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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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auf einmal wurde ein Regal von der Wand geschoben. Erschrocken sprang ich zur Seite. Es sah aus, als würde es sich wie von Geisterhand bewegen. Doch es war Leifs Hand, die das Regal von hinten schob. Er kam offenbar aus einem geheimen Gelass im Keller, von dem ich noch niemals etwas gesehen hatte. In seiner Hand trug er eine gepackte Reisetasche, eine schwere Kiste zog er hinter sich her.
»Was machst du denn hier?«, fragte er unwirsch, als er mich sah. »Du hast mich nicht gesehen. Ich bin nicht mehr hier.«
Er wollte an mir vorbei gehen und die Stiege hinaufklettern, doch ich hielt ihn fest.
»Wohin willst du denn? Was soll das? Willst du fliehen? Was hast du getan?«
»Gar nichts, aber wenn ein Vampir diese Frau umgebracht hat, wird es hier bald von AVEK-Teams und Vampirjägern wimmeln, und darauf habe ich keine Lust.«
Er stieg die Stufen hinauf, doch er kam nicht weit. Jemand musste oben sein. Ich hielt die Luft an, während Leif seine Tasche abstellte und hineinlangte. Als er seine Hand wieder hervorzog, hatte er eine Pistole in der Hand. Er löschte das Licht am Ende der Treppe und wartete.
Die Schritte wurden lauter. Jemand öffnete die Tür zum Keller. Ich wusste nicht, ob ich schreien oder mich verstecken sollte. Deshalb kniff ich die Augen zusammen und wartete auf das richtige Signal. Auch wenn es ein Schuss sein sollte.
    Aber es fiel kein Schuss. Stattdessen hörte ich Leif sagen: »Du? Was willst du hier?«
»Ich wollte wissen, ob du die Frau getötet hast«, antwortete eine Stimme, die mein Herz eine Spur schneller schlagen ließ. Robert machte das Licht an und kam die Treppe hinunter. Als er mich sah, stoppte er. Ich hatte ihn seit dem Anruf von Viviane nicht mehr gesehen. Danach war ich sofort aufgesprungen und zu ihr geeilt und danach zum Bäcker gefahren.
»Ich war es nicht. Warst du es? Es soll ein Vampir gewesen sein.«
»Ich weiß. Aber ich habe nichts damit zu tun.«
Ich sah überrascht von einem zum anderen. »Das heißt, es gibt noch mehr Vampire hier?«
»Das würde mich wundern«, sagte Leif. »Aber es ist mir auch egal. Ich bin hier weg.«
Er nahm die Kiste auf, um sie nach oben zu tragen, doch ich hielt seine Hand fest, um ihn daran zu hindern. »Du kannst nicht so einfach fliehen, wie sieht das denn aus?«
Die Kiste geriet ins Wanken und stürzte zu Boden, so dass ihr Inhalt auf dem Betonfußboden verteilt wurde. Ich konnte kaum glauben, was ich da sah: lauter druckfrische Exemplare vom »Sauger-Journal«. Dieses Mal mit anderer Titelschlagzeile. Es ging um Möglichkeiten, sich noch besser unter die Menschen zu mischen, um nicht erkannt zu werden.
»Woher hast du die denn?«, fragte ich fassungslos.
»Du weißt, dass ich euch beide jetzt töten muss«, erwiderte Leif. »Das darf wirklich niemand wissen, auch nicht du.« Er richtete die Pistole auf mich.
    Erschrocken nahm ich die Hände hoch. »Verteilst du die Zeitungen? Oder hast du die hier gedruckt? In der geheimen Kammer im Keller?« Ich deutete mit dem Kopf zu dem verschobenen Regal.
Leif nickte. »Ich hätte gleich alles vernichten sollen, als das Kind ermordet wurde. Da habe ich nur die Zeitungen verbrannt, um bei einer möglichen Razzia nichts im Hause zu haben. Die Druckmaschine zu behalten war ein großer Fehler.«
»Das finde ich nicht. Jemand muss eure Rasse im Untergrund und im Widerstand doch unterstützen. Das ist eine gute Sache. Besser als Mord und Totschlag.« Ich deutete auf die Waffe.
Robert ging ein paar Schritte zu ihm hinunter. »Wie willst du Moonas Tod in deiner Tankstelle denn erklären? Denkst du nicht, dass sie dich überall verfolgen werden, sobald sie ihre Leiche gefunden haben? Du wirst niemals Ruhe finden.«
»Wenn jemand weiß, dass ich die Zeitungen drucke, bin ich erledigt.«
»Es wird niemand erfahren, nicht wahr, Moona?«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe die Zeitungen gelesen, ich finde sie wirklich gut. Ich würde dich nicht verraten. Bist du N.F.?«
»Ja, das sind die letzten Buchstaben meines Namens.«
»Leif«, sagte Robert. »Wir müssen an einem Strang ziehen. Du kannst uns nicht einfach beseitigen. Wir sind auf deiner Seite und gemeinsam können wir den wahren Mörder finden und uns reinwaschen.«
»Was soll das sein? Eine Rede zur Gewerkschaftsgründung?« Er lachte bitter auf.
    Ich nahm die Hände langsam runter. »Ich kann euch helfen. Es bestehen nur zwei Möglichkeiten: Entweder es gibt einen weiteren Vampir im Dorf oder euch will jemand den Mord unterjubeln. Ich könnte durch den Ort

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