich herein. Er hatte ein Käseomelette in einem Styroporbehälter vor sich auf dem Schreibtisch, und für mich hatte er ein gegrilltes Sandwich und Rösti mitgebracht.
    »Wie lief ’s?«
    »Es lief so, dass ich verdammt froh war, kein F-Bird zu tragen«, erwiderte ich, während ich mich niederließ. »Wir sind in seinen Wagen gestiegen und in seinen Club auf eine Runde Racquetball gefahren.«
    »Verstehe.« Tucker blickte nachdenklich drein. »Okay, gut. Er hat Sie vermutlich überprüft.«
    »Vermutlich? Ich musste meine Kleider, meine Brieftasche und mein Handy in einem offenen Spind zurücklassen. Wir haben eine Stunde Racquetball gespielt. Anschließend hingen wir im Loungebereich ab und er redete kein Wort mit mir, bis irgendein ›Bekannter‹ von ihm vorbeikam und sagte: ›Alles in Ordnung, Mr. Cimino‹, woraufhin er plötzlich ganz offen mit mir sprach.«

    Tucker ließ den Kopf gegen die Rückenlehne seines Bürostuhls fallen. »Die haben Ihren Kram durchsucht.«
    »Genial kombiniert.«
    »Würden Sie den Mann wiedererkennen? Der, der Ihren Spind durchsucht hat?«
    »Keine Ahnung. Schon möglich. Und sind Sie sicher, dass Sie mein Handy nie von irgendeiner offiziellen Leitung aus angerufen haben?«
    »Ich bin mir absolut …«
    »Denn ich wette, dass Charlies Freund jetzt mein gesamtes Anruferverzeichnis hat, Tucker.«
    »Entspannen Sie sich, Jason. Glauben Sie, wir machen so was zum ersten Mal? Die können keinen Anruf zu mir zurückverfolgen. Machen Sie sich keine Sorgen. Ihnen droht keine Gefahr.«
    »Mir droht keine Gefahr? Sie haben leicht reden.« Ich stieß einen langen Seufzer aus. »Keine Ahnung, ob mir Gefahr droht, aber ich gehöre jetzt definitiv dazu. Er hat mir einen langen Vortrag darüber gehalten, warum ich ihn besser nicht verarschen sollte. Dabei hat er sogar einen

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