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Die Antikriegs-Maschine

Die Antikriegs-Maschine

Titel: Die Antikriegs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Shaw
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künstlich hervorzurufen. Mit anderen Worten: Sobald die Maschine eingeschaltet wird, detonieren schlagartig sämtliche Atomsprengkörper auf diesem Planeten!
     
    b) Eine schematische Darstellung, die einen einfachen Neutronenresonator zeigt, der sich innerhalb weniger Tage bauen läßt.
     
    Lesen Sie den folgenden Absatz sorgfältig durch:
     
    Diese maschine existiert bereits! sie wird am 10. november 1978 um 12.00 mez aktiviert. sie müssen jetzt entsprechend handeln!
     
     
    Hutchman war selbstkritisch genug, um sich einzugestehen, daß sein Schreiben an die Werbebriefe erinnerte, die er oft von Buchklubs bekam, aber er war trotzdem davon überzeugt, daß es seinen Zweck erfüllen würde. Alle nötigen Verkaufsargumente waren in dem mathematischen Nachweis enthalten. Die Formeln und Zahlen waren jedem anderen Mathematiker verständlich, der imstande war, auf der gleichen Ebene wie Hutchman zu arbeiten, und diese Männer würden andere beeinflussen, die wiederum andere… Er erkannte plötzlich, daß auch sein Brief eine Art Neutronenresonator war, der eine Kettenreaktion auf menschlicher Ebene auslösen würde.
    Das Versteck für die Maschine war so leicht und rasch zu finden gewesen, daß er das Gefühl hatte, alles werde auch weiterhin geradezu unnatürlich gut klappen. Hutchman stand impulsiv auf, trat ans Telefon in der weißgestrichenen Nische an der Theke, rief im Büro an und ließ sich mit Muriel verbinden. Ihre Stimme klang undeutlich, so daß er vermutete, sie habe den Mund voller Schokoladewaffeln, die sie mittags mit den anderen Sekretärinnen aß, während sie gemeinsam über Schlagersänger diskutierten.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Hutchman. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß ich heute nicht mehr ins Büro komme. Erledigen Sie bitte alles, was anfällt, ja?«
    »Was soll ich sagen, wo Sie sind?« Ihre Stimme klang deutlicher, aber unwillig.
    »Sagen Sie, ich sei ans Meer gefahren.« Er dachte an den rotbraunen Strand bei Hastings und wünschte sich, er hätte das Meer nicht erwähnt. »Nein, sagen Sie lieber die Wahrheit – ich muß in der Morrison Library einiges nachschlagen.«
    »Sie müssen in der Morrison Library einiges nachschlagen«, wiederholte Muriel ungläubig monoton. Die Geschichte von seinem Auftritt mit Spain würde inzwischen die Runde gemacht haben, und obwohl Muriel Spain nicht leiden konnte, würde sie darin einen neuen Beweis dafür sehen, wie Mr. Hutchman sich zum Schlechten verändert hatte. Er überlegte sich, daß er in Zukunft vorsichtiger mit ihr umgehen mußte.
    »Das war’s«, sagte er abschließend. »Wir sehen uns morgen früh wieder.«
    Sie legte wortlos auf. Hutchman ging zu seinem Wagen und fuhr durch den Regen zum Jeavons Institute. Dort brauchte er zwanzig Minuten, um seine Maschine in ihre Hauptbestandteile zu zerlegen und sie mit allen Abschirmplatten ins Auto zu schaffen. Als er fertig war, hatte er Muskelkater, obwohl das regelmäßige Bogenschießtraining seine Arme und Schultern gekräftigt hatte. Er fuhr aus dem Innenhof, in dem er niemandem begegnet war, auf die Straße hinaus und bog in Richtung Hastings nach Süden ab.
    Die Fahrt dorthin dauerte erheblich länger als die geschätzen eineinhalb Stunden, und er brauchte weitere zehn Minuten, um das Haus zu finden, das er am Channing Way 31 gemietet hatte. Es erwies sich als einigermaßen gut erhaltenes einstöckiges Gebäude in einer Zeile mit identischen Häusern. Am Ende der steil abfallenden Straße war das Meer zu sehen.
    Hutchman war seltsam verlegen, als er die Tür dieses fremden Hauses aufschloß. Er hatte das Recht erworben, es zu betreten, aber er kam sich trotzdem als Eindringling vor. Er ging durch die kleine Diele und warf einen Blick in die spärlich möblierten Zimmer im Erdgeschoß. Das Haus war kalt, unwohnlich. Hutchman hastete die Treppe hinauf, betrat das hintere Schlafzimmer und stand in einem Raum, dessen einziges Mobiliar ein grünlackierter Stuhl war. Das schmale Fenster führte auf eine kahle Mauer hinaus, die seine Gedanken wie Querschläger zurückwarf.
    Vielleicht sterbe ich in diesem Raum! Dieses Bewußtsein, das plötzlich in ihm aufstieg, dämpfte seine gehobene Stimmung, in die ihn die geheimnisvolle Atmosphäre seines Ausflugs versetzt hatte. Er polterte die Treppe hinunter und begann die Maschine ins Haus zu schleppen. Das Abschirmmaterial schien inzwischen noch schwerer geworden zu sein, aber der Weg war dafür kürzer, so daß er eine Viertelstunde

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