Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
Vom Netzwerk:
die Stabschefin des Gouverneurs.«
    »Ich habe schon viel von Ihnen gehört«, sagte sie.
    Ich streckte meine Hand aus. »Hoffentlich nur Gutes.«
    »Ausschließlich Gutes«, erwiderte sie. Ihre Hand war warm. Eigentlich fast heiß.
    Madison Koehler war gut verpackt in ein figurbetontes Cocktailkleid, hatte hellblond gefärbtes Haar und ordentlich Make-up aufgelegt. Ich schätzte sie ein bisschen über vierzig,
aber sie war offenbar sehr darum bemüht, ihr wahres Alter zu verbergen. Ihre Augen waren groß, braun und glitzerten jagdlustig; eine gewisse Strenge in ihrer Gesamterscheinung verriet mir zwei Dinge – sie machte keine Gefangenen, und sie war gut im Bett. Wenn man ein Foto von ihr machen würde, würde sie damit sicher nicht allzu viele Schönheitswettbewerbe gewinnen. Aber wenn man ihr persönlich gegenüberstand, hatte sie einen selbstbewussten, aggressiven Stil, der Sinnlichkeit ausstrahlte.
    Was möglicherweise nur damit zusammenhing, dass ich schon seit einem Jahr nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte.
    »Ausschließlich Gutes«, wiederholte sie, während ihr Blick weiter auf mir ruhte. Na dann, umso besser.
    »Maddie regelt den Verkehr, wie ich immer zu sagen pflege. « Connolly quasselte in einem fort. Während wir beide ihm zuhörten, regte sich etwas in mir – und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Seit Talia war ich nicht mehr mit einer anderen Frau zusammen gewesen. Seit Talia hatte ich nicht einmal mehr an eine andere Frau gedacht. Ich beschloss, es nicht weiter zu analysieren. Stattdessen hörte ich einfach Greg Connolly zu, der etwas über den Lebenslauf dieser Frau plapperte. Dabei folgte mein Blick den Konturen ihres Cocktailkleids, und ich fragte mich unwillkürlich, was sich wohl darunter verbarg. Als meine Augen wieder nach oben wanderten, begegneten sich unsere Blicke. Sie verzog keine Miene, abgesehen von einem leichten Zucken ihrer Augenbrauen. Sie signalisierte mir, dass die kleine Exkursion meiner Augen sie nicht gestört hatte.
    »Ich hab ihm versprochen, dass ich ihm Carl vorstelle«, erklärte Connolly gerade.

    »Den Gouverneur«, korrigierte sie ihn. Offensichtlich ein milder Tadel für seinen kleinen Formfehler. »Greg, ich möchte gerne einen Moment mit Jason allein sprechen«, sagte sie dann, die Augen unverwandt auf mich gerichtet.
    »Klar doch.«
    Gerade als Connolly sich entschuldigte, brandete erneut Applaus auf. Keine Ahnung weswegen. Es interessierte mich auch nicht.
    »Der Gouverneur macht sich wieder auf den Weg«, erklärte Madison. Über ihre Schulter hinweg konnte ich Gouverneur Snow der Menge zuwinken sehen. Er verließ den Saal jedoch nicht durch den Hauptausgang, sondern durch eine Tür, die weiter ins Innere des Hotels führte.
    »Wohin geht’s jetzt?«, fragte ich.
    »Wir haben eine ganze Reihe von Suiten im Hotel gemietet. Für weitere private Treffen abseits der Masse.«
    Wir blickten uns unverwandt in die Augen.
    »Ich meinte nicht den Gouverneur«, sagte ich.
    Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich kaum merklich. »Ich auch nicht.«
    Ich folgte ihr quer durch den Saal, im Zustand höchster Erregung. Sie entschuldigte sich kurz, um die Damentoilette aufzusuchen, und ließ mich in der Lobby in Gesellschaft von etwa hundert Menschen und meiner überbordenden Fantasie zurück. Der Gouverneur und seine Bodyguards waren nirgendwo zu entdecken. Die meisten Leute befanden sich im Aufbruch.
    Sie ließ sich Zeit. Vermutlich wollte sie warten, bis die Menge sich etwas zerstreut hatte. Als sie zurückkam, suchte sie kurz meinen Blick und marschierte dann weiter in Richtung Aufzug. Ich betrat hinter ihr den Lift. Und mit mir etwa ein
Dutzend weiterer Menschen Schulter an Schulter. Ich fand mich in eine Ecke gezwängt wieder, als der Aufzug abrupt losfuhr. Madison, die direkt vor mir stand, lehnte sich beim Anrucken des Aufzugs gegen mich. Ihr Haar war jetzt direkt unter meinem Kinn, ich konnte die dunkleren Haarwurzeln in ihrer blondgefärbten Mähne ausmachen. Sie hatte irgendein teures Parfüm aufgelegt. Ich blickte mich im Aufzug um. Alle Augen waren nach vorne gerichtet. Man plauderte über das Wetter, Barack Obamas überraschende Auftritte bei den bisherigen Vorwahlen, die Spendengala des heutigen Abends. Nur meine weibliche Begleitung und ich schwiegen. Ein prominenter Teil meiner Anatomie, in Habachtstellung aufgerichtet, drückte sich gegen den unteren Teil ihres Rückens. Es schien sie nicht zu stören. Ebenso wenig wie ihre Hand, die

Weitere Kostenlose Bücher